2018 fast gleiche Zahl an Alarmierungen wie 2017 - Nach arbeitsreichem Dezember war nur der Jahreswechsel ruhig
Nürnberg-Worzeldorf - Im Winter gab es bei der Freiwilligen Feuerwehr Worzeldorf etliche Aktivitäten, auch wenn die Aktiven seit Mitte Dezember nicht mehr ausrücken mussten. Doch vorher war mit einem Verkehrsunfall auf der A6, einem Omnibus in Vollbrand auf der A 73 und einem Kleinfeuer im Steinbruchgelände noch einmal das ganze Tätigkeitsfeld der Feuerwehr gefordert. Vier Wochen später ging es dann zum Schneeräumen nach Südbayern.
Zunächst wurde die Wehr mit der Berufsfeuerwehr Anfang Dezember abends zu einem Unfall mit mehreren Fahrzeugen auf die A 6 alarmiert, wo ein Pkw auf dem Dach liegen geblieben war. Zum Glück gab es nur Blechschaden und so konnten die Fahrzeuge nach einer halben Stunde wieder einrücken. Am 15. Dezember ging es dann morgens auf die A73, wo ein Linienbus auf einer Überführungsfahrt in Flammen aufging. Mit Schaumrohren und dem Wasser aus den Fahrzeugtanks von Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr war der Brand schnell gelöscht, die Einheiten waren nach einer Stunde wieder zurück. Am Tag darauf erfolgte dann die letzte Alarmierung im Jahr 2018 zu einem Kleinfeuer im Worzeldorfer Steinbruch, wo das Feuer gelöscht und mit der Wärmebildkamera die Glutnester ausfindig gemacht werden konnten.
Mitte Januar erreichte dann die Anforderung zur Hilfe beim Kampf gegen das Schneechaos in Südbayern auch die FF Worzeldorf. Bereits rund zwei Stunden nach der Anfrage stand die Mannschaft aus einer jungen Dame und sechs Männern bereit – anerkennenswert auch deren Freistellung durch die Arbeitgeber. Mit dem Rüstwagen und dem LF20-KatS starteten die Worzeldorfer am frühen Sonnatgmorgen mit über 100 Nürnberger und Erlanger Einsatzkräften. Ziel für den zunächst auf 48 Stunden angesetzten Einsatz war Bayrischzell am Wendelstein, wo die Dächer von einer 1,5 Meter hohen Schneelast befreit werden mussten. Bereits 2006 war die Worzeldorfer Wehr nach heftigem Schneefall in Regen im bayrischen Wald zum Schneeräumen auf Dächern eingesetzt – eine nicht ungefährliche Tätigkeit, die Erfahrung von damals konnte jetzt weitergegeben werden.
In drei Schichten wurde mit Aktiven anderer Wehren eine etwa 800 Quadratmetergroße Dachfläche eines Gasthofs freigeräumt, zum Glück konnte die Mannschaft im Gebäude schlafen und auch vom Dachgeschoss auf die Schneefläche aussteigen. Gesichert wurden die Feuerwehrler jeweils durch ein Seil, das mit Karabiner an einer Sicherung längs des Dachfirstes so gespannt war, dass ein Absturz über die Dachkante verhindert wurde. Erschwert wurde die Arbeit durch die feste, schwere Schneedecke, die zuerst in Blöcke zersägt werden musste, bevor diese das Dach hinunter befördert wurde – dabei tobte ein Schnee- und Eisregen bei heftigem Wind. So war jeder froh, dass er nach dreißig Minuten dann eine Stunde zum Aufwärmen und Ausruhen hatte. Am Morgen des Dienstags kam die Ablösung für fünf Worzeldorfer, die dann am Nachmittag wieder in Nürnberg eintrafen, allerdings blieben die beiden Fahrzeuge und zwei Kameraden noch bis zum Ende der Hilfsaktion in Bayrischzell.
Ein Rückblick bei der Aktivenaussprache und die Weihnachtsfeier - diesmal in kleinerem Kreis - beendeten ein arbeitsreiches Jahr 2018, in dem die Mannschaft durchschnittlich fünfmal pro Monat alarmiert wurde. Nachdem 2018 nur bei einem Sturm zwei Schadensstellen gleichzeitig abgearbeitet werden mussten, blieb die Einsatzzahl mit 63 Tätigkeiten deutlich hinter den 90 Einsätzen im Jahr 2017 zurück – allerdings waren damals auch an drei verschiedenen Tagen Unwetter insgesamt 25 Einsätze durch überschwemmte Keller und zahlreiche umgestürzte Bäume abzuarbeiten. Auch 2018 waren wieder die Autobahnen rund um Worzeldorf der Schwerpunkt bei den 35 Hilfeleistungen, denen 27 Löscheinsätze und eine medizinische Hilfeleistung (First Responder) gegenüberstehen. Das Programm für 2019 startet nun mit der Jahreshauptversammlung Ende Januar, zu den festen Terminen gehören wieder die Frühjahrsübung mit der Partnerwehr in Gera, dem Floriansfest Anfang Juni und Busausflug und Weinfest im Herbst.
Die Jugendfeuerwehr startet in ein neues Dienstjahr, zum Jahresende wechseln zwei Mitglieder der aktuell fünf Jugendlichen in die aktive Mannschaft. Erfreulicherweise gibt es auch schon neue Mitglieder, es sind aber noch Plätze frei – auch für Freundesgruppen und Mädchen, die gemeinsam bei dieser abwechslungsreichen Tätigkeit mitmachen wollen. Gerade in der Winterzeit besteht die Gelegenheit, die Jugendgruppe kennenzulernen und sich das Basiswissen in der Theorie anzueignen, um dann ab Frühjahr das Gelernte in die Praxis umzusetzen.
Interessierte Jugendliche können sich telefonisch unter 0172 1477623 (auch per SMS oder Whatsapp zu erreichen) bei Jugendwart Fabian Schulz informieren, auch wenn sie sich im Februar bei dem nächsten Gruppenabend ab 18.00 Uhr im Nebengebäude des Feuerwehrhofes umsehen wollen. Die Termine und das Programm sind auch im Schaukasten am Nebengebäude des Feuerwehrhofes ausgehängt, es geht am 1. und 15. Februar um 18.00 Uhr los mit Unterricht – eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen. T. Karl