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Ausblick 2017: Die Berg- und Talfahrt geht weiter!

Nürnberg - Das Jahr 2016 liegt fast schon wieder hinter uns. Es gab einige Rückschläge zu verdauen. Sorgen um China zu Beginn des Jahres, der Brexit im Juni und die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten haben jeweils zu heftigen Kursbewegungen geführt, die später wieder aufgeholt werden konnten. Insgesamt war es ein versöhnliches Jahr – trotz aller Turbulenzen.

„Egal, was sich überlegt wurde – das echte Leben bringt irgendwie größere Überraschungen“, so drückte es Peter Heinrich vom Börsen Radio Network in diesen Tagen treffend aus. Dass das Börsenjahr 2016  kein einfaches war, zeigen die durchwachsenen Ergebnisse vieler bekannten Mischfonds-Manager. Die Liste der enttäuschten Fonds ist dieses Jahr besonders lang. Viele Erwartungen sind nicht eingetroffen. Die Trump-Rallye in den letzten Wochen hatten nur wenige Experten auf dem Zettel. Viele Anleger waren vor der US-Wahl defensiv aufgestellt und hatten mit einem Einbruch an den Märkten gerechnet, sollte Donald Trump gewählt werden. Auch die Profis wurden hier auf dem falschen Fuß erwischt. Welchen Wert haben Vorhersagen, wenn doch niemand weiß, was die Zukunft bringt?

Digitalisierung bringt strukturelle Veränderungen
Kurzfristige Prognosen abzugeben, ist seriös kaum möglich. Die langfristigen Trends hingegen sollten Anleger durchaus beachten. Auf der politischen Ebene lässt sich eine weltweite Zunahme des Populismus beobachten. Gemeint ist eine Politik, die mit scheinbar einfachen Lösungen die Gunst der Bevölkerung zu gewinnen versucht (Definition Wikipedia). Eine der wesentlichen Ursachen sehe ich der zunehmenden Unzufriedenheit der Menschen mit ihrer eigenen wirtschaftlichen Situation und der Unsicherheit für die Zukunft. Neue Technologien wie die zunehmende Digitalisierung verändern die bestehenden Strukturen und Prozesse in dramatischer Art und Weise und gefährden Arbeitsplätze. Nicht nur der Automobilbau und die Zulieferer, sondern auch die Finanzbranche und der Handel stehen vor einem dramatischen Wandel. Die Digitalisierung verändert die Berufe in allen Bereichen – auch in der Verwaltung und bei den sonstigen Dienstleistungen. Diese Ängste der Menschen werden von den Populisten aufgegriffen. Sie versprechen einfache Lösungen und sprechen sich u. a. gegen die Globalisierung und gegen die Zuwanderung von Flüchtlingen aus. Dabei ist fraglich, ob sich damit diese weltweiten Trends aufhalten lassen - vermutlich nicht. Außerdem wird 2017 ein Super-Wahljahr in Europa werden. Es wird in Deutschland, in Frankreich, in den Niederlanden und in Norwegen gewählt. Da kann es noch einige politische Überraschungen geben. Darauf sollten sich Anleger ebenfalls einstellen.

Stetiges Wirtschaftswachstum …
Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone wird vermutlich trotz aller Krisen ähnlich stabil ausfallen wie den vergangenen Jahren. Es fehlt zwar die Dynamik vergangener Zyklen, aber mit einer Rezession rechnet kaum einer der Experten. Weltweit dürfte das Wachstum aufgrund der starken Impulse aus Asien 2017 etwa um 3% zulegen. China wird trotz aller Probleme seine Wirtschaft massiv umbauen und einer der stärksten Treiber sein.

Möglicherweise können die geplanten Maßnahmen von Donald Trump für die wirtschaftliche Entwicklung in den USA mehr bewirken als vorher gedacht. Auch für die US-Unternehmensgewinne könnte es in den nächsten Quartalen durchaus positive Überraschungen geben. Investitionen in Infrastruktur und Steuersenkungen sind ein probates Mittel, um die Wirtschaft kurzfristig zu stimulieren. Dabei sorgt die positive Stimmung in der Wirtschaft auch für steigende Konsumausgaben.

In Europa hingegen könnte der schwache Euro für verbesserte Exporterlöse sorgen. Das kommt den deutschen Autobauern und dem Maschinenbau sehr entgegen. Auch ist mit einer Abkehr von der Austeritätspolitik von Frau Merkel zu rechnen. Die bisherige Politik, die einen ausgeglichenen Haushalt und eine Verringerung der Staatsschulden anstrebt, hat wenig sichtbare Erfolge hervorgebracht. Besonders die südeuropäischen Länder brauchen Impulse, die die Wirtschaft ankurbeln. Sparsamkeit war gestern. Konjunkturpakete werden geschnürt und Wahlgeschenke werden verteilt. In einem Wahljahr gilt es, für gute Stimmung unter den Wählern zu sorgen. Die Einhaltung der Maastricht-Kriterien dürfte dabei in den Hintergrund treten. Alles zusammen genommen rechne ich in 2017 mit einem mit einem Trend zu höheren Schulden.

…und leicht steigenden Zinsen
Allerdings ziehen in dem skizzierten Umfeld auch die Inflationsraten an. Ein steigender Ölpreis und steigende Löhne wirken insgesamt preistreibend. Zunehmende Staatsausgaben führen zu einem verstärkten Angebot von neuen Staatsanleihen. Die Renditeforderungen der Anleger steigen ebenfalls, wenn die Staatsverschuldung weiter klettert und die Bemühungen um Sparsamkeit in den Hintergrund treten. Dem gegenüber werden die Notenbanken weiterhin versuchen, das Zinsniveau moderat zu halten. Sollten die Inflationsraten anziehen und die Zinsen niedrig gehalten werden, entfaltet die Politik der finanziellen Repression seine volle Wirkung.

Anleger sollten Kurs halten!

Gerade in unruhigen Zeiten, die von starken strukturellen Veränderungen geprägt sind, sollten Anleger ihren Kompass behalten. Eine einmal gewählte Strategie sollte nicht leichtfertig gewechselt werden. Aktien werden auch in 2017 zu den Werttreibern im Depot gehören, insbesondere wenn die Gewinne wieder zulegen sollten. Anleihen hingegen können in Phasen steigender Zinsen deutlich unter Druck geraten. Dazu gehören auch die Anlagen, die von höheren Zinsen in Mitleidenschaft gezogen werden wie die REITs und die großen Schweizer Unternehmen Nestlé, Roche und Novartis. Diese Tendenzen konnte man bereits in den letzten Wochen beobachten. Aber auch hier macht es die Mischung. Eine gute Streuung aus defensiven Qualitätsaktien und offensiven Wachstumswerten machen ein langfristig erfolgreiches Aktiendepot aus. Wenn dann noch ein paar erfolgreiche Zukäufe zu günstigen Preisen in turbulenten Marktphasen dazu kommen, könnte auch 2017 ein erfreuliches Börsenjahr aus Anlegersicht werden!

 

 

 

Von: Wolfgang Juds (Geschäftsführer), Mittwoch, 07. Dezember 2016 - Aktualisiert am Donnerstag, 08. Dezember 2016
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