E-Mobilität: Schein und Wirklichkeit
Region - Die ökologische Analyse einer angeblich nachhaltigen Mobilität. Wie nachhaltig sind Batterie-Autos wirklich und was müsste man beachten, wenn man nachhaltig mobil sein möchte.
In dem Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ erzählt Oscar Wilde die faszinierende Geschichte von einem reichen und schönen Mann, dessen Gesicht nicht altert. Stattdessen erzeugt sein maßloses Verhalten gegenüber anderen Menschen hässliche Spuren auf einem Porträt, das ein Künstler von ihm gemalt hat.
An diese Geschichte fühlt man sich erinnert, wenn man sich den Hype um die Batterie-Fahrzeuge ansieht. Glänzend, stark und sauber sehen sie aus und mit ihnen wird Mobilität als nachhaltig verkauft. Doch viele Dinge, die uns auf den ersten Blick verborgen sind, machen das sichtbare Bild zunichte.
Der Abbau von Kupfer und Lithium in Südamerika zerstört Böden und Gewässer und vergiftet die Luft von riesigen Gebieten. Flächen so groß wie bei uns ganze Landkreise werden vergiftet, Seen und Flüsse trocknen aus oder werden zu Giftkloaken. Landwirtschaftliche Flächen werden auf Jahrzehnte hinaus unfruchtbar.
Der Abbau von Kobalt in Afrika erfolgt untertage zum Teil durch Kinder. Der Grafitabbau in China hinterlässt zerstörte Landschaften und Giftseen in unvorstellbaren Dimensionen.
Und das ist nur ein Ausschnitt, denn dutzende weitere Rohstoffe werden unter fragwürdigen Umständen vor allem für die Batterieproduktion gewonnen.
Der Abbau sowie der Transport der Rohstoffe über die Weltmeere verbrauchen viel Energie.
Sieht so ein fortschrittliches Produkt aus? Natürlich nicht, aber wir lassen uns gerne einreden, dass Mobilität nachhaltig sein kann.
Als Gipfel des Unfugs bekommen die Batterie-Fahrzeuge noch die Einstufung „0 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß“. Ein mit Batterien angetriebener SUV erzeugt schon für seine Produktion so viel CO2, dass man einen herkömmlichen Kleinwagen mehr als 100.000 km fahren könnte. Und noch dazu ist klar, dass der Strom für das Laden der Batterien in Deutschland auch die nächsten zwanzig Jahre nicht frei von Kohlendioxid produziert werden kann.
Betrachtet man die ökologische Gesamtbilanz, dann grenzt es an Volksverdummung, dass man die Subventionen für die E-Mobilität als Umweltprämie bezeichnet. Das sind in Wahrheit Subventionen für Umweltzerstörung (hauptsächlich in Afrika, Südamerika und Asien).
Mir ist klar, dass wir nicht von heute auf morgen auf Autos verzichten können, aber wir sollten
- bewusst andere Verkehrsmittel benutzen
- die Zahl der Autofahrten bewusst reduzieren
- möglichst kleine und leichte Fahrzeuge kaufen (gilt für Benziner, Diesel und Batterie)
- hinterfragen, ob wir nicht auf das ein oder andere Fahrzeug verzichten können, denn
- nur ein nicht produziertes Auto ist umweltfreundlich, egal ob Diesel, Benziner, Batterie etc.
- ein freiwilliges Tempolimit (120 km/h) einhalten bis das überfällige Tempolimit auf Autobahnen kommt.
Wenn inzwischen mehr als ein Drittel der Neufahrzeuge in Deutschland SUVs sind, dann ist das entweder ein Versagen der Politik oder aber man redet von Nachhaltigkeit, weiß aber nicht was das ist.
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