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Ansprechpartnerin (Redaktion)

Planungswerkstatt brachte viele interessante Anregungen und Ideen

Wendelstein - Zusammenfassung der Ergebnisse

VERKEHR und MOBILITÄT:

Altort / Staatsstraße 2225 / Industriegebiet Am Kohlschlag:
Vorschlag der Planungswerkstatt (PW): Der Durchgangsverkehr soll auf die Röthenbacher Straße verlagert werden. Langfristig kann man sich für den Altort auch ein neues Verkehrskonzept vorstellen, wie z.B. Shared Space (https://de.wikipedia.org/wiki/Shared_Space).
Durch einen Beschleunigungsstreifen von Am Kohlschlag bzw. Wendelsteiner Straße auf die Staatsstraße 2225 soll diese Auffahrtmöglichkeit attraktiver gemacht werden. Derzeit wird sie wohl von vielen, vor allem LKW gemieden, weil man nicht gut wegkommt. Letzteres gilt auch für die Auffahrt vom Richtweg auf die St 2225, aufgrund der für linksabbiegende LKW noch kritischeren Situation würde man hier einen Kreisverkehr installieren und damit den LKW-Verkehr Am Kohlschlag verringern.

Schülerverkehr Gymnasium / Waldorfschule
Problem sind hier vor allem auch Eltern, die ihre Kinder zu Schule bringen. Deshalb wird auch die Mozartstraße überlastet. Vorschlag der PW: Eine extra Spur für Fahrräder oder die Ausweisung der Mozartstraße als Fahrradstraße (https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradstra%C3%9Fe).

Eine südliche Umgehungsstraße wurde von der Gruppe Verkehr und Mobilität strikt abgelehn, in einer der letzten Bürgermeldungen am Nachmittag aber von einem Bürger als einzige Lösung für die bereits heute feststelltbare Verkehrsbelastung im ganzen Ort gefordert.

Es wurde gefordert, die Lücken im Radwegenetz zu schließen und den ÖPNV attraktiver zu machen (Bus von Kornburg bis Kleinlohe weiter führen, Schnellbus nach Nürnberg, Roth, Schwabach, Schienenverkehr nach Nürnberg als langfristiges Ziel)

Für Sperberslohe wurden Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung und ein Fußgängerüberweg gefordert.

Ein Bürger stellte fest, dass die Verkehrsbelastung an der Rangaustraße in Kleinschwarzenlohe nicht mehr erträglich ist, man käme kaum noch vom Hof auf die Straße.

Aufgrund der Gesamtsituation forderte Barbara Dorfner mehr 30er-Zonen und mehr Anreize, das Fahrrad oder den ÖPNV zu nutzen.

In Großschwarzenlohe wurde als großes Problem die Rother Straße gesehen.


NATUR und LANDSCHAFT

Man ist sich einer schützenswerten Gesamtstruktur bewusst: dörflicher Charakter, Gärten mit Pflanzenvielfalt, Landwirtschaft. Diese Aspekte will man erhalten.

In Kleinschwarzenlohe sieht man viele Leerstände, die aufgrund des Preises nicht verkauft werden, man will die Kirche nicht „zupflastern“ sondern ihren Rahmen erhalten.

Die PW fordert weitere Streuobstwiesen, Hecken (vielleicht gemeinsam pflegen).

Kritisiert wird die zunehmende Versiegelung auf Privatgrund, hier wird eine Baumschutzverordnung gefordert.

Außerdem wünscht man sich, dass die Gemeinde bei der Durchforstung der Wälder mitsprechen könnte, denn man sieht die Wälder auch als Erholungswald und Lärmschutz.

Ein Landwirt stellt einen Flächenfraß bei der Landwirtschaft fest. Man könne den hohen Grundstückspreisen nicht mit immer neuer Umwandlung von landwirtschaftlichen Flächen in Bauland begegnen, das würde den Preis nicht senken und der Landwirtschaft wichtige Ressourcen entziehen. Vor 30 Jahren wären in Wendelstein (Hauptort) noch 30 Bauern gewesen, heute ist es noch einer, in Kleinschwarzenlohe gibt es noch zwei. Er stellte die Frage: Wer soll in Zukunft die Landschaft pflegen, wenn wir keine Bauern mehr haben? "Es ist eure Entscheidung, ob wir alles zupflastern"

Sebastian Ziegler, Jagdpächter in Kleinschwarzenlohe, wies darauf hin, dass nicht nur Wälder sondern auch Wiesen und Felder wichtig für die Fauna sind. Er stellte besorgt fest, dass es z.B. kaum noch Rebhühner gebe.

Auch diese Gruppe fordert klar, dass es kein weiteres Wachstum geben soll. Der Wald wurde als "heilige Kuh" bezeichnet, die man auf keinen Fall antasten dürfe.


FREIZEIT

PW: Wenn die Bevölkerung weiter schrumpft, ist auch der Bedarf anders.

PW fordert ein Schwimmbad, kein Freizeitbad sondern ein Bad für Schüler, Senioren, ein Thearpiebad. Als Standort wurde das Areal des TSV Röthenbach favorisiert. Außerdem wurde ein Naturbad angeregt, wofür aber kein Standort gefunden wurde. Später wies Manfred Schüssel darauf hin, dass es an der Schwarzach unterhalb der St.-Georgs-Kirche, wo heute nur noch eine Brücke ist, früher ein Naturbad gegeben hätte. Das könnte man wieder machen.

Die Naherholungsgebiete am Wernloch, südlich von Wendelstein (Radwege nach Roth / Rothsee und Richtung Feucht) sollten als solche erhalten werden.

Kultur
Eine große Mehrzweckhalle wird nicht gefordert, aber bei Sanierungen der bestehenden Hallen (Rangauhalle, Waldhalle, Schwarzachhalle in Röthenbach) sollte verstärkt darauf geachtet werden, dass sie auch besser für kleinere Kultur- und Vereinsaktivitäten genutzt werden können.

Ein Bürger regt an, die Alte Brennerrei in Großschwarzenlohe zum Museum umzubauen.

Schulen
Die Flächen um die Schulen (Gymnasium, Waldorfschule) sollten für weitere Erweiterungen erhalten werden.

Sport
Man stellt fest, dass immer weniger Kinder und mehr Senioren in den Sportvereinen sind, es insgesamt weniger Engagement im Verein gibt, daher denkt man hier eher über eine Reduzierung als einen Ausbau nach. Evlt. Konzentrierung auf wenige Vereine.

Radwege
Die Situation wird als überwiegend gut betrachtet, aber auch hier wird auf die notwendigen Lückenschlüssse hingewiesen. Ein großes Problem ist die Querung von Sorg zum Kanal (Talstraße / Rangaustraße-St 2239)

SIEDLUNGSENTWICKLUNG

Stellungnahmen der PW:
- Es wird kein Sinn darin gesehen weiter zu wachsen
- Viele von Senioren bewohnte Häuser werden in den nächsten Jahren frei für Familien.
- Wendelsteins Dörfer Neuses, Raubersried und Sperberslohe sollen als Dörfer erhalten bleiben
- In den Ortsteilen sollte man versuchen wieder Zentren für Begegnung usw. zu schaffen
- Die Notwendigkeit für weitere Gewerbeflächen wurde nicht gesehen
- Man will nicht, dass die Ortsteile zusammen wachsen
- ggf. könne man Nachverdichtung
- in der Gemeinde sollte jemand für die Ortsentwicklung zuständig sein - mit genug Zeitbudget, um sich richtig darum zu kümmern.

Tanja Flintsch (junge Frau) ist der Meinung, dass schon neuer Wohnraum für Familien gebraucht werde. Die geplante Siedlung am alten Hörnlein-Areal bezeichnete sie aber als absolutes Negativbeispiel: zu dichte Bauweise, Standort außerhalb des Ortsteils. Sie möchte ihre Familie unbedingt in Großschwarzenlohe gründen, aber nicht in einem solchen Areal. 
Dem stimmten viele Anwesende mit auffällig lautem Applaus zu.

Ulrich Bauer regte an, immer wieder kleinere Neubaugebiete mit 10-15 Einheiten und unterschiedlichen Bauformen auszuweisen, wie derzeit in Sorg. Dabei sollte es auch 2-3 geschossige Bauten geben mit kleineren Wohnungen, z.B. auch für Alleinerziehende.

Am Nachmittag wurden die Bürger gebeten, über die im derzeit gültigen FNP ausgewiesenen Babauungsflächen zu diskutieren und unter der Vorgabe weiteren Wachstums, weitere neue Gebiete zu definieren:

- sind die definierten Gebiete gut?
- gibt es bessere Alternativen?
- hinsichtlich Anbindung-Mobilität, Siedlungsentwicklung, Umwelt und Freizeit, Sonstige

Einige Bürger wollten zunächst über die Notwendigkeit des Wachstums diskutieren, was aber abgewendet wurde. 

Wenn die PW keine Vorschläge mache, würde sie die Entscheidung dem Marktgemeinderat überlassen, so Guido Bauernschmitt von Team4.

Am Ende der PW wurden dann von den einzelnen Gruppen die ausgewiesenen Bauflächen beurteilt und Empfehlungen abgegeben. Dabei kamen immer wieder Befürchtungen hinsichtlich noch stärkerer Verkehrsbelastung, einer Veränderung des ländlichen Ortsbildes aber auch bezüglich teilweise unzureichender Internet-Infrastruktur zur Sprache.

Für Wohnungsbau im nördlichen Kleinschwarzenlohe wurde die Hochspannung als Problem gesehen, wogegen man sich im Gegensatz zum Vormittag mit einer Bebauung rund um die Allerheiligen-Kirche und an Stelle der zwischen Rother Straße, Rangaustraße und Radweg verbliebenen Waldfläche anfreunden konnte.

Für Röthenbach St. W. wurde ein Kreisel an der St 2239 / Alte Salzstraße gefordert, um die Situation zu entschärfen. Es wurden Maßnahmen für Lärmschutz von der A73 gefordert, ansonsten wäre eine weitere Bebauung noch näher an die A73 nicht vorstellbar.

In Sperberslohe wurde eine Überalterung der Bürgerschaft festgestellt und man würde sich junge Mitbürger wünschen. Dazu könnte man sich ein Neubaugebiet am Ortsende Richtung Wendelstein auf der Wiese gut vorstellen, mit Änderung der Ortsgrenze. Weiteres Gewerbe würde sich wohl schon aufgrund der schlechten Internetanbindung kaum ansiedeln - was aber auch im Widerspruch zu jungen Familien stehen dürfte - wie angemerkt wurde.

Am südlichen Rand von Wendelsteiner Hauptort wünscht man sich für das Gebiet an der Hochspannung (Hohenwartstraße), dieses lieber als Streuobstwiese und für die Landwirtschaft bereitzustellen. Hier fehle noch ein Radweg von „An den Lauben“ zur Leerstetter Straße. 

Das Gebiet zwischen Richtweg und Sperbersloher Straße wird derzeit ja bereits weiter bebaut, beim Pflegeheim sollten angrenzende Flächen für Erweiterungen resseviert werden, das Gewerbegebiet in der Sperbersloher Straße könne ggf. erweitert und auch eine Spange zum Richtweg wäre ggf. denkbar. Allerdings müsste man hierfür wieder Wald opfern.
Über die bessere Nutzung des Areals der alten Brauerei (Röthenbacher Straße) könnte nachgedacht werden.

Von: Markus Streck, Sonntag, 09. April 2017 - Aktualisiert am Sonntag, 23. April 2017
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