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Aktuelle Buchtipps von Lesern der Buchhandlung am Sägerhof

Schwanstetten - Auch das neue Lesejahr wartet mit schönen und spannenden Büchern auf. Viel Freude beim Schmökern!

Silja Ukena – Der Eismann

Hauptkommissar Bruno Kahn ist genervt: Der Berliner Winter ist sibirisch kalt. Zudem reißen ihn zwei Todesfälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, aus seiner vorweihnachtlichen Trägheit. Ein Rentner aus Lichtenberg wird in seinem Schrebergarten auf grausame Art gefesselt und ermordet. Eine Opernsängerin stürzt aus ihrer Altbauwohnung. Der einsame Wolf Bruno Kahn würde am liebsten durch Berlin flanieren, um in Ruhe Witterung aufzunehmen. Doch seine Kollegin Laura Conti und der neue Workflow der 7. Mordkommission machen Kahns Alleingang einen Strich durch die Rechnung. Als schließlich die Presse Wind bekommt, scheint alle drunter und drüber zu gehen. Dann taucht eine dritte Leiche auf… (blanvalet)

Dieser Kriminalroman zieht den Leser schnell in seinen Bann. Nicht nur der Fall an sich wird spannend erzählt, auch die handelnden Personen werden sehr lebendig geschildert, allen voran der ziemlich unnahbare, eigenbrötlerische Haupt­kommissar Kahn. Außer zu seiner Schwester und deren Familie, die ihm Normalität geben in dem „menschlichen Irrsinn, der sein Alltag ist“, hat er keine engeren Bindungen und lässt niemanden wirklich nahe an sich heran. Trotz der bevorstehenden Weihnachts­feiertage verbeißt er sich in den Fall, der ihn zurück in die Vergangenheit und quer durch Berlin führt. Als die Lösung zum Greifen nah ist, gerät er schließlich selbst noch in Lebensgefahr…

Ein fesselnder, tiefgründiger, sehr lesenswerter Kriminalroman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.                                                                          Gudrun Schneider

Robotham: Der Schlafmacher

Ein neuer Fall für den Psychologen Joe O’Loughlin und seinen Freund Vincent Ruiz, der inzwischen aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist.
Eigentlich hat O’Loughlin gar keine Zeit, die Polizei bei den aktuellen Ermittlungen zu unterstützen. Seine Exfrau bittet ihn nämlich, den Sommer gemeinsam mit ihr und den Töchtern zu verbringen. Sie ist gesundheitlich angeschlagen und braucht seine Unterstützung, vor allem auch für die beiden gemeinsamen Töchter.
Aber bei dem grausamen Mord an Mutter und Tochter kommt die Polizei in ihren Ermittlungen einfach nicht weiter. Denn die Taten sehen so aus, als wären sie von zwei verschiedenen Tätern ausgeführt worden. Während die Mutter brutal niedergestochen wurde, liegt die 17-jährige Tochter sorgfältig zugedeckt, mit ihrem Kuscheltier aus Kindertagen im Arm, in ihrem Bett und wurde erdrosselt.
Mordverdächtige mit ausreichenden Motiven gibt es mehr als genug. Aber immer nur für eines der beiden Opfer, und jeder der Tatverdächtigen kann entlastet werden. Ein weiterer Mord und die unqualifizierte Arbeit eines ehemaligen Studenten veranlasst O’Loughlin nun doch, die Polizei zu unterstützen. Und so reibt er sich bald auf zwischen dem Versuch, der Polizei zu helfen und seine Exfrau zu unterstützen und gerät in Gefahr, an beiden Fronten kläglich zu versagen.

Ich habe den Krimi an einem langen Wochenende in einem Rutsch durchgelesen, schließlich wollte ich unbedingt wissen, wer von den vielen möglichen Verdächtigen tatsächlich der Täter war.
                                                                                      Monika Betz

Fredrik Backman - Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid

Oma ist 77, Ärztin, Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Elsa ist 7, liebt Wikipedia und Superhelden und hat nur einen einzigen Freund: Oma. In Omas Märchen erlebt Elsa die auf­regendsten Abenteuer. Bis Oma sie eines Tages auf die größte Suche ihres Lebens schickt – und zwar in der wirklichen Welt. (Fischer Krüger)

Die fast achtjährige Elsa wächst unter der Obhut ihrer außergewöhnlichen, unangepassten, sehr phantasievollen Oma in einem Mietshaus auf; Oma ist ihre beste und einzige Freundin. Mit ihrer Mutter versteht sich Elsa nicht so gut, Mama sieht vieles recht eng und außerdem ist sie schwanger mit dem „Halben“, so nennt Elsa das erwartete Halb­geschwisterchen. George, der Vater des Ungeborenen, lebt mit Elsa und ihrer Mutter zusammen; Elsa versucht, George nicht zu mögen, was ihr bisweilen schwerfällt. Eigentlich hat sie nur Angst, dass sie unwichtig wird, sobald das „Halbe“ da ist. Ihr Papa, der sie manchmal nach der Schule zu Oma bringt, weil Mama berufstätig ist und sich nicht so intensiv um Elsa kümmern kann, hat eine neue Lebensgefährtin, dort verbringt Elsa jedes zweite Wochenende. Elsa hat Schwierigkeiten mit den Mitschülern, sie ist eine Außenseiterin und wird gemobbt, weil sie sehr belesen und „reif für ihr Alter“ ist und Fehler gerne korrigiert – Elsa ist einfach „anders“. Oma hilft Elsa mit ungewöhnlichen Methoden und Aktionen, mit ihren Problemen und ihrer Angst vor den Mitschülern zurechtzukommen. Außerdem erfindet sie die Märchenwelt „Land-Fast-Noch-Wach“, in der Elsa ein Held ist und wo es Superhelden, Ritter, Monster und Engel gibt und Abenteuer mit gutem Ausgang. Oma bringt Elsa sogar eine Geheimsprache bei.

Elsas nicht gerade unproblematische Welt gerät ins Wanken, als Oma unerwartet stirbt. Kurz zuvor gibt sie Elsa einen Brief und einen Schlüssel und beauftragt sie, das „Schloss“ (so nennt Oma das Haus), ihre Familie und Freunde zu beschützen. Den Brief soll sie dem geben, der darauf wartet und ihm sagen, Oma lasse grüßen und sage, es tue ihr leid. Für den folgenden Tag verspricht Oma Elsa, sie auf eine Schatzsuche zu schicken. Nach Omas Tod kurz darauf sorgt Elsa dafür, dass der Brief zum richtigen Empfänger gelangt. Nach und nach entdeckt sie auf ihrer Schnitzeljagd weitere Briefe von Oma, die sie den Adressaten mit Omas Gruß zukommen lässt, alles Hausbewohner, die sie flüchtig kennt. Wissbegierig und interessiert wie sie ist, bringt sie diese ihr zum Teil etwas unheim­lichen Bekannten ihrer Oma dazu, ihr zu erzählen, welche Verbindung sie mit ihrer Oma hatten, dabei erfährt sie Gutes und weniger Gutes über Oma. Elsa erkennt Zusammen­hänge mit fiktiven Personen und Gegebenheiten aus dem „Land-Fast-Noch-Wach“, sie kann dadurch die entsprechenden realen neuen Erfahrungen verkraften und geht gestärkt daraus hervor. Auch das Verhältnis zu ihren Eltern sowie das gegenseitige Verständnis bessert sich enorm. Im Zuge der Aufdeckung der Zusammen­hänge werden die Hausbewohner mit verdrängten Realitäten und Traumata konfrontiert und machen persönliche Veränderungen durch. Als der aus der Märchenwelt bekannte Bösewicht in der Realität auftaucht, kommt es zu gefährlichen Situationen und traurigen Ereignissen, letztendlich aber auch zu einem neuen Zusammenhalt der Bewohner des Hauses – und Elsa gewinnt Freunde im „richtigen“ Leben.

Eine liebenswerte, amüsante, aber auch sehr berührende und spannende Geschichte. Es lohnt sich auch für weniger Fantasy-begeisterte Leser, sich auf die Märchenwelt „Land-Fast-Noch-Wach“ einzulassen und herauszufinden, was es mit Omas Vergangenheit, ihren Briefen und den Hausbewohnern auf sich hat und wie Elsa ihr Leben nach dem Verlust ihrer Oma durch deren Für- und Vorsorge meistert. Ein sehr lesenswertes Buch.

                                                                                      Gudrun Schneider        

Von: Barbara Nürnberg, Sonntag, 31. Januar 2016 - Aktualisiert am Donnerstag, 28. September 2017
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Buchhandlung am Sägerhof« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/schwanbuch

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