Während der letzten mobilen Bürgerversammlung in Nürnberg wurde der anstehende Ausbau der A73 zwischen dem Kreuz Nürnberg-Süd und dem Hafen auf drei Fahrspuren erläutert. An allen Ausfahrten (Hafen, Weiherhaus, Zollhaus) werden Erweiterungen vorgenommen. Für den Verkehr werden dadurch insgesamt 25 Hektar Wald geopfert. Durch den Ausbau der A6 südlich von Nürnberg werden weitere 15 Hektar Wald vernichtet.

Da es sich um Bannwald handelt, müssen entsprechende Flächen wieder aufgeforstet werden. Das geschieht bei Rednitzhembach, Kammerstein und Kalchreuth. Die Nürnberger Bevölkerung hat davon nichts. Lediglich beim Lärmschutz soll es Verbesserungen geben. Die Bilanz des Gesamtprojekts ist eine Katastrophe:
- dauerhafte Entwertung des Naherholungsgebiets in Nürnberg
- dauerhaft mehr Autoverkehr in der Stadt
- insgesamt 40 Hektar Acker und Wiesen werden durch 40 Hektar Asphalt ersetzt
- Staus während der jahrelangen Umbauarbeiten

Wieder einmal entpuppen sich alle Sonntagsreden von Umweltschutz, Klimaschutz und sauberer Luft in den Städten als leeres Geplapper. Wenn’s um den Autoverkehr geht, dann ist in der Politik kollektiv Feigheit vorprogrammiert – wider jegliches besseres Wissen. Umweltschutz, Klimaschutz und gesunde Luft in den Städten erreicht man nämlich nicht durch mehr Autoverkehr, sondern durch weniger. Das gilt sowohl für jeden einzelnen als auch für die Politik.

Hans Anschütz
1. Vorsitzender des ÖDP-Ortsverbandes Kornburg