Das Wunderreich von Nirgendwo gibt es tatsächlich nicht oder doch?
Irgendwann taucht irgendwo im Jetzt ein Laden auf, der da gestern noch nicht war. Dieses Wunderreich von Nirgendwo öffnet abends nach Einbruch der Dämmerung und kann dann besucht werden. Die Gäste kommen und schauen – sie gehen in das Haus und sehen hinter dem Vorhang fantastische Räume und erleben Unglaubliches. Mit dem Morgengrauen gehen sie mit glücklichem Gefühl nach Hause – an mehr können sie sich nicht erinnern. Sie zahlen keinen Eintritt, doch der Besitzer nimmt ihnen einen kleinen Teil ihrer Fantasie ohne dass sie es bemerken.

Das Jugendbuch startet mit der Geschichte von Daniel Holmes, ein Waisenkind aus Glasgow. Gerade ist er auf der Flucht vor älteren Schulkameraden, die im Heim alle Kinder terrorisieren. Daniel landet aus versehen im Wunderreich, als er keine andere Versteckmöglichkeit als diese finden kann. Lucien Silver der Ladenbesitzer lässt Daniel gewähren, schickt ihn abends aber wieder weg. Am nächsten Tag zieht die Neugier Daniel wieder zu dem Laden hin. Das wundersame ist, dass sich Daniel an den Laden, an Lucien Silver und an gestern erinnert. Das ist noch nicht vorgekommen. An Daniel muss etwas besonders sein.
Wochen später, als Daniel wiederholt auf der Flucht ist, wird er von Lucien Silver als Lehrling ins Wunderreich geholt. Daniel Holmes verschwindet aus der realen Welt und ist froh darüber.

Die andere Geschichte beschäftigt sich mit Lucien Silver selbst, als er ungefähr im Alter von Daniel Holmes war. Lucien ist auch ein Waisenkind gewesen und war auch in einem Waisenhaus untergebracht. Vindictus Sharpe hörte von den Sonderbarkeiten des Jungen Lucien und holte ihn mit 10 Jahren aus dem Heim.

Parallel erzählt der britische Autor Ross Mackenzie von diesen Begebenheiten. Die dritte „Welt“, ist die im Nirgendwo. Hier leben Lucien Silver, seine Tochter Ellie und verschiedene skurrile Schausteller, die nur mit Tintenblut leben. Das magische Wunderreich zieht um, in eine andere Stadt, in ein anderes Land, in eine andere Zeit, wenn Lucien das will. Er schreibt in das Buch der Wunder und erschafft so jeden Tag einen neuen fantasievollen Raum. Daniel Holmes wird von dem Buch der Wunder magisch angezogen. Ob er auch einmal einen Wunderraum erschaffen kann? Für ihn könnte es ewig so weiter gehen, doch als das Wunderreich plötzlich geschlossen bleibt und die Besucher ausbleiben und das Labyrinth der Räume Risse bekommt, muss etwas passiert sein. Was ist zu tun?

Die Verbindungen der „Welten“ erschließen sich erst mit der Zeit und fügen sich wie Puzzleteile aneinander. Ein fantasievolles Buch, mit Vorhang und Türen, die sich öffnen und schließen. Es gibt immer ein dahinter und ein davor. Es geht um gut und böse, was schwierig zu erkennen ist, Freundschaft und Mut im richtigen Moment. Spannend bis zum Schluss.