meier Magazin - Sommerausgabe 2020 / 21. Jhg.

meier® Magazin / Redaktion Das Gold der Maya Wie hinreichend bekannt, war Gold für die Maya wertlos. Extrem wertvoll war ihnen jedoch der Mais, den sie bereits vor 7000 Jahren nutzten. Er war wohl die Grundlage ihrer Hochkultur. Für uns ist er einfach nur … lecker! Und jetzt frisch zu haben. Schon kurz nach der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 gelangte der Mais nach Europa, zunächst nach Spanien, wenig später nach Italien und von dort nach Deutschland. Angebaut wurde Mais in Deutschland im 16. und 17. Jahrhundert allerdings nur in der Rheingegend und Baden, weil die damaligen Sorten nur dort günstige klimatische Bedingungen vorfanden. Übrigens ist im Gegensatz zu allen anderen Getreidesorten Mais nicht nur glutenfrei – er ist auch kalorienarm. 100 Gramm enthalten nur etwa 90 Kalorien, wohingegen Gerste, Weizen, Hafer und Roggen bis zu 320 Kalorien pro 100 Gramm in die Waagschale schmeißen. Reich ist Mais hingegen an Vitaminen, besonders dem Provitamin A, verschiedenen B-Vitaminen, Vitamin C sowie Vitamin E und Mine- ralstoffen wie Eisen, Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor und Zink sowie den essentiellen Aminosäuren Leucin, Valin, Pheny- lalanin, Isoleucin und Threonin. 16 Mais ist nicht gleich Mais Der Mais sprieß zu dieser Zeit überall auf den Feldern, aber das Naschen direkt vom Acker ist keine gute Idee. Nicht nur, weil es nicht sehr nett ist, sich kostenlos zu bedienen, sondern auch, weil das meiste, was da so wächst, Futtermais ist. Der ist aber für uns Menschen nicht sehr schmack- haft. Was bei uns auf den Tisch kommt, das ist Zuckermais, der, wie der Name sagt, einen höheren Zuckergehalt aufweist. Futtermais hingegen enthält große Mengen Stärke und schmeckt mehlig. Wer an einem Maisfeld vorbei kommt, der sollte sich die Pflanzen aber ruhig einmal näher ansehen, sie haben nämlich eine botanische Beson- derheit: jede Pflanze bildet unterschiedliche Blüten aus. „Getrenntge- schlechtlich einhäusig“ heißt das in der Fachsprache, was bedeutet, dass auf der gleichen Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten sitzen. Das gibt es zum Beispiel auch beim Kürbis oder bei der Hasel. Getrenntgeschlechtlich zweihäusige Pflanzen bilden männliche und weibliche Pflanzen aus, wie etwa dieWeide oder der Hopfen. Männliche und weibliche Blüten – egal ob auf derselben oder auf verschiedenen Pflanzen – sind eine Besonderheit, denn die allermeisten Blütenpflanzen sind zwittrig; sie haben männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane in einer Blüte vereint. BeimMais sitzen die männlichen Blüten an der Spitze, in Form einer lan- gen Rispe. Die weiblichen Blüten wachsen, von Hüllblättern umgeben, in den Blattachseln. Hier bildet sich dann das, was bei uns auf den Tisch kommt: die Maiskolben. Die bekannteste Zuckermais- Sorte ist übrigens „Golden Bantam“, eine alte, gentech- nisch nicht veränderte Sorte, die einigen vielleicht aus der Bantam-Kampagne ein Begriff ist. Es gibt aber viele weitere Sorten, wie etwa „Damaun“ mit großen Kolben, den hoch- wüchsigen „True Gold“ oder den ganz besonders süßen„Mezdi“. Und auch was die Farbe betrifft gibt es viele essbare Varietäten von weiß über rot, violett bis hin zu schwarz

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