41. Jahresausstellung des Kunstvereins Spectrum

Roth - Vernissage zur Spectrum-Werkschau in der Rother Kufa. 26 Künstlerinnen und Künstler treten ebenso in einen Dialog mit ihrer eigenen Vorstellungskraft wie mit den Betrachtern und bieten dabei eine breite Vielfalt an Genres. Zu sehen bis zum 19. Oktober.

  • Prof. Günther Köppel (li.) und Spektrum-Vorsitzender Heinz-Peter Lehmann haben die Ausstellung eröffnet.

    Prof. Günther Köppel (li.) und Spektrum-Vorsitzender Heinz-Peter Lehmann haben die Ausstellung eröffnet.
    © Robert Schmitt

Unter dem Motto „Imagine – Stell Dir vor!“ hat der Kunstverein Spectrum am vergangenen Freitag seine 41. Jahresausstellung in der Kulturfabrik Roth eröffnet. Die Vernissage hat zahlreiche Kunstinteressierte angezogen und einen inspirierenden Auftakt in das Thema markiert, das an John Lennons gleichnamigen Song anknüpft: Eine Aufforderung, über das Sichtbare hinauszugehen, Grenzen zu überschreiten und eine Welt des Friedens und der Harmonie zu erträumen. 

Spektrum feiert bis 19. Oktober ein Fest der Fantasie: Die Künstlerinnen und Künstler treten in einen Dialog mit dem Unmöglichen. Die Ausstellung vereint die Werke von 26 Mitgliedern des Vereins, der seit 1984 die größte und älteste Künstlervereinigung im Landkreis Roth darstellt und rund 50 Schaffende umfasst. Malerei, Skulptur, Grafik und Installationen thematisieren die Kraft der Vorstellung – von utopischen Welten bis hin zu kritischen Reflexionen über Frieden und Zukunft. Inspiriert von Lennons Vision einer harmonischen Gesellschaft laden die Exponate zum Nachdenken ein: „Imagine – dieses einfache Wort eröffnet einen Raum unendlicher Möglichkeiten“, wie es in der Ausstellungsankündigung heißt.  

Unter den ausstellenden Künstlern sind zahlreiche etablierte Namen der Region zu finden. Sein „Inneres nach außen zu kehren“, dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Vielfalt der Genres. Die Werke spiegeln die Breite des Vereins: von abstrakten Landschaften und Akten bis hin zu zeitkritischen Installationen, die Vergänglichkeit und Hoffnung verweben. An allen Öffnungstagen sind Künstler vor Ort, um mit Besuchern ins Gespräch zu kommen. Spektrum bietet damit ein echtes Highlight, das der Ausstellung einen interaktiven Charakter verleiht. 

Heinz-Peter Lehmann nahm in seiner Begrüßung deutlich Stellung zur gegenwärtigen Stimmung in Deutschland. Schließlich sei „Imagine“ ein Friedenslied. „Die Vehemenz, mit der im Moment Kriegsbereitschaft gefordert wird, lässt mich schaudern“, sagte der Spectrum-Vorsitzende. „Wer Kriegsbereitschaft fordert, trägt im Hinterkopf auch den konkreten Gedanken an Krieg“, war er überzeugt. Lehmann nannte es „unverantwortlich, mit gigantischen Schulden Militärhaushalte aufzustellen, durch die zunehmend der Sozialstaat infrage gestellt wird“. Günther Köppel, ehemaliger Kunstprofessor an der Universität Eichstätt, unterstrich in seiner Laudatio die Bedeutung der Imagination in Zeiten globaler Herausforderungen. Er fand es spannend, in der Ausstellung nach den einzelnen Vorstellungen zu suchen, die eine wunderbare Spannbreite bieten: „Da finden wir Modifikationen der Wirklichkeit, ideale und surreale Vorstellungen, figürlich Verspieltes und äußerst Nachdenkliches, wenn ein Ginkgo-Motiv an Hiroshima erinnert.“

Zugleich bezeichnete er Kunstwerke als „kleine Nachdenkmäler“. Denn sie kämen aus den Tiefen unserer Kreativität und reagieren auf die Wirklichkeit. „Kritisch kommentierend, akzentuierend, spielerisch, aber selten nur abbildend“, schilderte Köppel seinen Eindruck von den Werken der Ausstellung. „John Lennons Appell wird hier ein Stück Wirklichkeit, denn Vorstellungskraft zeichnet den kreativen Menschen aus“, fand Köppel eine schöne Verbindung zum Song des verstorbenen Beatles. 

„Ohne Kunst ist alles nichts“, fand Landrat Ben Schwarz und bescheinigte den Spectrum-Mitgliedern, einen bedeutenden Beitrag zum Zusammenhalt im Landkreis zu leisten. Ebenso leiste es die Kunst, politische Themen mit Haltung zu hinterfragen. „Damit weisen Sie der nächsten Generation den Weg, kritisch zu bleiben“, so der SPD-Politiker. Seit ihrer Gründung 1984 hat Spectrum mit jährlichen Leistungsschauen die regionale Kunstszene geprägt. Im vergangenen Jahr als Jubiläumsausstellung zum 40. Mal. „In Zeiten, in denen Imagination aktueller denn je ist, lädt diese Ausstellung ein, Neues zu denken“, ergänzte Hans-Peter Lehmann. 

Die 41. Jahresausstellung läuft noch bis einschließlich 19. Oktober und bietet eine willkommene Gelegenheit, die kreative Vielfalt des Landkreises Roth zu feiern. Wer mehr über den Verein erfahren möchte, findet Infos auf www.kunstverein-spectrum.de oder bei der Kulturfabrik Roth. Das Vernissagen-Publikum war sich einig: Ein gelungener Start in die Herbstsaison – imagine all the people…

Geöffnet hat die Ausstellung in der Kufa von Dienstag bis Freitag jeweils von 9 bis 15 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eine Broschüre mit detaillierten Infos zu den Werken liegt aus.

Von: Robert Schmitt (meier Redaktion), Montag, 13. Oktober 2025 - Aktualisiert am Mittwoch, 15. Oktober 2025
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