… noch bis 10. Oktober: Buga Erfurt es lohnt sich!
Region - Mitte August durften wir 2 Tage in Erfurt verbringen. Trotz Coronabeschränkungen hatte Bodo Ramelow massiv dafür gekämpft die Gartenschau zu ermöglichen und es letztendlich auch (schon zur Eröffnung im April) geschafft. Vorab in Kürze: Wir sind auf vielen Gartenschauen in Europa unterwegs. Die Buga Erfurt spielt hier in der absoluten Spitzenklasse mit. Dieses Niveau kennt man ansonsten nur von den niederländischen Floriaden, die findet im 10-Jahres-Rhythmus statt und damit nächste Jahr wieder…
Ein Besuch lohnt sich
Erfurt liegt an der Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke München - Berlin. Wir machen daher mit der ganzen Firma einen Tagesausflug nach Erfurt. Von Schwabach Bahnhof bis Buga-Eingang sind es nur 2 Stunden - schneller geht es weder mit Auto, noch mit Flugzeug. Natürlich nur, wenn die GDL bis dahin ihren nervenden und unverständlichen Bahnstreik endlich beendet hat...
Vom Erfurter Hauptbahnhof geht es direkt mit der Straßenbahn (im Eintrittspreis enthalten) mitten durch die wunderschöne Erfurter Altstadt zum Buga Gelände – wirklich toll.
Ein wenig Geschichte
Erfurt war bis zur Teilung Deutschlands und dem Beginn der DDR das Zentrum des deutschen Blumenanbaus. Zu damaligen Zeit war so ziemlich jeder Samenzüchter oder Jungpflanzenbetrieb in oder um Erfurt angesiedelt. Mit dem Beginn der DDR sind viele Firmen nach Westdeutschland ausgesiedelt. In Erfurt selbst hat nur Kakteen Haage und die Samenhandlung N.L. Chrestensen diese schwierige Zeit überlebt. Im heutigen professionellen Gartenbau spielt Erfurt keine Rolle mehr.
Schon im 19. Jahrhundert wurden die Grundlagen des Erfurter Gartenparks Egapark, dem heutigen Gelände der Gartenschau, gelegt. 1961 wurde hier, als Antwort auf die westlichen Gartenschauen, die erste sozialistische IGA (internationale Gartenschau) veranstaltet.
Der Egapark wurde, anders als bei vielen anderen Gartenschauen, weiter gepflegt und ausgebaut. Auch nach der Wende gehörte der Egapark zu den sehenswerten gärtnerischen Ausflugszielen. Wir waren hier vor 15 Jahren und begeistert.
Buga Erfurt – vieles richtig gemacht
Mit dem Egapark war eine überzeugende Basis für die Bundesgartenschau vorhanden. Während bei vielen Gartenschauen gefühlt 95% der Gelder in Infrastrukturmaßnahmen und 5% in Pflanzen gesteckt werden, war dies in Erfurt anders. Die sichtbaren Infrastrukturmaßnahmen wurden in den zweiten Buga-Standort, der Petersberg (nur besuchen, wenn man Zeit übrig hat ...) gesteckt. Im Egapark dagegen wurde enorm viel in Pflanzen investiert. Die dortigen Baumaßnahmen (Erneuerung der Gewächshausanlage) fallen nicht auf und wirken nicht primär.
Der Gesamteindruck ist daher ein perfekter Park mit einer unglaublichen Pflanzenvielfalt, altem Baumbestand, sehenswertem Japangarten, Gräsergarten und und und.
Familien mit Kindern haben auf der Buga ein ernstes Problem: Der gigantische Spielplatz wird den Nachwuchs so fesseln, dass ein Besuch der restlichen Fläche zum Drama wird. Der Spielplatz enthält viele Wasserelemente. Ein Rucksack mit Wechsel- oder, an warmen Tagen, Schwimm-Kleidung ist daher notwendig.
Auf dem Bugagelände steht das Deutsche Gartenbaumuseum. Auch hier empfiehlt sich der Besuch nur, wenn man zu viele Zeit hat... ansonsten gibt es auf der Buga Schöneres zu entdecken.
Auch wenn zu erwarten ist, dass die Erfurter ihren schönen Park auch in den kommen Jahren weiter pflegen und top halten, empfehlen wir doch, die Buga zu für einen Besuch zu nutzen.
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