Ehrbare Kaufmänner sollen Vertrauen zurückgewinnen
Georgensgmünd - IHK-Präsident Dirk von Vopelius zu Gast bei Mittelstandsunion.
Es ist ein Graben zwischen Wirtschaft und Gesellschaft entstanden, weil die Menschen oftmals das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft verloren haben“, bilanzierte der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittelfranken, Dirk von Vopelius bei seinem Vortrag in den Räumlichkeiten der Firma Luxhaus.
Der IT-Unternehmer aus Nürnberg war der Einladung des Kreisvorsitzenden der Mittelstandsunion Hermann Hein gefolgt und warb vor den Unternehmern für die Tugenden des „Ehrbaren Kaufmanns“. Als „ehrliche Kaufmänner“ könnten Unternehmer helfen, das Vertrauen zurückzugewinnen. Vier Tugenden, so von Vopelius, bringen dabei mehr, als hunderte Seiten Compliance-Vereinbarungen.
„Sagen, was man denkt. Tun, was man sagt. Und sein, was man tut“, umschrieb der Präsident von 145.000 mittelfränkischen IHK-Betrieben die wohl wichtigste Tugend: die Integrität.
Neben dieser gelte es bei der Erfüllung des Kerngeschäfts, die ökologische und soziale Umwelt nicht zu belasten (CSR) und echte Wertschöpfung, also das Gegenteil von Leerverkäufen, Cum Ex Geschäften etc. anzustreben. Schlussendlich solle ein ehrbarer Kaufmann nachhaltig wirtschaften, „das heißt in Generationen, nicht in Quartalen denken“, so der zweifache Familienvater von Vopelius.
Er sei froh Unternehmer zu sein, da Egoismus eher zum politischen System gehöre, betonte von Vopelius auf die Nachfrage des JU-Kreisvorsitzenden und Kleinunternehmers Daniel F. Nagl, nach dem Unterschied zwischen dem ehrbaren Kaufmann und einem ethisch handelnden Politiker. Den Egoismus des US-Präsident Trump beklagte die Bezirksvorsitzende der Frauenunion Cornelia Griesbeck.
Zum Abschluss wünschte sich der MU-Kreisvorsitzende Hermann Hein in der Diskussion, dass von Vopelius Aussage „Anstand und Moral sind Wettbewerbsvorteile“ in Gesellschaft und Konsumverhalten noch stärker Berücksichtigung finden!