Bund Naturschutz im Kreis wählt neuen Vorstand

Region - Der Bund Naturschutz im Landkreis Roth traf sich zu seiner Jahresversammlung in Schwanstetten. Die Mitglieder haben eine umfangreiche Tagesordnung abgearbeitet.

  • Der wiegegewählte Vorstand des Bund Naturschutz im Kreis Roth: Andrea Schindler, Beate Grüner, Susann Ziegler und Karl Heinz Donth (vo. v. li.). Stefan Pieger, Jutta Radle, Hubert Christ und Walter Rabus ( hi. v. li.).

    Der wiegegewählte Vorstand des Bund Naturschutz im Kreis Roth: Andrea Schindler, Beate Grüner, Susann Ziegler und Karl Heinz Donth (vo. v. li.). Stefan Pieger, Jutta Radle, Hubert Christ und Walter Rabus ( hi. v. li.).
    © Robert Schmitt

Neuwahl des Vorstands, die Verleihung des „Ehrendistelfinks“ (siehe eigenen Bericht), drei hohe interne Auszeichnungen und am Ende noch ein heftiger Streit zwischen Waldexperten und Jägern. Die Jahresversammlung des Bund Naturschutz (BN) im Kreis Roth war nicht nur für den Verband bedeutsam, sondern auch höchst ereignisreich.

Die Führungsriege des Umwelt- und Naturschutzverbands ist dabei weitgehend gleich geblieben. Ohne Gegenkandidaten einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden die Vorsitzende und ihr Stellvertreter. Beate Grüner aus Hilpoltstein ist von 41 Mitgliedern in ihre dritte Amtsperiode gewählt worden. Die 55-jährige Sonderpädagogin steht seit 2016 an der Spitze des BN im Kreis Roth. Ihr Stellvertreter kommt aus Wendelstein. Der 64-jährige Stefan Pieger ist seit 2012 Vize-Chef des BN-Kreisverbands und hat ebenfalls 41 Stimmen erhalten. 

Auch bei den weiteren Posten war Kontinuität Trumpf. Kassier bleibt Manfred Obermeyer aus Roth. Als Schriftführerin wiedergewählt wurde Jutta Radle aus Roth. Zur neuen Beisitzerin ist das Rother Stadtratsmitglied Andrea Schindler bestimmt worden. Sie tritt an die Seite der wiedergewählten Susann Ziegler, Martin Kohl und Johanna Egerer, alle aus Georgensgmünd. Kassenprüfer bleibt Walter Rabus aus Hilpoltstein. Als Leiterin der Kinderarbeit wurde Anja Pieger aus Wendelstein ebenso bestätigt wie Karl-Heinz Donth aus Roth als Biotopbeauftragter.

Eine heftige Auseinandersetzung über den richtigen Weg zum Schutz nachwachsender Bäume im Wald entbrannte nach dem Vortrag von Christian Winter. Der Waldsachverständige aus Rohr hatte erklärt, dass für eine erfolgreiche Waldverjüngung mehr Rehe geschossen werden müssten, um den Verbiss junger Bäume zu verhindern. Das brachte zwei Jäger aus Heideck in Wallung, die in dem Vorwurf gipfelte, Rehe würden wie Ungeziefer gesehen. Dabei waren die beiden Jäger so aufgebracht, dass BN-Vorsitzende Beate Grüner alle Hände voll zu tun hatte, die Diskussion im Zaum zu halten. 

Harald Schiller, Leiter des Forstbetriebs Allersberg, trat dem deutlich entgegen. „Wir betreiben keine Schädlingsbekämpfung, sondern müssen den Waldumbau gestalten, um einen klimaresilienten Wald zu entwickeln“, gab der Forstfachmann zu bedenken. „Diesen Waldumbau bekommen wir nicht hin, wenn der Rehbestand nicht verringert wird, weil große Flächen nicht anders zu schützen sind“, schilderte Schiller die Zusammenhänge aus Sicht der Forstwirtschaft. Zaunbau wäre viel zu teuer.

Zur Jahresversammlung des BN im Landkreis waren zahlreiche Erste Bürgermeister und Bürgermeister nach Schwanstetten gekommen. Der ehemalige Landrat Herbert Eckstein gab sich ebenso die Ehre wie Ingrid Bär, die Chefin des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Roth. Für die Gemeindeoberhäupter trat der Schwanstettener Bürgermeister Wolfgang Scharpf ans Mikrophon. Er hob die große Breite des BN-Engagements im gesamten Landkreis hervor und wünschte dem Vorstand, dass er diese engagierte Arbeit mit vielen guten Beispielen fortführen könne. 

Ingrid Bär sprach Probleme aus der Landwirtschaft an. Dabei forderte sie vor allem besseren Schutz landwirtschaftlicher Flächen, plädierte für ein Wassermanagement und trat für Nahrungsmittelsouvernität in der EU ein. „Sonst geht es uns bei den Lebensmittel-Preisen so wie 2022 mit dem russischen Gas“, erklärte Bär. Harald Schiller machte sich in seinem Grußwort für die Bewirtschaftung der Wälder in Bayern ebenso stark wie für den Waldumbau. Zugleich unterstütze er Ingrid Bär in Sachen „Flächenschutz“ und dankte dem BN dafür, „dass es Ihnen gelingt, verschiedene Gruppen zusammenzubringen“. 

Von: Robert Schmitt meier Redaktion, Dienstag, 21. Oktober 2025
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