Energetische Sanierung des Landratsamtes Roth schreitet voran
Landkreis Roth - Der Landkreis Roth hat durch intensive energetische Sanierungen den Energieverbrauch in seinen Gebäuden stark gesenkt. Seit dem Jahr 2002 konnte der gesamte Energiebedarf der Landkreisgebäude um 29 Prozent reduziert werden – obwohl 2012 mit dem Gymnasium Wendelstein sogar ein großes neues Gebäude mit seinem Energieverbrauch zusätzlich hinzugekommen ist! Die Gebäudeverwaltung arbeitet stets an weiteren Einsparungen. So werden unter anderem derzeit aufwendige Sanierungsarbeiten am Landratsamt Roth durchgeführt. Auch werden zukünftig bis zu 90 Prozent des auf dem Dach erzeugten Stroms direkt im Gebäude selbst genutzt.
Das markante Gebäude am Weinbergweg umringt von Bäumen ist beinahe jedem Landkreisbürger bekannt. Wurde die noch heute bestehende und in das Landratsamt integrierte Seitzvilla bereits im 19 Jahrhundert erbaut, so wurde das Bauwerk von den 1940er bis zu den 1980er Jahren stetig erweitert. Lange Jahre diente das Gebäude als Kreiskrankenhaus, ehe es im Jahr 1986 zum Hauptsitz des Landratsamtes Roth umfunktioniert wurde.
Wie bei vielen kreiseigenen Gebäuden konnte auch im Landratsamt der Energiebedarf in den letzten Jahren merklich gesenkt werden. 2016 und 2017 wurde die komplette Innen- und Außenbeleuchtung einschließlich Parkplatz auf LED-Technik umgestellt. Durch die ausgetauschten Glühbirnen, Leuchtstoffröhren wie auch Quecksilberdampflampen konnte der Stromverbrauch für die Beleuchtung um rund 80 Prozent gesenkt werden. Legt man den bundesweiten Strom-Mix zugrunde, werden durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung jährlich circa 43 Tonnen CO2 eingespart. Darüber hinaus bezieht der Landkreis Roth bereits seit 2008 für alle kreiseigenen Gebäude Ökostrom.
Bereits seit dem Jahr 2003 wird das Landratsamt über das Nahwärmenetz „Am Weinberg“ mit Heizwärme versorgt, welches mit Holzhackschnitzeln aus heimischen Wäldern betrieben wird. Dabei wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die Holzhackschnitzel ausschließlich aus einer regionalen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung stammen. Durch den auf freiwilliger Basis eingebauten Rauchgas-Elektrofilter ist ein emissionsarmer Betrieb sichergestellt – die gesetzlich vorgeschriebenen Schadstoffgrenzwerte, wie Kohlenmonoxid und Feinstaub, werden problemlos eingehalten. Wie mancher Besucher sicherlich schon bemerkt hat, sind seit 2019 größere Sanierungen am Dach des Landratsamtes in vollem Gange. Neben der neuen Ziegeleindeckung wird der gesamte Dachbereich mit dem ökologischen Naturdämmstoff Hanf gedämmt. Dadurch wird zukünftig der Wärmeverbrauch dauerhaft gesenkt. Ein weiterer Vorteil ist der verbesserte sommerliche Wärmeschutz. Gezielt hat man sich für ein hochwertiges, ökologisch hervorragend gedämmtes Dach entschieden. Mit der Sanierung wird die Installation einer Klimaanlage überflüssig – zusätzlicher Stromverbrauch aufgrund von Raumklimatisierungen werden somit gänzlich vermieden.
Der Landkreis hat seit 2002 bereits neun große Photovoltaik-Anlagen auf seinen Gebäuden errichtet. Im Zuge der Dachsanierung wird nun auch auf dem Landratsamt eine PV-Anlage zur Stromerzeugung installiert. Mit einer Anlagenleistung von 66 Kilowatt (kWp) werden zukünftig bis zu 90 Prozent des erzeugten Stroms direkt als Eigennutzung im Landratsamt selbst verbraucht. Begünstigt wird dieser hohe Eigenverbrauchsanteil dadurch, dass der überwiegende Strombedarf tagsüber benötigt wird. Der darüber hinaus erzeugte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Mit der neuen PV-Anlage erhöht sich die gesamte installierte Leistung auf den Landkreisgebäuden auf 929,5 Kilowatt (kWp).
Durch den Anspruch, den Energieverbrauch der kreiseigenen Gebäude stetig zu senken beziehungsweise die benötigte Energie möglichst aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, ist der Klimaschutz für den Landkreis Roth nicht nur ein Lippenbekenntnis. Die Umsetzung konkreter Maßnahmen ist gelebter Klimaschutz – getreu dem Motto „Vermeiden, Reduzieren, Erneuerbar“!
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