Der Fünf Flüsse Radweg – ein wunderbarer Kurzurlaub für Freunde, Paare und Familien
Region - Viel Spaß in herrlicher Natur, eine Gruppe von Freunden macht sich mit E-Bikes auf die rund 300 km lange Strecke an Pegnitz, Vils, Naab, Donau und Altmühl. 5 Tage, 4 Übernachtungen und unglaublich viele schöne Momente machen die Tour zum unvergesslichen Erlebnis. Eine gute Outdoor-Idee auch für die bevorstehende Herbstzeit.
meier Redakteurin Anja Albrecht plante den Ausflug schon im Februar 2023, denn um 8 Leute zu organisieren, braucht es ein bisschen Vorbereitungszeit. Ursprünglich hatte sie eine andere Strecke im Auge, wurde dann aber durch Zufall auf den Fünf-Flüsse-Radweg aufmerksam und entschloss sich dazu, ihre Freundesgruppe durch Nord- und Ostbayern zu lotsen.
Besonders angenehm empfand sie dabei, dass man auf der Tour die nähere Umgebung kennenlernen kann und es sich von Anfang an, ohne Auto- oder Bahntransfer, von Nürnberg aus losradeln lässt. Im Vorfeld suchte sie geeignete Unterkünfte, buchte die Zimmer, verfasste einen Tourenplan für die Teilnehmer und organisierte den Gepäcktransport, damit alle ohne schwere Gepäcktaschen auf der Route radeln können.
Bei der Suche nach den Hotels legte sie Wert darauf, kleinere, gemütliche Hotels oder Gasthöfe an den Etappenzielen auszusuchen, die auch am Abend für die Gruppe Räumlichkeiten bieten. Außerdem sollten die teuren E-Bikes nachts sicher an der Unterkunft untergebracht werden. Für den Gepäcktransfer nahm sie mit Taxiunternehmen an den Standorten Kontakt auf, damit die Gepäckstücke nach dem Frühstück abgeholt und zum nächsten Hotel gebracht wurden und informierte vorab die Rezeptionen.
An einem Samstag im Juli geht es los - rund 70 km, von Nürnberg nach Amberg, liegen am ersten Tag vor der Gruppe
Treffpunkt um 10 Uhr am Noricusparkplatz beim Wöhrder See. Es ist bewölkt, rund 20 Grad, laut Regenradar soll es aber trocken bleiben. Die Truppe besteht anfangs aus 5 Frauen und 3 Männern. Alle fahren gerne Rad, doch nur ein Teil ist langstreckenerprobt. Die Gruppe vereinbart genügend Zwischenstopps und jeder weiß, dass er sich bemerkbar machen kann, damit eine kurze Rast bei Bedarf eingelegt wird. Zeit, um die Strecke in Ruhe zu bewältigen, ist genug vorhanden, denn das Hotel erwartet die Gäste erst am Abend.
Die ersten Kilometer groovt sich die Gruppe zunächst etwas ein. Man kennt sich, war aber noch nie zuvor gemeinsam im Urlaub und weiß nicht, wie die anderen - so aus der Nähe betrachtet - ticken. Bin ich zu langsam? Fahren mir die anderen zu schnell? Wie klappt die Gemeinschaft? Nach kurzer Zeit wird jedoch klar: Da sind achtsame Menschen unterwegs, die gerne aufeinander Rücksicht nehmen. Und wenn nicht ganz klar ist, ob es an der Kreuzung rechts oder links gehen soll, wird es gemeinschaftlich beratschlagt. Ein guter Start ist gemacht.
Am Wöhrder See geht es zunächst auf dem Wöhrder Wiesenweg entlang Richtung Erlenstegen, übers Pegnitztal Ost, durch Behringersdorf, Rückersdorf und Wetzendorf bis direkt auf den hübschen Laufer Marktplatz. Hier halten wir kurz an und tauschen uns aus. Alle sind verwundert. Der Radweg bisher war gut ausgebaut und einfach zu fahren, führte aber - für unsere Begriffe - zu weit entfernt von der Pegnitz entlang der B14 durchs Gelände. Aber vielleicht haben wir auch nicht alle Routenaufkleber entdeckt und hätten genauer aufpassen müssen? Eine Flüssetour hatten wir uns mit Sicht aufs das Wasser vorgestellt. Doch, als hätte die Route uns belauscht, bereits in der nächsten Seitenstraße vom Marktplatz weg entdecken wir den vertrauten Aufkleber der Route, mit dem weiß-blauem Wellenmotiv.
Nun treffen wir auf ein Gelände, das ganz unseren Vorstellungen entspricht.
Durch Wiesen, entlang der Pegnitz, zum Teil unter Bäumen am Flussufer windet sich der Radweg und mittlerweile bahnt sich auch die Sonne ihren Weg durch die Wolken. Beste Laune macht sich breit. Wir radeln vorbei an Heuchling und Neunkirchen am Sand und machen in Ottensoos unsere erste Trinkpause. Schön ist es im kleinen malerischen Ortskern, nahezu menschenleer an diesem Julisamstag. Wir lassen uns an einem munter plätschernden, steinernen Brunnentrog nieder, die hübsche St. Veitskirche im Rücken, die sogar die offizielle Bezeichnung "Radwegkirche" trägt. Danach geht es wieder auf die E-Bikes, unser Ziel für eine echte Rast ist der Happurger Stausee, der etwas abseits der offiziellen 5-Flüsse-Route liegt. Dort hätten wir die Hälfte der ersten Tagesetappe geschafft.
Die Route bleibt jetzt wunderbar, führt uns vorbei an Reichenschwand, durch Henfenfeld und hinein nach Hersbruck. Wir machen kurz Halt am schönen, alten Amtsgerichtsgebäude und hören den Störchen beim Klappern von einem der umliegenden Dächer herab zu und fahren danach zum Wassertor wieder aus Hersbruck heraus. Bis nach Happurg ist er gar nicht mehr weit und wir passieren den idyllischen Happurger Baggersee. Auch er wäre eine Einkehrrast wert.
Doch unser Plan sieht den Stausee vor. Wir verlassen dazu die ausgeschriebene 5-Flüsse-Route.
Unsere Räder lassen wir den Abhang hinuntersausen, bis wir das Stauseeufer erreichen. Etwa in der Mitte des nördlichen Seeufers treffen wir auf das Café und Restaurant "Seeterrassen". Ein beliebter Treffpunkt für Ausflügler, Radfahrer und Motorbiker, denn auf der großen Terrasse lässt es sich mit Seeblick herrlich sitzen. Eine Besonderheit dort ist, dass die Gäste zum Teil von Servicerobotern bedient werden und man mittels App seine Bestellung aufgibt. Unterhaltsam anzuschauen, finden wir, aber echte Menschen sind uns persönlich lieber.
Nach der Stärkung wollen wir wieder unseren 5-Flüsse-Weg treffen, umrunden den Happurger Stausee komplett und wenden uns Richtung Pommelsbrunn, wo uns der Pegnitzverlauf verlässt. Es kommen Hartmannshof und Etzelwang. Dort endet auch der Landkreis Nürnberger Land und wir sind in der Oberpfalz.
Mittlerweile ist es heiß geworden und der Weg wird steiler. Wir bringen es auf 476 Höhenmeter und befinden uns kurz nach Neunkirchen im Landkreis Sulzbach-Rosenberg, bei Kilometer 53,3 ab Tourstart. Glücklicherweise geht es danach wieder leicht nach unten und wir kommen in Sulzbach-Rosenberg an, wo wir die überstandenen Höhenmeter mit Cappuccino und Eis in der Waffel feiern.
Anschließend geht es geradewegs auf unser Etappenziel zu. Wir treffen am frühen Abend in Amberg, nach 79 gefahrenen Kilometern, ein und erkunden eine besondere Unterkunft: das Knasthotel "Fronfeste". Ein Gefängnisgebäude, im Stadtkern gelegen, das mit sehr viel Liebe zum Detail als Hotel umgebaut wurde. Fünf Personen unserer Truppe beziehen "Einzelzellen", 3 Damen gehen in die "Gefängniswärtersuite". Unser Gepäck wartet hier schon seit dem Vortag, wo es zwei von uns vorab mit dem Auto hingebracht hatten.
An der Rezeption begrüßen uns die Damen im witzigen Vollzugsbeamtenoutfit und Gänge und Zimmer sind wirklich spannend eingerichtet. Auf Wunsch könnte man sich sogar frische Häftlingswäsche zum Schlafen dazubuchen. Unsere Fahrräder dürfen wir im gesicherten Knasthof unterstellen. Die Akkus brauchen dringend Ladung und unsere Gruppe steuert den Biergarten vom Amberger Schiessl Wirtshaus an, der nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt liegt und in dem ein Tisch für uns reserviert wurde. Danach machen wir einen Verdauungsspaziergang an der Vils, bis zur bekannten Amberger Stadtbrille, einer Brücke, die sich mit ihren Bögen im Flusslauf spiegelt, und lassen den schönen ersten Tag mit Prosecco und Gummibärchen unter freiem Himmel im Innenhof des Knasthotels ausklingen.
Frühstück hinter Gittern und der Entlassungsschein - der zweite Radeltag beginnt vielversprechend
mit leckerem Vollkornbrot, wunderbarer Aprikosenmarmelade und anderen Schlemmereien in unserer Gefängnisunterkunft. Auch das bestellte Taxi taucht pünktlich auf, um unser Gepäck zum nächsten Etappenziel zu fahren.
Um halb elf ist unsere Truppe wieder auf den Rädern. Am zweiten Tag möchten wir bis Regensburg kommen. Wieder sind es ca. 70 km, die vor uns liegen. Am Vilsufer entlang radeln wir an diesem Tag konstant nach Westen. Wir haben bestes Sommerwetter und bis auf ein paar kleinere, spürbare Druckstellen beim Sitzen ist die Gruppe bester Dinge und freut sich an der schönen Natur, auf die wir in den Flussauen treffen.
Wir passieren Kümmersbruck, Schloss Theuern und Wolfsbach und machen in Ensdorf unsere erste größere Pause. Dort ist gerade Jakobikirchweih, doch statt Bier und Blasmusik möchten wir lieber die Klosterkirche St. Jakobus besichtigen, deren imposanten Bau wir schon vom Ufer der Vils aus gesehen haben. Wir werden vom ansässigen Pfarrer selbst herzlich empfangen und er macht mit uns einen kleinen, spontanen Rundgang durch seine Kirche. Wir halten mit ihm ein nettes Pläuschchen über die Heiligen in der Kirche und auch über unsere Tour und setzen uns dann wieder auf die Bikes. Heute geht es mehr bergab als bergauf und wir planen, die größere Pause im Künstlerort Kallmünz abzuhalten. Dort mündet die Vils in die Naab.
Von Kallmünz haben wir zuvor schon viel Schönes gehört und wir sind gespannt auf diesen interessanten Marktflecken. Vor Ort sind wir dann ein wenig enttäuscht. Es ist Hofflohmarkt, aber von den dort ansässigen Künstlern und Galerien bekommen wir kaum etwas zu sehen. Es fühlt sich an diesem Sonntag mehr nach schläfriger Mittagspause als nach pulsierendem Künstlerörtchen an und auch die Wirtschaften haben gerade nicht offen oder keinen Platz für uns. Über einem Wehr finden wir dann endlich einen freien Tisch in einem neueren Café und lassen uns kühle Getränke, Brotzeit oder Kuchen schmecken. Hier in Kallmünz stößt auch noch ein weiteres Radlmitglied dazu und wir sind ab diesem Zeitpunkt dann zu neunt unterwegs.
Gut gestärkt suchen wir den Ausweg aus Kallmünz
leider fällt es uns hier nicht ganz so leicht wie sonst, den Anschluss an den 5-Flüsse-Radweg wiederzufinden und wir irren eine Zeit lang zwischen den Ortsausgängen hin und her, bis wir wieder die richtige Route gefunden haben. Unsere Begleiterin ist nun die Naab und nicht mehr die Vils. Gessendorf, Weicheldorf, Heitzenhofen, Duggendorf und Pielenhofen sind die Ortschaften, die an unserer schönen Strecke liegen.
In Mariaort, kurz vor Regensburg, mündet die Naab dann in die Donau. Und wir sind an unserem zweiten Etappenziel angekommen. 75 km waren es an diesem Tag. Müde und hungrig beziehen wir schnell unsere Zimmer, hängen die Akkus an den Strom und nehmen dann im Biergarten unseres Hotel-Gasthofes, dem „Riemhofer Alter Schlachthof" Platz. Die angebotenen Gerichte schmecken vorzüglich und die freundliche Bedienung hat offenbar auch ein Herz für unsere Gruppe. Nach Biergartenschluss dürfen wir draußen noch so lange wir möchten, sitzen bleiben.
Ein kurzes Etappenziel und ein Tagesgast erwarten uns am dritten Tag
Beim Frühstück stößt ein Gast zu uns. Ein Klassenkamerad eines Mitradlers wohnt in Regensburg und schließt sich für diesen Tag unserer Gruppe an. Wir möchten nach Kelheim und dort mit dem Schiff nach Kloster Weltenburg übersetzen. Es sind nur rund 35 km von Regensburg bis Kelheim und wir starten bei wolkigem Himmel. Es sieht nach Regen aus. Wir radeln noch bei Trockenheit los, doch nach etwa der halben Strecke sagt das Regenradar "Ponchos anziehen". Und tatsächlich, nachdem wir uns wasserdicht verpackt haben, fängt der Schauer schon an. Glücklicherweise nicht lange und schon bevor wir Kelheim erreichen, kommt noch einmal die Sonne durch. Die Ponchos werden wieder eingepackt.
In Kelheim angekommen, fahren wir direkt zum Schiffsanleger. Die Tickets sind vorab schon online gebucht und wir dürfen die Räder gegen Aufpreis mit aufs Boot nehmen. Nachdem die Bikes auf dem unteren Deck gut verzurrt sind, nimmt unsere Gruppe auf dem freien Oberdeck Platz und genießt den Ausblick auf die Donau und die imposante Befreiungshalle. Es ist ein herrliches Gefühl, mit dem Schiff den Donaudurchbruch zu passieren. Die Engstelle des Donautals wurde zu Recht als Naturschutzgebiet und Geotop anerkannt. Ohne Regen können wir auf dem Schiff, bis zur Anlegestelle am Kloster Weltenburg sitzen bleiben. Erst beim Aussteigen öffnet der Himmel wieder seine Schleusen und wir beeilen uns, die reservierten Plätze in der Klosterschenke einzunehmen. Glück gehabt! Den darauffolgenden Wolkenbruch genießen wir geschützt bei Braten und Klosterbier.
Danach wird gekämpft
wir haben uns vorgenommen, nicht mehr mit dem Schiff nach Kelheim zurückzukehren, sondern den Weg hoch zur Befreiungshalle mit den Bikes zu meistern. Trotz E-Motoren ist dies kein einfaches Unterfangen. Es geht steil nach oben und selbst die geübten unter uns müssen kämpfen. Doch es klappt und am Ende werden wir alle mit einer gigantischen Aussicht und einem glücklichen Gruppenfoto auf den Stufen der Befreiungshalle belohnt. Der Weg hinunter nach Kelheim ist dann ganz easy. Einfach lenken und rollen lassen und den Fahrtwind genießen, heißt die Devise
In Kelheim angekommen, regnet es wieder leicht. Wir flüchten schnell in die Unterkunft, den „Gasthof Stockhammer", und bringen die Räder im zur Verfügung gestellten Schuppen unter. Das Gepäck mit der trockenen Kleidung wartet wie immer schon auf uns. 57 Kilometer haben wir an diesem Tag geschafft und zwei steile Anstiege von 520 und 500 Höhenmetern überwunden.
Unser Gasthof hat am Montag Ruhetag, doch nach kurzer Abstimmung mit dem Juniorchef dürfen wir den Frühstücksraum für eine eigene Vesper am Abend nutzen. Also schnell noch einmal vor Ladenschluss in den Supermarkt und eingekauft. Der Tag klingt dann in wunderbarer Gesellschaft aus. Die Gruppe ist zwischenzeitlich harmonisch zusammengewachsen und jeder fühlt sich in der Gesellschaft der anderen extrem wohl. Wir lachen zusammen und lassen die Ereignisse der letzten Tage Revue passieren.
Anderntags ist das schöne Wetter vorbei
nach dem Frühstück schmieren wir uns aus den restlichen Lebensmitteln vom Abendessen Vesperbrote für unterwegs, verabschieden uns von Kelheim und steuern unser letztes Etappenziel Berching an. Das Regenradar warnt vor etlichen Schauern. Aber wir starten zumindest bei Trockenheit. Vor uns liegen etwa 50 km, entlang der Altmühl. Schon nach kurzer Zeit müssen die Ponchos erneut angezogen werden, es tröpfelt immer wieder und wir suchen bei einem größeren, heftigen Schauer Unterschlupf unter einer mächtigen Brücke. Aber auch das ist sehr lustig und die Stimmung steigt trotz Dauernass. Wir passieren Altessing, Essing, Eintal, Schloss Prunn und Riedenburg und staunen über die schöne Natur, die naturbelassenen Ufer, die Wasservögel und die trutzigen Burgen. Nach rund 35 Kilometern kommen wir in Dietfurt an. Hier halten wir Rast, trocknen in einem Café Haare und Kleider und essen unsere Vesperbrote im Durchgang zum Tourismusbüro. Der Rest der Strecke bis Berching bleibt dann trocken und wir fahren zufrieden auf den Berchinger Marktplatz. Dort wartet schon der Wirt des Brauereigasthofes Winkler auf uns. Auch er hat an diesem Tag im Wirtshaus Ruhetag, sperrt aber schnell noch unsere Bikes sicher in der Bierlagerhalle ein.
Beim Griechen, im Restaurant Meteora, nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt, bekommen wir dann für die Gruppe einen schönen, großen Tisch und werden bestens bewirtet. Den Abend selbst lassen wir dann - wie zu Schulzeiten in der Jugendherberge - in einem unserer Zimmer ausklingen. Auch an diesem Abend haben wir viel Spaß, kreieren eine gemeinsame Musik-Playlist zur Radtour und tauschen uns über unsere gefährlichsten Erlebnisse im Leben aus. Müde fallen wir in unsere Betten. Auch an diesem Tag waren es am Ende 52,2 km, aber ohne größere Höhenmeter.
Und dann ist auch schon leider der letzte Tag angebrochen.
Wir packen ein letztes Mal die Reisetaschen und treffen uns am schönen Frühstücksbuffet. Um 10 Uhr sind wir dann wieder - für unsere letzte Etappe zurück nach Nürnberg - auf den Rädern. Etwa 50 Kilometer sind es, bis nach Hause. Wir verlassen den schönen Marktplatz von Berching durchs Stadttor und fahren zunächst den Main-Donau-Kanal entlang, wechseln aber nach schon 5 Kilometern über einen Treidelweg an den alten Ludwig-Donau-Main-Kanal. Die Landschaft hier wirkt verzaubert. Nebel dampft vom stillen Wasser herauf und die beiden Uferseiten sind neben dem Radweg dicht bewachsen. Dazwischen: alte Schleusen und Wehre. Eine Welt für sich und wenig andere Menschen unterwegs. Wir kommen zügig voran und es gibt eine ganze Zeit lang auch keinen Regen. Erst in Neumarkt in der Oberpfalz warnt uns das Regenradar wieder. Ein neuer Wolkenbruch steht bevor, diesen überstehen wir aber in einem gemütlichen Café am Neumarkter Marktplatz. Wir nennen uns mittlerweile schon die "Regenradarradler" und sind uns einige: Diese App ist eine wunderbare Errungenschaft. Die Hälfte der letzten Tagesetappe liegt nun schon hinter uns.
Nach dem Regenguss bringen uns die Räder zu unserem letzten Halt. Dem Biergarten Brückkanal und dann ist leider der Abschied gekommen. Die Nürnberger und Fürther unter uns steigen in Feucht in die S-Bahn, die Mitradler aus Katzwang, Reichelsdorf und Kleinschwarzenlohe wollen auch das letzte Stück auf dem Rad verbringen.
Ein wenig traurig sind alle beim Abschiednehmen, da es aber schon wieder anfängt, heftig zu regnen, wird daraus keine lange Zeremonie. Doch wir sind uns einig: Das war nicht die letzte Tour in dieser Runde. Die gemeinsame Reise hat uns zusammengeschweißt. Wir sind gute Freunde geworden und haben zusammen unglaublich viel Schönes erlebt. Sowohl landschaftlich als auch zwischenmenschlich. Die Radeltage waren gut gewesen, um die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen, den Kopf freizubekommen. Frische Luft, sportliche Betätigung und ganz viel schöne Natur, davon werden wir lange zehren.
Den 5-Flüsse-Radweg können wir wärmstens empfehlen. Er ist hervorragend gepflegt und beschildert und führt an zauberhaften Orten vorbei. Es gibt kostenloses Kartenmaterial und die Homepage sowie der Social Media Auftritt sind optimal gepflegt. Die Strecke ist mit dem E-Bike gut zu bewältigen, aber auch ohne Motor haben geübte Radler an der Strecke viel Freude.
Online sind alle Tagesetappen sowie die sehenswerten Punkte an der Strecke ausführlich beschrieben und für diejenigen, die keinen ganzen Urlaub daraus machen möchten, gibt es einzelne, ausgewählte Tagesrouten an der Strecke. Ein tolles, empfehlenswertes Erlebnis.
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