10 Jahre Bachpatenschaft und er fließt noch – Der Mühlbach in Schwand
Schwanstetten - Klimawandel, trockene Sommer, Biberdämme und Versandung setzen diesem vor 600 Jahren künstlich geschaffenem Bachlauf zu. Dank der Bachpaten, die heuer zum zehnten Mal gemeinsam im Herbst den Bachlauf mit hohem Kraftaufwand ehrenamtlich pflegten und reinigten, fließt das Wasser noch immer.
Bevor die Bachpatenschaft vor 10 Jahren ins Leben gerufen wurde, stand es schlimm um das Gewässer und sein Biotop. Der Bach war versandet und verschlammt und drohte auszutrocknen. Das alte Wehr, das die Regelung des Gewässers ermöglichte, war kaputt. Die Überlegung stand im Raum, diesen vor Generationen geschaffenen Bachlauf aufzugeben. Für das 1,3 km lange Biotop, das Lebensraum auch für selten gewordene Lebewesen wie Eisvogel, Bachneunauge, Stichling, aber auch für Sumpfpflanzen und Bäume darstellt, hätte das ebenfalls das Aus bedeutet. Aber es existiert noch, sehr zur Freude aller derer, die sich nun über 10 Jahre hinweg engagiert haben: Das sind zum einen der Mühlenbesitzer und damit auch Inhaber des Wasserrechts, Heiko Könicke, der das alte Wehr erneuert hat. Das sind die Bachpaten und Bachanlieger, die regelmäßig den Bach in Gang halten, indem sie einmal gemeinsam im Herbst das Bachbett pflegen, aber auch während des Jahres beispielsweise durch den Biber verursachte Blockaden entfernen. Das ist die Gemeinde, welche die „Bachtage“ mit Geräten unterstützt, aber auch durch den Abtransport von Altholz aus dem Bach. Und das ist Erich Dums, Sprecher der Bachpaten, der sich unermüdlich und mit viel Herzblut um den Bach, die ehrenamtliche Gemeinschaft und die Organisation von Einsätzen kümmert.
10 Jahre Arbeit, deren Erfolg sich sehen lässt, war Anlass zum Feiern! Heiko Könicke lud alle beteiligten Bachpaten und Unterstützer nach getaner Arbeit zum Abendessen in die Rose in Schwand. Das gemeinsame Abendessen ist mittlerweile zu einer von allen liebgewonnenen Tradition geworden. Möge diese auch hoffentlich in Zukunft Bestand haben. Die Grundlagen sind gelegt: in das Team der „ursprünglichen“ Bachpaten ist nun auch die nächste Generation nach und nach eingestiegen. Diese junge Generation hat erkannt, dass so ein Bach ein Generationenprojekt ist.
Wer uns hier zukünftig mit Tatkraft unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. Es gibt immer etwas zu tun.
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