Energienutzungsplan bestätigt Forderungen der Grünen
Wendelstein - In der letzten Sitzung des Bauausschusses wurde der von der Gemeinde im Rahmen des neuen Flächennutzungsplanes in Auftrag gegebene Energienutzungsplan vorgestellt. Ein Ergebnis dieser Studie ist, dass Wendelstein zwar ein großes Potential für Photovoltaikanlagen (PV) besitzt, dieses aber zu wenig genutzt wird.
Geradezu gebetsmühlenartig haben die Grünen bei Projekten der Gemeinde oder bei Bebauungsplanänderungen immer wieder darauf hingewiesen, doch bitte Photovoltaikanlagen miteinzuplanen und möglichst verbindlich vorzuschreiben. Bei öffentlichen Gebäuden wurde dies auch zum Teil umgesetzt, doch bei privaten Bauvorhaben ist Photovoltaik eher die Ausnahme als die Regel.
Bei Bebauungsplanänderungen für Investoren oder ansässige Firmen wurde Photovoltaik – obwohl über einen städtebaulichen Vertrag möglich und in anderen Gemeinden üblich – nie vorgeschrieben. Dabei würde das gerade bei großflächigen Gebäuden Sinn machen. Wer bewusst durch unsere Gewerbegebiete fährt (Wendelstein, Röthenbach b. St. W., GNF Nürnberg-Feucht-Wendelstein, …) oder sich unser Gemeindegebiet auf Google-Maps anschaut, entdeckt auch ohne teure Studien, wo das Potential liegt: Auf den Dächern großer Gewerbetriebe!
Einige Firmen kommen sogar von selbst drauf, dass Photovoltaikanlagen auf lange Sicht auch wirtschaftlicher sind und installieren diese freiwillig – siehe Aldi in Kleinschwarzenlohe. So abschreckend kann die Vorgabe solcher Anlagen im Bebauungsplan also gar nicht sein. Trotzdem hat sich die Mehrheit im Gemeinderat immer wieder gegen eine solche Vorgabe gestemmt.
Der neue Energienutzungsplan ist übrigens nicht die erste Studie zu diesem Thema. Schon das Energiebündel Roth Schwabach e.V. und der Landkreis haben in den letzten Jahren ähnliche Studien mit genau demselben Ergebnis vorgelegt. Passiert ist aber seitens des Gemeinderates nichts.
Das sollte sich nun hoffentlich ändern. Kein neues (umgebautes) öffentliches Gebäude mehr ohne Photovoltaikanlagen. Keine Baugenehmigung großflächiger Dächer, ohne die Vorgabe eine Photovoltaikanlage zu installieren. Das sollte die Position des Gemeinderates sein. Man darf gespannt sein, ob nun endlich diese Erkenntnis eintritt, denn anders ist die Energiewende nicht zu schaffen.