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Druckstellen vermeiden, Thromboserisiko senken

Nürnberg - Teil 7 der Serie „Pflege zu Hause – aber richtig“

Häufiges Liegen, wenig Bewegung – Pflegebedürftige, die nicht mehr mobil sind, haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Folgeerkrankungen. Zu den häufigsten gehören Dekubitus, also Druckstellen auf der Haut und Thrombosen. Die Johanniter erklären, mit welchen Maßnahmen Sie diesen Erkrankungen vorbeugen können. Tiefergehende Informationen rund um die Gesundheitsförderung von Pflegebedürftigen liefert der kostenlose Online-Pflegekurs zur häuslichen Pflege auf der Plattform Johanniter-Pflegecoach.

Dekubitus erkennen
Wenn es am Körper unangenehm drückt, wechseln wir intuitiv die Position. Wer sich selbst nicht mehr gut bewegen kann, ist dazu jedoch nicht in der Lage. In der Folge können Druckstellen entstehen, die sich bis zu tiefen Wunden entwickeln können. Am häufigsten betroffen sind die Regionen von Gesäß und Steiß, allerdings kann ein Dekubitus grundsätzlich an jeder belasteten Körperstelle auftreten. Frühzeitiges Erkennen ist besonders wichtig – achten Sie bei der Körperpflege auf rote Stellen. Mit dem sogenannten Fingertest können Sie prüfen, ob es sich tatsächlich um eine Druckstelle handelt. Drücken Sie vorsichtig und kurz auf die betroffene Stelle und beobachten Sie die Reaktion der Haut. Bleibt sie unverändert rot – ohne weißen Fingerabdruck – ist bereits der erste Grad des Dekubitus erreicht. Entlasten Sie in diesem Fall die betroffene Region und suchen Sie ärztlichen Rat.

Positionswechsel im Bett vermeidet Druckstellen
Um das Risiko für Druckstellen zu vermindern, ist möglichst viel Bewegung angesagt. Bei Bettlägerigkeit muss diese Bewegung vom Pflegenden übernommen werden, durch regelmäßige Positionswechsel im Bett. Als Alternative zur Rückenlage empfiehlt sich die leichte Seitenlage. Dabei liegt die Person seitlich im 30-Grad-Winkel zur Matratze, gestützt durch eine eingerollte Decke oder ein flaches Kissen an Rumpf und Rücken. Ein weiteres Kissen zwischen den Beinen verhindert, dass die Knie direkt aufeinanderliegen. Auch die Fußgelenke und Fersen werden gepolstert. Mit Kissen, eingerollten Handtüchern oder Baumwolltüchern können regelmäßig kleine Positionsveränderungen vorgenommen werden: Ein an beiden Enden eingerolltes Handtuch unter Wade und Fußgelenkt lässt die Ferse frei liegen; ein Polster unter der Hüfte entlastet den Steiß. Mit einem flach gefalteten Handtuch können Sie den Schulterbereich stützen und so die Wirbelsäule entlasten. Mit entsprechender Unterstützung an Brustkorb, Bauch und Hüfte kann der Pflegebedürftige auch in eine leicht seitliche Bauchlage gebracht werden. Wichtig ist, dass die Person ohne Probleme atmen kann und beide Arme neben – und nicht unter – dem Körper liegen.

Alarmierende Anzeichen für eine Thrombose
Eine Thrombose stellt einen medizinischen Notfall dar: Es handelt sich um eine Verklumpung des Bluts, die den Blutfluss stört und damit auch die Versorgung von Gehirn und anderen Körperregionen mit lebenswichtigen Substanzen. Die Folgen können gravierend sein, vom Beinvenenverschluss über Lungenembolie bis hin zu einem Schlaganfall. Diese Symptome weisen auf eine Thrombose im Bein hin: Rötung oder bläuliche Verfärbung, Schmerzen im Bein, Überwärmung oder leichtes Fieber, Schwellung, ungewohnter Juckreiz, Schmerzen bei Druck auf die Fußsohle. Informieren Sie umgehend den Arzt, wenn der Verdacht auf eine Thrombose besteht.

So beugen Sie einer Thrombose vor
Die beste Thrombose-Vorbeugung ist Bewegung. Ob gezielte Übungen oder ein Spaziergang: Jede Bewegung aktiviert die sogenannte Muskelpumpe, die das Herz dabei beim Bluttransport unterstützt. Motivieren Sie die pflegebedürftige Person zu regelmäßigen Gymnastikübungen, die auch im Liegen ausgeführt werden können. Zum Beispiel: Füße kreisen, Füße anziehen und strecken, Zehen spreizen. Ebenfalls wichtig: Ausreichend Wasser trinken und Beine hochlagern. Wechselbäder fördern die Durchblutung der Beine. Auch Kompressionsstrümpfe können sinnvoll sein – vom Arzt verordnet und vom Experten angepasst, unterstützen sie den Blutfluss des Trägers und sollten täglich getragen werden.

Der Johanniter-Pflegecoach: Online pflegen lernen

Die Johanniter bieten ab sofort einen weiteren Baustein zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen: Online-Pflegekurse durch den Johanniter Pflegecoach. Das kostenlose Online-Kursprogramm steht allen Interessierten unter johanniter-pflegecoach.denach einer einmaligen Registrierung offen. Es umfasst die vier Bereiche „Grundlagen der häuslichen Pflege“, „Alzheimer und Demenz“, „Wohnen und Pflege im Alter“ sowie „Rechtliche Vorsorge für den Ernstfall“.

Von: Nadine Brantl (Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit), Freitag, 28. August 2020 - Aktualisiert am Mittwoch, 03. Februar 2021
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/johanniter

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