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Erneutes Dorfladen-Aus Hauptärgernis in Röthenbach

Wendelstein - Die Poststelle ist noch stundenweise geöffnet – ansonsten aber herrscht in dem kleinen Geschäft am Kugelhammerweg im Herzen des Wendelsteiner Ortsteils Röthenbach inzwischen gähnende Leere. Mit der erneuten Schließung des kleinen Dorfladens vor ein paar Wochen offenbart sich in Röthenbach ein altes Ärgernis: Ob Brot, Butter oder Obst – die ca. 2400 Einwohner sind beim Lebensmittelkauf auf Läden in den benachbarten Wendelsteiner Ortsteilen angewiesen. Röthenbach habe ein echtes Nahversorgungsproblem, bilanziert die Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“ (IBgW) nach einer Ortsteil-Begehung Ende September. Die parteiunabhängige Ortsinitiative hatte sich dabei von dem Röthenbacher SPD-Politiker Michael Geisler mit dem Ortsteil vertraut machen lassen.

  • © Kristin Seelmann

  • © Kristin Seelmann

Für Geisler ist es schon tragisch, dass die früher in dem Ladengebäude untergebrachte Bäckerei wegen der schweren Erkrankung des Bäckermeisters vor rund sieben Jahren hatte schließen müssen. Geradezu ärgerlich sei es aber, dass ein dort vor drei Jahren eröffneter Dorfladen vermutlich wegen eines Mietstreits nun ebenfalls schließen muss. „Endlich gab es wieder einen Laden – und nun ist auch der weg“, bedauert Geisler – und spricht damit offensichtlich vielen Röthenbachern aus dem Herzen. Hier sollte die Politik nicht wegschauen, sondern an einem runden Tisch mit allen Beteiligten nach einer tragbaren Lösung suchen, findet die IBgW. Ein Lebensmittelgeschäft sei in einem Ortsteil von der Größe Röthenbachs ein Muss.

Auch wünscht sich so mancher Röthenbacher jene Zeiten zurück, in denen er die örtlichen Gasthäuser habe aufsuchen können, ohne sich vorher nach deren Öffnungszeiten zu erkundigen. Zwar gebe es – vor allem wegen der Lage Röthenbachs an der historischen Salzstraße und an der Grenze zur einstigen Freien Reichsstadt Nürnberg – eine vergleichsweise hohe Gasthofdichte. Die Betriebe hätten aber in den vergangenen Jahren geschlossen oder seien nur noch sehr unregelmäßig oder nur noch an wenigen Wochentagen geöffnet, beklagt Geisler. Wobei er Verständnis dafür habe, dass es Gastronomen wegen fehlenden Personals zunehmend schwerer hätten und nicht jeder Wirt zu einer 70-Stundenwoche bereit sei. Besonders bedauerlich sei dennoch, dass mit dem „Gelben Löwen“ ausgerechnet einer der schöneren Gasthöfe – außer zur Kerwa – nicht mehr zum Essen und Trinken einlade.

Nicht gerade einladend sei auch das Röthenbacher Gewerbegebiet östlich der Alten Salzstraße. Etliche Lagerhallen wirkten ungenutzt oder kaum genutzt und provozierten die Frage, ob mit einer Neuordnung des Quartiers sich nicht die eine oder andere bauliche Verbesserung umsetzen ließe statt nach freien Flächen an den Ortsrändern zu suchen, fragt sich die IBgW.

Deutlich wurde bei der gut zweistündigen Ortserkundung auch: Im Vergleich zu manch anderem Wendelsteiner Ortsteil seien die Probleme in Röthenbach vergleichsweise überschaubar. Wenn es gelänge, das Dorfladenproblem zu lösen, lebe es sich in Röthenbach eigentlich recht angenehm, machte Geisler deutlich. So habe man in Röthenbach eine gute Busverbindung nach Nürnberg – von den hohen Ticketpreisen wegen der hohen Tarifstufe mal abgesehen. Der Auto-Durchgangsverkehr durch die Ortsmitte sei noch halbwegs verträglich. Und mit dem Alten Kanal hätten die Röthenbacher eine attraktive Naherholungszone direkt im Ort. Ein Ärgernis sei gelegentlich, dass sich manche Radfahrer bewusst oder unbewusst über das einseitige Fahrradfahrverbot auf dem Kanaltreidelpfad hinwegsetzten und sich unnötigerweise mit Spaziergängern, Hunden etc. gegenseitig behinderten.

Von: Klaus Tscharnke (Sprecher), Montag, 23. September 2019 - Aktualisiert am Mittwoch, 25. September 2019
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/initiative-buerger-gestalten-wst
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Kommentare

  • Kristin Seelmann Fr., 18. Oktober 2019 Teilen:

    Als Sprecherin der IBgW versuche ich Ihre Kritik zu beantworten. Wir haben mehrere Rückmeldungen auf diesen Artikel erhalten - das halten wir für sehr positiv. Vielen Dank für Ihre Rückmeldung und Korrektur! Am 09. Oktober hatten wir Interessierten angeboten, bei unserer Abendveranstaltung über den Ortsteil Röthenbach mit zu diskutieren. Dieses Angebot wurde von verschiedenen Personen angenommen, es fand eine rege Diskussion zum Ortsteil statt. Zu Ihrer ersten Anmerkung - der Laden bestünde erst seit 2018 - ja - aber davor gab es von 2014, wenn das richtig ist, bis 2018 den Bäckerladen mit zusätzlichem Sortiment? Ich setze ein Fragezeichen dahinter, die Aussagen sind mündlich mitgeteilt. Unser Anliegen war, zu verdeutlichen, dass es keinen Dorfladen mehr gibt. Nach Aussagen von "Röthenbachern" ist das schade.Trotzdem findet sich spontan keine Gruppe, die sich sofort dafür einsetzen möchte, dass es wieder einen Laden gibt. Zu Ihrer zweiten Anmerkung - es liegt uns fern, "als einen der Schöneren" negativ gemeint zu haben. Unserer Meinung nach ist Röthenbach ein traumhaft schön gelegener Ortsteil im Schwarzachtal, mit sehr viel historischem Hintergrund und schönster Fachwerkhäusern, die sehr liebevoll erhalten worden sind! Gerne können Sie sich bei Unklarheiten direkt an mich wenden. Mit besten Grüßen Kristin Seelmann - www.ibgw.info

  • Kurt Alex Sa., 5. Oktober 2019 Teilen:

    Was soll ich sagen? Erstens existierte der Dorfladen keine 3 Jahre sondern wurde im Sommer 2018 eröffnet. Zweitens finde ich es etwas dreist, einen Gasthof „als einen der Schöneren“ zu bezeichnen.

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