Zutiefst berührend und sehr ausdrucksvoll vorgetragen waren die jiddisch gesungenen Lieder und die instrumentale Klezmermusik. Zu Herzen gehende, bewegende Schwarz-Weiß-Fotografien zeigten Stationen Korczaks beeindruckender Lebensgeschichte und des Warschauer Ghettos. Dekan Jörg Breu las ausgewählte literarisch-pädagogische Originaltexte zu Korczaks „Pädagogik der Achtung“. Die tiefgründigen und auch provokativen Äußerungen zur Rolle der Erwachsenen, zur Aufgabe der Erziehung und zum Verhältnis zu Gott verbreiteten eine sehr nachdenkliche Stimmung.

Vieles wirkte so aktuell wie vor achtzig Jahren, auch wenn die extrem dramatischen Lebensumstände der Kinder von damals bei uns der Vergangenheit angehören. Auf unvergleichbare Weise gelang es den Musikern und Jörg Breu, den Menschen, Pädagogen, Schriftsteller und Arzt Janusz Korczak „anwesend“ sein zu lassen mit der unausgesprochenen Mahnung, dass solche Gräuel nie wieder passieren dürfen und der Hoffnung, dass wir so achtsam und würdevoll mit unseren Kindern umgehen, dass sie die Zukunftsimpulse, die sie in sich tragen, entfalten können, denn „Das Kind tut Wunder wie der Frühling“.