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Ein runder Genuss

Wendelstein - Ab März gibt es wieder die ersten regionalen Radieschen. Sie sind das typische Gemüse, das roh verzehrt wird. Doch die kleinen Kraftpakete sind vielseitiger als gedacht.

Der Volksmund weiß: was scharf ist, ist gesund. Bei den Radieschen kommt die Schärfe von den so genannten Senfölglykosiden, die in Kreuzblütlern – wozu auch die Radieschen gehören – vorkommen. Sie verleihen Kohl, Meerrettich, Kresse und natürlich Senf ihre typische Schärfe. Auch die rote Farbe signalisiert weithin: ich bin gesund. Denn wie bei Roten Beten oder Rotkohl stammt diese Färbung von Anthocyanen, die als kraftvolle Antioxidantien bekannt sind. Doch neben den offensichtlichen haben Radieschen noch sehr viel feinsinnigere Gesundmacher zu bieten. So gehören nicht nur weitere wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe zu ihren inneren Werten, auch Vitamin K, C und B9 (Folsäure), Eisen, Kalium und Kupfer sind in Radieschen in besonders hoher Menge enthalten. Und weil die Kombination dieser guten Inhaltsstoffe mehr ist als die Summe ihrer Teile, ist die Liste an gesundheitlichen Vorteilen, die dem Radieschen nachgesagt werden, erstaunlich lang. Antibiotisch, krebsfeindlich, entgiftend und entzündungshemmend sollen sie wirken. Außerdem  den Blutdruck, den Blutzucker- und den Cholesterinspiegel senken, um nur einige der positiven Eigenschaften zu nennen. Außerdem gelten sie als echte Schlankmacher, nicht nur aufgrund ihres geringen Kaloriengehaltes, sondern auch, weil die Senföle Fett binden, also genau das tun, was diverse Schlankheitspillen versprechen.

Nicht nur rot und rund

Radieschen sind typischerweise klein, rot und rund, kommen aber auch in vielen anderen Farben und Formen vor. Runde Radieschen gibt es auch in weiß, rot-weiß, gelb, violett und grün-rosa, die weißen Eiszapfen neben der spitz-kegeligen Form auch in zylindrisch, also etwas gedrungener, und in rot-weiß. Eine besonders große Sorte, der Riese von Aspern, erreicht einen Durchmesser von bis zu sechs Zentimetern.

Auch in der Küche sind Radieschen äußerst vielseitig. Man kann sie einfach direkt in den Mund stecken, in Scheibchen aufs Brot legen, oder roh verarbeiten: zu Salaten, Dips, und als Würze und Garnitur etwa in Kartoffelsalat, zu Nudeln, Reis . Radieschen schmecken jedoch auch gekocht, etwa  in Suppen, und harmonieren angebraten Äpfeln, Mangos oder Weintrauben, aber zum Beispiel auch mit Brokkoli. Besonders in der asiatischen Küche kann man sie beliebig  mit anderen Gemüsesorten im Wok kombinieren.

Die Blätter: zu schade zum Wegwerfen!

Ein Schattendasein führen in unserer Küche die Blätter. Mit etwas Glück landen sie auf dem Kompost oder im Magen von Kaninchen und Meerschweinchen. Viel zu schade! Nicht nur wegen ihres hohen Gehaltes an Vitamin C und Eisen, sondern auch wegen ihres hervorragenden würzigen Geschmacks. Zuallererst kann man die Blätter wie Kräuter zum Würzen und verfeiner benutzen: sie verleihen  Dressings, Salaten, Soßen, Suppen und natürlich grünen Smoothies eine besondere Note. Man kann sie aber auch zu einer Cremesuppe verarbeiten, zu Pesto, oder wie Spinat zubereiten, oder zusammen mit geviertelten Radieschen als lauwarmen Salat andünsten. Eine ganz einfache Variante: die Blätter in Butter anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen, fertig.

Übrigens: Wer immer ein paar frische Radieschen und das wertvolle Grün zu Hause haben will, der braucht dafür nicht einmal einen Garten: die Wurzelchen – das ist die Bedeutung  ihres Namens – wachsen sogar im Balkonkasten.

Kasten: Radieschen-Sprossen selber ziehen

Eine weitere sehr leckere und gesunde Variante, Radieschen zu genießen, sind frisch gekeimte Sprossen. Die kann man ganz leicht selber ziehen und so jede Menge Plastikmüll sparen.

Die Sprossen enthalten drei Mal so viel Eiweiß und etwa doppelt so viel Vitamin C und Eisen wie die Knollen. Sprossen enthalten außerdem eine ganze Reihe von Enzymen, die dem Körper bei der Verdauung unterstützen.

Die Samen werden etwa zwölf Stunden in Wasser eingeweicht und danach in ein Keimglas gegeben. Wenn Sie kein spezielles Keimglas besitzen können Sie auch ein leeres Schraubglas nehmen und mit einem Stück Stoff abdecken. Die Samen werden zwei Mal täglich gewässert und gespült. Das Wasser muss immer gut ablaufen können, denn die Samen beginnen zu faulen, wenn sie zu nass liegen. Dazu das Glas auf den Kopf stellen und am besten schräg anlehnen, bei Keimgeräten oder speziellen Keimgläsern ist eine entsprechende Unterlage dabei. Nach drei bis fünf Tagen sind die ersten Keimlinge verzehrfertig. Achtung: an den feinen Wurzelchen bildet sich oftmals ein feiner Pelz aus. Dies ist kein Schimmel – wie der Geruchstest beweist. Trotzdem sollten Keimlinge natürlich möglichst schnell aufgebraucht werden.

Von: Kristin Wunderlich ( Dipl. Biologin), Freitag, 21. Februar 2020 - Aktualisiert am Mittwoch, 26. Februar 2020
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