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„Der Büchenbacher Gemeinderat lehnt den Ersatzneubau der Juraleitung, insbesondere aber die Südvariante, kategorisch ab.“

Bundeswahlkreis Roth (Landkreis Roth und Landkreis Nürnberger Land) - Diesen Beschluss fasste unser Gemeinderat einstimmig in seiner Sitzung vom 28.07.20, und bekräftigte damit seine bisherigen Beschlüsse. Er teilt damit die Meinung der Büchenbacher Bürgerinitiative und vieler Bürgerinnen und Bürger. Wir freuen uns sehr über diesen Beschluss und danken dem Büchenbacher Gemeinderat, dem Büchenbacher Bürgermeister und der Büchenbacher Gemeindeverwaltung für diese starke Unterstützung.

Dieser Beschluss soll mit einem Begleitschreiben auch an TenneT, die Bundesnetzagentur und den Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Bundestags weitergeleitet werden. Letzterer ist der Ausschuss des Bundesgesetzgebers, der wesentlichen Einfluss auf eine Änderung des Netzentwicklungsplans hat.

Weiterhin freut uns, dass der Gemeinderat nicht nur sich die Unterstützung von Rechtsanwältin Dr. Margarete Spiecker einholt, sondern auch mit den Nachbargemeinden ein Planungsbüro beauftragen wird, die anstehenden Verfahrensschritte bezüglich Arten- und Landschaftsschutz zu begleiten.

Seit dem Beschluss sind Vertreter unserer Bürgerinitiative mit dem Sprecher der Kammersteiner BI, Klaus Reitmayer, den Bannwald ‚Laubenhaid‘ abgegangen, bei dem sich ähnliche Probleme ergeben wie beim Landschaftsschutzgebiet Heidenberg. Mit anwesend waren der Spezialist für Waldökologie vom Bund Naturschutz Bayern (BUND), Dr. Ralf Straußberger, und der Kreisgeschäftsführer der Kreisgruppe des BN, Richard Radle. Beide lehnen ebenso wie der BUND, die P53-Trasse prinzipiell ab. Dr. Straußberger betonte besonders, dass unzählige Hektar Wald von mindestens 120 Jahre alten Bäumen durch die Trassen gerodet würden. „Ein Baum dieses Alters bindet Kohlendioxid vergleichbar mit einem Hektar Jungwald.“ Der von TenneT immer wieder ins Spiel gebrachte Jungwald, der unter den Trassen nachwachsen würde, erscheint dagegen lächerlich. Zusätzlich würde auch das im Boden gespeicherte CO2 durch den Trassenbau freigesetzt, der Boden und der Wasserhaushalt beeinträchtigt und die künstlich geschaffenen Waldschneisenränder durch Unwetter und Hitze angegriffen werden. „Das ist unverantwortlich im Zeichen der Klimakrise,“ so der Waldökologe.

 Am gleichen Tag wie der Büchenbacher Gemeinderat hat auch der Kammersteiner Gemeinderat einstimmig seinen Widerstand gegen die Höchstspannungsleitung bekräftigt. Auch Kammerstein lehnt alle Trassenvarianten in der Region ab und auch diese Gemeinde wird einen Rechtsanwalt beauftragen, die Interessen der Gemeinde wahrzunehmen.

Der Widerstand gegen die geplante Juraleitung-Stromtrasse P53 wird immer breiter und immer massiver. Inzwischen haben sich 28 Bürgerinitiativen gegen die Stromtrasse im „Aktionsbündnis Trassengegner“ zusammengeschlossen. Das Aktionsbündnis will im Unterschied zur „P53-Allianz“ nicht nur 400 m Abstand erreichen, und vor allem nicht wie diese Allianz die Trasse nach dem St.-Floriansprinzip verschieben, sondern lehnt wie die BI Büchenbach den Neubau der Juraleitung prinzipiell ab. Nach Ansicht der Bürgerinitiativen ist Bayern bereits an ein gut ausgebautes Übertragungsnetz angeschlossen. Das bestätigt auch die N-ERGIE. Darüber hinaus fordert das Aktionsbündnis den Ausbau der erneuerbaren Energien vor Ort zu verstärken. In jüngster Zeit wurden entlang der Juraleitung weitere Bürgerinitiativen gegründet, mit denen auch die BI Büchenbach zusammenarbeitet, indem sie z.B. deren Demonstrationen und Aktionen unterstützt. Und das Aktionsbündnis der Trassengegner der Juraleitung arbeitet wiederum deutschlandweit mit Bürgerinitiativen der geplanten Stromtrassen Südlink, Südostlink und Ultranet zusammen.

Hochspannungsleitungen werden auch von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt bzw. negativ gesehen! Dies ergibt eine aktuelle Studie, die im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz durchgeführt wurde. Erneuerbare, regionale Energien, wie insbesondere Solaranlagen auf dem Dach, befürworten die Bürger. Wir fordern, dass daraus nicht nur das Bundesumweltministerium, sondern auch das Bundeswirtschaftsministerium und insbesondere die Bundestagsabgeordneten die Konsequenzen ziehen und den Netzentwicklungsplan, in dem auch die Juraleitung vorgesehen ist, grundsätzlich auf den Prüfstand stellen. Schließlich heißt es im Grundgesetz, dass sie Vertreter des ganzen Volkes sind, nicht die Vertreter von 4 Übertragungsnetzbetreibern.

 Wolfgang Schmid

Sprecher der BI Büchenbach – NEIN zur P53 Südtrasse

        

Von: Wolfgang Schmid, Donnerstag, 03. September 2020 - Aktualisiert am Mittwoch, 03. März 2021
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bürgerinitiative Büchenbach - NEIN zur P53-Südtrasse« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/bi-buechenbach

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