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Auszeichnungsfeier für die Umweltschulen 2017 an der Freien Waldorfschule Wendelstein

Region - Am Mittwoch, den 29.11.2017, fand an der Freien Waldorfschule Wendelstein die Auszeichnungsfeier zur Umweltschule in Europa statt. 114 Schulen aus Schwaben, Mittelfranken und Unterfranken, die für das Schuljahr 2016/17 zertifiziert werden, waren eingeladen.

Der Schulleiter, Herr Gauer, begrüßte die Gäste herzlich. Der Amtsleiter des Bayrischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, Herr Dr. Barth, überreichte die Auszeichnungen. Als Gastredner traten der erste Bürgermeister von Wendelstein, Herrn Langhans, sowie der erste Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz, Herrn Dr. Schäffer, auf.

Vielseitige Beiträge aus der Schule umrahmten das Programm und fanden große Beachtung. Das Schulorchester und die Klavierbegleitung begeisterten die Gäste ebenso wie die Klasse 4a mit einem Gedicht vom Säen sowie die Klasse 11b mit einem Auszug aus dem Eurythmieunterricht. Einige Lehrkräfte führten nach Abschluss des offiziellen Teils interessierte Gäste über das Schulgelände. Der Öffentlichkeitskreis der Waldorfschule hatte extra ein Klassenzimmer geöffnet, um mit Exponaten aus dem Unterricht einen Einblick in die Waldorfpädagogik zu ermöglichen. Dank der umfassenden Hilfe der Eltern und des Schulcafés konnten die Gäste mit einem köstlichen bunten Buffet verwöhnt werden.

Von den Wendelsteiner Schulen wurden die Grundschule, die Mittelschule, das Gymnasium sowie die Waldorfschule als Umweltschule in Europa zertifiziert.

Mehrere Klassen der Grundschule Wendelstein beschäftigten sich im Rahmen einer Projektwoche mit der Thematik „Wie kommt das Plastik ins Meer?“ und somit auch mit den Auswirkungen des eigenen Verhaltens. Um den Weg des Plastiks aufzuzeigen, lasen die beteiligten Klassen das Buch „PIWI in der Plastiksuppe“. An verschiedenen Stationen konnten die Kinder nachvollziehen, welchen Weg das Plastik auf seinem langen Weg nimmt. Zudem erfuhren sie, dass es kaum möglich ist, das Plastik sich zersetzt. Einmal in der Welt, hinterlässt es Spuren. Die einzige Möglichkeit ist also der Verzicht, was die Kinder auch im Unterricht thematisierten.

Im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft legten Zweitklässler im Schulgarten der Grundschule im Frühjahr verschiedene alte Kartoffelsorten. Liebevoll pflegten sie ihre Pflanzen bis zur Ernte im Herbst. Zwischendurch gruben sie auch immer wieder vorsichtig in der Erde, um zu verfolgen, dass sich schon kleine Kartoffeln bilden. Im Herbst wurden die Kinder dann auch mit einer reichen Ernte beschenkt.

Stellvertretend für die Mittelschule Wendelstein, die zum siebten Mal dabei war, übernahmen die Lehrerinnen Frau Peter und Frau Klößinger in Begleitung von Herrn Rektor Egelseer Urkunde und Fahne. Zum Themenbereich Global denken - lokal handeln“ bearbeitete die Klasse 6a ein Projekt zum Schutz des Regenwaldes, unterstützt von der Regenwaldstiftung Oroverde. Die Schüler/rinnen bastelten im Kunstunterricht bei Frau Preißinger ansprechende Plakate mit Sprüchen zum Schutz des Regenwaldes und hängten sie entlang wichtiger Straßen im Altort an den Bäumen auf. Leider war ein Großteil der Schilder bereits am nächsten Morgen durch Vandalismus zerstört.

Der zweite Themenbereich galt dem Recycling und Upcycling an der Schule. Es findet seit vielen Jahren ein Verkauf von Blöcken und Heften in Recyclingqualität in Form von Starterkits statt, aber auch ein Pausenverkauf während des Jahres. In den Klassenzimmern stehen Abfallbehälter zur Mülltrennung und über die Aktion „Sammeldrache“ der Stiftung Lesen werden ausgediente Toner- und Druckerkartuschen gesammelt, aber auch ausgediente Handys. Die Klassen 5g mit Frau Graff und 6a mit Frau Peter befassten sich in ihren Projekten mit den schwierigen Abbaumethoden der darin enthaltenen Wertstoffe und dem massiven Eingriff in die Natur. Arbeiten im WTG- und Kunstunterricht standen unter dem Gesichtspunkt des Upcyclings. Für den Weihnachtsmarkt gestalteten die Klassen z.B. Geschenkschächtelchen aus leeren Toilettenpapierrollen oder bauten Fahrzeuge aus alten Holzteilen bzw. –resten.

Das Gymnasium Wendelstein ging mit zwei Umweltschul-Projekten an den Start. Für die im Kunst und Garten-Team engagierten Schüler/innen bedeute es zuerst, Kostproben von Herbst-Himbeeren und Brombeeren, Reiberdatschi oder Kürbissuppe zu genießen. Ein großer Teil der Kürbisse mit so schönen Namen wie Trombetta di Albenga und Muscade de Provence wurde vom Wahlkurs Kochen zu exzellenter Marmelade verarbeitet, ebenso wie im Sommer die reifen Erdbeeren und Himbeeren und am Weihnachtskulturabend angeboten. Alles BIO natürlich! Während der winterlichen Ruhephase der Pflanzen wurde der Werkraum für kreatives Arbeiten genutzt. Die Schüler verwandelten Holzbretter in bunte Zaunelemente für den Zaun des Schulgartens, der sich dadurch nach und nach selbst in ein Kunstwerk verwandelt. Im Frühjahr konnten sehr schöne Chili-, Wirsing- und Blumenkohl-Pflanzen vorgezogen und dann im Mai ins Freiland ausgebracht werden. Karotten, Rettiche, Gurken, Zuckermais, Zuckererbsen und Kürbisse wurden direkt ins Freiland ausgesät, Kartoffeln ausgesteckt.

Bei den Schulimkern standen bereits zu Beginn des Schuljahres die Vorbereitungen für den Weihnachtskulturabend an: die Herstellung selbst gerollter Kerzen aus Bienenwachs, das Gießen und Ziehen sowie die Organisation des Verkaufs der Kerzen und weiterer Imkereiprodukte. Die Winterzeit wurde von den Schüler(inne)n genutzt, um sich mit Büchern, Filmen und Lernmaterialien über die Bienen fortzubilden. Drei Wahlkursteilnehmer hatten zudem die Gelegenheit, ihr Wissen in Theorie und Praxis beim 3. Bayerischen Wettbewerb der Jungimker in Fürstenzell unter Beweis zu stellen. Mit viel neuer Motivation wurde mit der Planung und dem Bau einer Nisthilfe für Wildbienen begonnen, zu der Elemente aus Bambus, Gips und Holz und auch ein Beobachtungskasten gehören. Im Frühjahr konnten die Schulbienen dann endlich „live“ erlebt werden, so zum Beispiel die Waben im Drohnenrahmen, die Königin, die Brut in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien und der schon eingetragene Pollen. Die Honigwaben wurden aufgestockt, jedoch mussten die Bienen umziehen, um Tracht für den ersten Honig des Jahres zu finden. Ende Mai konnte Honig aus den Waben herausschleudert werden!

Die Freie Waldorfschule Wendelstein widmete sich in diesem Schuljahr der Bedeutung der Bäume für den Menschen und das Weltklima. Über verschiedene Klassenstufen hinweg wurden Waldstücke gesäubert, ein Naturraum entbuscht und gepflegt, um die Berghexe, einen seltenen Schmetterling zu erhalten, Bäume gepflanzt, Jungbäume mit Hülsen geschützt etc. Dazu erfuhren die Schüler viel über den umweltschonenden Maschineneinsatz im Forst, die Bedürfnisse und Nutzungsmöglichkeiten verschiedener Baumarten sowie den Naturkreislauf des Waldes und den Einfluss der Bäume auf das Klima.

Die dritten Klassen erprobten die Feldbestellung wie zu Urgroßvaters Zeiten und lernten, was sie mit ihren eigenen Händen an Nahrungsmitteln herstellen könnten sowie eine wertschätzende Verbindung mit den Lebensmitteln. Dazu wurde ein Acker mit der Kraft der Kinder gepflügt, Korn und Kartoffeln ausgebracht und ein Wachstumstagebuch geführt. Mit der Besichtigung einer Mühle und einer Bäckerei konnten sie die Entstehung des Brotes direkt verfolgen. Ein Besuch im Freilichtmuseum Bad Windsheim beleuchtete das Thema gesunder Boden, Düngung und Auswirkung der intensiven Agrarwirtschaft. In einem Theaterstück flossen all die gesammelten Erfahrungen ein, wie viele Handwerker und Mühen nötig sind, damit Brot entsteht.

Das Tonersammelprojekt aus dem Vorjahr wurde fortgeführt. Alle anwesenden Schulen nutzten intensiv die Möglichkeiten zum Austausch über die Projekte. Sie genossen die offene Atmosphäre und blieben noch eine ganze Zeit nach Abschluss des offiziellen Programms.

Von: Carsten Dammasch (Geschäftsführer), Donnerstag, 07. Dezember 2017 - Aktualisiert am Sonntag, 10. Dezember 2017
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Waldorfschulverein Wendelstein e.V.« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/waldorfschule-wendelstein
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