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CSU im Gespräch - Informationen aus erster Hand Ausgleichsmaßnahmen – Sinn oder Unsinn Betrachtungsweise eines Artenschützers

Wendelstein - Artenschutz und intensive Landwirtschaft – ein Widerspruch? Wer ist schuld am Verschwinden der Wiesenbrüter? Erfahrungen der Landwirte oftmals nicht gefragt Extensive oder intensive Landwirtschaft – beides ist notwendig

Von den Naturschutzbehörden geforderte Ausgleichsmaßnahmen sorgen bei Bauwilligen und bei Landwirten immer wieder für Verärgerung, nicht nur wegen der Verteuerung der Vorhaben, sondern auch wegen der Sinnhaftigkeit.

Als eine beliebte Ausgleichsmaßnahme wird das Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern gefordert, ohne auf die speziellen Gegebenheiten vor Ort zu achten. Wie Landwirt Volkert berichtet, würde eine derartige Maßnahme in seiner Flur das Verschwinden von Kiebitz, Feldlerche und Rebhühner zur Folge haben. Es würden Ansitze für Raubvögel errichtet, die den Bodenbrütern keine Chance zum Überleben ließen.

Intensive Landwirtschaft muss oftmals als Sündenbock für so manches Artensterben herhalten. Volkert betreibt intensive Landwirtschaft und baut viel Mais an. Dennoch oder vielleicht auch deshalb nahmen seiner Ansicht nach in seiner Flur die Kiebitze, Feldlerchen und Rebhühner zu. Eine wissenschaftliche Untersuchung hat dies auch bestätigt und führte zu einem überraschenden Ergebnis: Der Kiebitz kann vom vermehrten Maisanbau profitieren. 80% der Kiebitze in Bayern brüten bevorzugt auf Maisäckern oder in Zuckerrübenfeldern.

Würde er ökologischen Anbau betreiben, also auf Pestizide verzichten, müsste er während der Hauptbrutzeit alle vierzehn Tage die Felder mit Maschinen bearbeiten. Pestizide sind keine Gefahr für die Bodenbrüter, aber die Maschinen, die über diese Tiere hinweg rollen.

Eine weitere Forderung ist das extensive Bewirtschaften von Grünland. Eine Untersuchung hat ergeben, dass auf Kurzgrasflächen drei Mal so viele Vögel sich aufhielten wie im Langgras.

Als weitere Ausgleichsmaßnahme wird häufig das Aufforsten gefordert. Wenn dies dazu führt, dass wertvolles Ackerland dafür herhalten muss, dann ist die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme in unserer Gemeinde, deren Fläche mit 3.200 ha Wald versehen ist und mit nur 955 ha Ackerfläche, kritisch zu überprüfen.

Volkert bedauert, dass auf die Stimmen der Landwirte zu wenig gehört wird, und Schlagworte, die die intensive Landwirtschaft immer wieder verunglimpfen, kritiklos übernommen werden. Das Wissen und die Erfahrung derer, die tagtäglich auf ihrer Flur unterwegs sind und wahrnehmen, was sich auf diesen Flächen abspielt, passen oft nicht in das Konzept mancher selbsternannter Naturschützer. Volkert verteidigt die extensive wie die intensive Bewirtschaftung unserer Kulturlandschaft, denn beide haben ihre Berechtigung zur Daseinsvorsorge. Bitte nicht in der Kategorie Schwarz oder Weiß denken, rät Volkert. Er betonte, dass nicht die Politik oder die zuständigen Behörden das Problem seien, sondern der Druck, der von außen auf diese Behörden ausgeübt wird.

Erster Bürgermeister Werner Langhans und der stv. Vorsitzende der CSU-Fraktion Thomas Puschner sind überzeugt, dass die Ausführungen von Landwirt Robert Volkert, die einen ganz anderen Blickwinkel beleuchteten, zu einem Nachdenken aller Mitglieder der CSU-Fraktion geführt hat und die neu gewonnenen Erkenntnisse bei zukünftigen Entscheidungen einfließen werden.

Von: Ulrich Pohl (Marktgemeinderat), Samstag, 08. Dezember 2018 - Aktualisiert am Mittwoch, 19. Dezember 2018
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »CSU Fraktion Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/csu-fraktion
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