Bergtour der DAV Ortsgruppe Schwanstetten zum Hochvogel am 20.07.2018
Schwanstetten - Der Hochvogel gilt mit 2593 m als der „Gigant“ der Allgäuer Alpen und ist eine echte Herausforderung für jeden ambitionierten Bergwanderer. Weshalb es mich auch besonders freute, dass die Tour bereits eine Woche nach der Ausschreibung fast ausgebucht war.
Lange haben wir uns auf die Tour gefreut und am 20. Juli war es dann endlich soweit. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage war allerdings wenig vielversprechend, weshalb sich auch die Teilnehmerzahl von anfänglich 14 auf 9 Optimisten reduzierte.
Nach einer dreistündigen Fahrt erreichten wir bei sonnigem Wetter unsere erste Etappe Hinterstein/Allgäu. Bei bester Laune ging es mit dem Bus in einer 15 minütigen Fahrt entlang der Ostrach zu unserem Ausgangspunkt, dem Giebelhaus (1066 m). Von dort aus führte unser Weg zunächst in Serpentinen über eine asphaltierte Straße hinauf, bis uns schließlich ein Schild den Pfad nach links über die Ostrach in den steilen Anstieg zum Prinz-Luitpold-Haus wies.
Wir gewannen schnell an Höhe, vorbei an tollen Aussichtspunkten über das Ostrachtal und einem malerischen Wasserfall. Nach ca. zwei Dritteln des Aufstiegs war bereits von weitem das Grollen eines aufziehenden Gewitters zu vernehmen und kurz vor dem Erreichen der Baumgrenze öffnete der Himmel schlagartig seine Pforten. Wir schafften es gerade noch, im Schutz der Bäume unsere Regenbekleidung überzuziehen.
Nach einigen Minuten konnten wir im Wechsel von leichtem Nieselregen und Sonnenschein unseren Weg noch immer gut gelaunt fortsetzen. Wir waren uns alle einig, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gibt. Doch dann, kurz vor Erreichen unseres ersten Etappenziels, dem Prinz-Luitpold-Haus (1847 m), setzte abermals starker Regen ein und unsere Regenbekleidung wurde auf eine ernsthafte Probe gestellt. Wir kamen schließlich alle gut, aber ziemlich nass, oben an und bezogen unser Lager. Gott sei Dank hatten wir reserviert, denn die Hütte war fast ausgebucht.
Der anschließende gesellige Hüttenabend mit sehr guten Allgäuer Leckereien und guten Gesprächen ließ keine schlechte Laune aufkommen und das Sauwetter draußen fast in Vergessenheit geraten. Als wir jedoch am nächsten Morgen aufwachten, goss es noch immer in Strömen. Wir brauchten nicht lange zu überlegten und waren einstimmig der Meinung, die Tour hier abzubrechen. Ein weiterer Aufstieg zum Gipfel wäre zu gefährlich. So ließen wir uns noch ein bisschen Zeit, genossen das Frühstück auf der Hütte und stiegen über einen flacheren aber sichereren Weg wieder ins Tal ab. Nach dem Mittagessen im urigen Giebelhaus brachte uns der Bus wieder zurück zu unseren Fahrzeugen.
Schade, dass wir so ein Pech mit dem Wetter hatten, aber der Hochvogel steht nächstes Jahr auch noch. Die Ausschreibung erfolgt Anfang nächsten Jahres.
Es war meine erste Bergtour, die ich für die DAV Ortsgruppe organisiert habe und es wird sicherlich nicht die letzte gewesen sein. Es hat viel Spaß gemacht. Wir waren eine super Truppe, stets gut gelaunt. Mein Kompliment an alle!
Gerhardt Werner
Pressewart