Energiewende soll im gesamten Landkreis Roth koordiniert werden
Roth - Durch Abstimmung und Zusammenarbeit aller Gemeinden sind enorme finanzielle Vorteile zu erwarten. Gegenwärtig fließen noch jährlich 450 Millionen Euro aus dem Landkreis nach Russland und in die OPEC-Staaten.
Gegen zwei Stimmen hat der Rother Stadtrat beschlossen, der Kooperationsgemeinschaft für eine koordinierte Energiewende im Landkreis Roth beizutreten. „Die Zusammenarbeit soll dazu beitragen, den Ausbau der Erneuerbaren Energien über die Gemeindegrenzen hinweg zu koordinieren, die regionale Wertschöpfung zu erhöhen und die Energiewende aktiv mitzugestalten“, hieß es in der Begründung des positiven Beschlussvorschlags des Ersten Bürgermeisters.
Langfristig könnten sich mit dem Einsatz der Energie aus Sonne, Wind, Biogas und Wasserkraft enorme finanzielle Vorteile für die Unternehmen und Privatleute in der Region ergeben. Denn gegenwärtig fließen jährlich etwa 450 Millionen Euro aus dem Landkreis Roth in Richtung Russland und OPEC-Staaten für den Einkauf fossiler Energieträger ab, rechnete Gerhard Brunner, Leiter der Rother Stadtwerke, den Stadtratsmitgliedern vor. Ziel der Kooperationsgemeinschaft sei es, den Ausbau erneuerbarer Energien koordiniert und unter Beteiligung der Bürger voranzubringen.
In der Kooperationsgemeinschaft, aus der einmal eine eigene Projektentwicklungsgesellschaft werden könnte, sitzen Gemeinden, Stadt- und Gemeindewerke in Roth, Wendelstein und Georgensgmünd sowie der Landkreis und die Netzbetreiber an einem Tisch, um die besten Standorte auszuwählen. „Kluge Flächennutzung, kluger Technologiemix und zeitliche Abstimmung würden sich auf diese Weise entwickeln“, war Brunner überzeugt. „Denn bei der Flächenauswahl für entsprechende Anlagen muss immer auch die Netzkapazität im Auge behalten werden“, fügte der Stadtwerke-Chef hinzu. „Die Standortwahl für Anlagenplanung muss berücksichtigen, dass Netzkapazitäten den regenerativ erzeugten Strom auch aufnehmen können oder das Netz mit relativ wenig Aufwand ertüchtigt werden kann“, erklärte Brunner weiter. Dafür sei der Dialog mit den Netzbetreibern enorm wichtig.
Schließlich wachse die Zahl der Abriegelungsvorgänge von Jahr zu Jahr, sodass eine große Menge regenerativen Stroms nicht aufgenommen und abtransportiert werden könne. „Dafür ist Koordination und Kooperation über Gemeindegrenzen hinweg erforderlich“, begründete Brunner die landkreisweite Kooperationsgemeinschaft. Ferner bleibe die Wertschöpfung durch Energieerzeugung in der Region. „Sozial und wirtschaftlich ist der Beitritt zur Kooperationsgemeinschaft also ein Bekenntnis zur regionalen regenerativen Energieerzeugung“, erklärte Gerhard Brunner.
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