Berufsbildungswerk Rummelsberg lud zum 3. Inklusions-Sportfest
Schwarzenbruck - Sport und Bewegung, wie sie Spaß machen. Alle die dabei waren, sind sich einig: das Inklusionssportfest im Rummelsberger Berufsbildungswerk (BBW) ist eine ganz großartige Veranstaltung.
Für einige Stunden verwandelt sich dafür die ganze Einrichtung, in der sonst junge Leute mit Körperbehinderung eine Berufsausbildung machen, in eine Art Sport-, Bewegungs- und Vergnügungspark. So ein buntes und vielseitiges Angebot mit 36 verschiedenen Stationen lockt, reizt zum Ausprobieren, macht Spaß und so ganz nebenbei trainiert man hier seine Muskeln und andere Fertigkeiten.
Heuer konnte BBW-Leiter Mathias Wagner elf teilnehmende Schulen mit rund 500 Schülerinnen und Schülern begrüßen, darunter erstmals eine Klasse des Altdorfer Leibniz-Gymnasiums und vom Ostendorfer-Gymnasium aus Neumarkt. Viele Gruppen besuchen allerdings seit der ersten Veranstaltung dieses Fest in Rummelsberg. Beispielsweise die Grundschule Aurachtal (Landkreis Erlangen-Höchstadt), die diesmal mit allen acht Grundschulklassen vertreten war. »Für die Kinder eine wertvolle Erfahrung einmal zu erleben, wie es Menschen mit Behinderung geht«, findet Sabrina Engelhardt, Lehrerin der 1b, deren Schüler gerade im Rollstuhl eine Slalomstrecke mit Hütchen durchfahren. Geht ganz leicht, sagen einige Kinder forsch, anderen dagegen sieht man die Konzentration und Anstrengung an - nur ja kein Hütchen umfahren.
Zum Schuljahresende stehen Sportfeste gerne auf dem Stundenplan, doch solche, an dem Schüler mit und ohne Handicap gemeinsam neue Spiele und Sportarten ausprobieren können und somit Inklusion wirklich erleben, sind selten. Gemeinsam mit dem Bayerischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband (BVS) hatte der ehemalige Schulleiter Dietmar Kleinert diese Veranstaltung vor drei Jahren ins Leben gerufen. Dank bester Vorplanung und Organisation des Teams um Kleinert, Sportlehrer Uli Nüsslein (Projektleiter), Katja Schindlbeck (Marketing und Kommunikation) und einem Team von rund 80 Helferinnen und Helfern klappte alles wie am Schnürchen.
Auch von Seiten des BVS eine sehr gelungene Veranstaltung und der BVS-Bezirksvorsitzende Herbert Holzinger wünschte allen Teilnehmenden viel Spaß am Ausprobieren und am Erleben, was Menschen mit Behinderung alles bewerkstelligen können. Denn dieser Aspekt gehört zum Inklusionssportfest dazu und ebenso, dass sich die Gruppen untereinander mischen - so gewünscht.
Das Neumarkter Ostendorfer Gymnasium hatte hier bereits vor einiger Zeit erste Erfahrungen gesammelt. An ihrem »Tag der Toleranz« unter dem Motto »Vielfalt ist alles - Einfalt ist nichts« hatten sie unter anderem das Rollstuhlbasketball-Team des BBW eingeladen - jetzt nutzte eine Delegation aus Neumarkt das Inklusionssportfest zum Gegenbesuch. Ein »Supereindruck« für Lehrer Alexander Schlaht, mit vielen Spielen und Spaß für die Kids. Als besonderes Mitbringsel überreichte Gymnasiastin Helena Fill (9. Klasse) einen Scheck über 750 Euro für die Rollstuhlbasketballer an BBW-Leiter Wagner - Einnahmen aus dem damaligen Spendenlauf.
Ob Rollstuhlparcours über Bodenplatten und Hindernisse, ob Slalomfahrt oder Basketballspiel im Rolli, ob Pedalos, Rhönrad, Balancieren auf Slackbar oder Slackline oder die neuen Attraktionen wie »Human Kicker« (wie ein Kickerspiel nur mit menschlichen Spielern), Frisbee und Roll-Fietz (eine Kombination von Rollstuhl und Fahrrad) - es war unglaublich viel geboten. Beim »Säureteich« war Kombination, Überlegung und Teamwork gefragt, denn nur gemeinsam ließ sich der »Schatz« aus dem nicht betretbaren »Säureteich« bergen. Jeder sollte möglichst immer beschäftigt sein, so das Konzept, ganz nach seinen Möglichkeiten. Lachen, schwitzen, Geschicklichkeit, Balance, Teamgeist - ein Sportfest, bei dem jeder Gewinner war, denn die fröhliche, ungezwungene Begegnung junger Menschen auf Augenhöhe ist immer eine wertvolle Erfahrung.
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