Die Letzten ihrer Art
Schwanstetten - Wieder ein tolles Buch der Autorin von Die Geschichte der Bienen und Die Geschichte des Wassers!
Maja Lunde
Die Letzten ihrer Art
Über Mensch und Tier und das Tier im Menschen: Vom St. Petersburg der Zarenzeit über das Deutschland des Zweiten Weltkriegs bis in ein Norwegen der nahen Zukunft erzählt Maja Lunde von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten. Ein bewegender Roman über Freiheit und Verantwortung, die große Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reicht ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern? (Verlag)
In bewährter Manier bewegt sich Maja Lundes dritter Roman in drei Zeitzonen, nimmt den Leser mit auf Reisen in die Mongolei, Berlin und Norwegen. Sie stellt die Wiederentdeckung und Haltung der Przewalski-Pferde in den Mittelpunkt ihrer Erzählungen, doch es geht um die Menschen, die diese besonderen Tiere der Nachwelt erhalten wollen. Da ist Michail in Petersburg 1882 zur Zeit Alexander III., der sich in der eisigen mongolischen Steppe findet und dort mit seinem – nicht nur – Expeditons-Partner rund 30 Wildpferdfohlen fängt. Die Berliner Tierärztin Karin begleitet 1992 eine Gruppe Wildpferde in die Wüste Gobi, um sie dort wieder in ihre ursprüngliche Umgebung zurückzubringen. Sie kämpft mit eigenen Verwundungen, nicht nur um die Pferde. Eva, die Erzählerin der dritten Geschichte in der Zukunft 2064, versucht auf einem früheren Tierpark in Norwegen die letzten beiden Pferde zu erhalten. Sie trotzt mit ihrer Tochter den immer unwirtlicher werdenden Umständen, kämpft gegen Schimmel, Hunger, Witterung; ohne Strom, ohne fließendes Wasser. Doch sie werden gemeinsam mit der fremden Frau und ihrem Baby nach Norden weiterziehen – Nomaden wie die Pferde und der Natur ausgeliefert.
Historie, Gegenwartsroman und Dystopie in einem. Empfehlenswert!
Barbara Nürnberg
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