Der Weg zur Nachhaltigkeit

Katzwang und Worzeldorf - Die Worzeldorfer Lebensmittelretter haben mit Stipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung ein Begegnungsmenü ausgerichtet. Im Dialog mit den Studierenden aus Nürnberg und Erlangen ist dabei intensiv über „Nachhaltigkeit“ diskutiert worden.

  • Monika Simon-Deinlein (li.) begrüßt die Studierenden (re.) und die Gäste des Begegnungsmenüs.

    Monika Simon-Deinlein (li.) begrüßt die Studierenden (re.) und die Gäste des Begegnungsmenüs.
    © Robert Schmitt

  • Beste Stimmung in der Küche. Monika Simon-Deinlein mit Koch Jonas Weigert und der studentischen Küchen-Gruppe

    Beste Stimmung in der Küche. Monika Simon-Deinlein mit Koch Jonas Weigert und der studentischen Küchen-Gruppe
    © Robert Schmitt

  • Die Worzeldorfer Lebensmittelretter mit einem Teil ihrer Gäste.

    Die Worzeldorfer Lebensmittelretter mit einem Teil ihrer Gäste.
    © Robert Schmitt

  • Monika Simon-Deinlein (Mi.) freute sich über den Besuch des Nürnberger Stadratsmitglied Claudia Bälz (CSU) aus Mühlhof (li.) und des AWO-Vorstandsmitglieds Katharina Blume.

    Monika Simon-Deinlein (Mi.) freute sich über den Besuch des Nürnberger Stadratsmitglied Claudia Bälz (CSU) aus Mühlhof (li.) und des AWO-Vorstandsmitglieds Katharina Blume.
    © Robert Schmitt

  • Die Menüfolge von Koch  Jonas Weigert.

    Die Menüfolge von Koch Jonas Weigert.

Reflexion über Hintergründe und Sinn der eigenen Arbeit. Das ist für die Worzeldorfer Lebensmittelretter eine wichtige Rahmenbedingung, um zielgerichtet und erfolgreich Lebensmittel sammeln und verteilen zu können. Dazu hat man nun mit einer Stipendiatengruppe der Konrad-Adenauer-Stiftung zusammengearbeitet. 

Die Studenten der Hochschulen in Nürnberg und Erlangen haben sich in einem Semesterprojekt anlässlich des 60-jährigen Gründungsjubiläums der Stiftung mit dem Kreislauf von Lebensmitteln beschäftigt und ihre Ergebnisse mit den Lebensmittelrettern beim Begegnungsmenü in den Räumen der Katzwanger Arbeiterwohlfahrt diskutiert, um einen gesellschaftlichen Dialog zu befördern. Insgesamt hatte die Veranstaltung aufseiten der Studenten mit mehreren Zusammenkünften und Informationsbesuchen einen umfangreichen Vorlauf gehabt. Der Verein hat in seiner Satzung einen Bildungsauftrag verankert, der in dieser Veranstaltung zum Ausdruck kam. „Ziel ist es, junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsbildung zu begleiten und gesellschaftlich relevante Themen praxisnah zu vermitteln“, erklärte Vereinschefin Monika Simon-Deinlein.

In ihrem Vortrag haben die Studierenden den Begriff der „Nachhaltigkeit“ intensiv in den Blick genommen und seine Bedeutung für die Ökonomie in Deutschland beleuchtet. Als besonders wichtigen Punkt hob die Gruppe einen sozial gerechten Klimaschutz hervor. Man war sich beim Begegnungsmenü darüber einig, dass ärmere Haushalte dabei nicht überdurchschnittlich belastet werden dürfen. Ebenso betrachteten die jungen Frauen und Männer Produktion und Handel von Lebensmitteln. Dabei gab es Anregungen für eine Diskussion über innovative Anbaumethoden als langfristigen Weg zur Nachhaltigkeit. 

Zugleich wurde die Frage gestellt, ob die soziale Marktwirtschaft die Produktion von Waren und Dienstleistungen „mehr im Sinne der Nachhaltigkeit regulieren soll“. Die Studierenden hielten eine Mehrwertsteuersenkung auf nachhaltig erzeugte Lebensmittel für „einen Weg, um ökonomische und ökologische Interessen marktgerecht zu vereinen“. In der Abschlussdiskussion machten sich alle Gäste des Begegnungsmenüs Gedanken darüber, wie sie ihren Alltag nachhaltiger gestalten könnten.

Die abendliche Veranstaltung mit den Stipendiaten war ein Begegnungsmenü aus geretteten Lebensmitteln, „das in einem edlen Umfeld stattfand“. Das Menü war professionell von Koch Jonas Weigert umgesetzt worden. Es handelte sich um ein mehrgängiges Abendessen, das von den Stipendiaten selbst serviert wurde: Den mit Frischkäse gefüllten Aprikosen folgte als Hauptgang ein Risotto mit Pilzen. Als Dessert wurden Zwetschgenknödel serviert. „Das ist das Highlight unserer Semesterarbeit“, erklärten die Studenten verschiedener Fachrichtungen.

Der Verein „Lebensmittel retten & Nachhaltigkeit Nürnberg e. V.“ sammelt und verteilt zweimal wöchentlich Lebensmittel: dienstags in der evangelischen Kirchengemeinde St. Rupert im Nürnberger Stadtteil „Falkenheim“ und donnerstags im katholischen Pfarrzentrum Corpus Christi. Im Pfarrzentrum Corpus Christi gibt es zudem das wöchentliche Begegnungscafé. Seinem satzungsgemäßen Bildungsauftrag kommt der Verein durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen nach. So sind Kinder aus einer heilpädagogischen Wohngruppe und einer griechischen Schule regelmäßig zu Gast. Journalismus-Studierende der Hochschule Ansbach drehen derzeit einen Film über die Worzeldorfer Lebensmittelretter.

Von: Robert Schmitt (meier Redaktion), Mittwoch, 04. Juni 2025 - Aktualisiert am Sonntag, 08. Juni 2025
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »meier® Magazin / Redaktion« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/redaktion

Weitere Seiten zum Thema:

Empfehlen Sie diesen Artikel:

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.