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Filmabend des Aktionsbündnisses

Schwanstetten - Rechtsextremismus, Rassismus, Faschismus - wer denkt, dass dies ein längst abgeschlossenes Kapitel der Geschichte sei, der irrt. Globalisierung, Europa-Skepsis, Terrorismus und nicht zuletzt die Flüchtlingssituation bestimmen im Augenblick das gesellschaftliche Klima und erklären den Erfolg der Rechtspopulisten. Nationalsozialistisches Denken und Handeln ist leider auch in unserer heutigen Gesellschaft immer noch vorhanden. Doch könnten Formen von Faschismus und Totalitarismus auch in der heutigen Zeit bei uns noch entstehen?

Mit diesem Thema beschäftigte sich das Koordinierungsgremium des Aktionsbündnisses „Schwanstetten ist bunt“ und hatte deshalb zu einem Filmabend in die Kulturscheune eingeladen. Gezeigt wurde der Film „Die Welle“ in der Originalfassung von 1981.

Der Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht, setzt sich mit der Entstehung faschistischer und diskriminierender Strukturen auseinander und zeigt auf, wie beeinflussbar Menschen sind: Der Geschichtslehrer Ron Jones wollte herausfinden, ob das gesellschaftliche Bedürfnis nach einer Diktatur auch in der Gegenwart existiert und seinen Schülern demonstrieren, wie leicht sich Menschen manipulieren lassen. Er wagte 1967 im kalifornischen Palo Alto ein gefährliches Experiment und übte mit seinen Schülern den Alltag in einem streng autoritären System.

Er gründete eine Art geheime Gruppierung, die sich durch kollektive Symbole, ein intensives Gemeinschaftsgefühl, strikte Disziplin und eine charismatische Führerpersönlichkeit definierte. Wer nicht mitmachte, wurde von den  Mitgliedern unter Druck gesetzt. Das Experiment drohte schließlich zu eskalieren: Sowohl Jones als auch seine Schüler verloren die Kontrolle über ihr Handeln. Jones brach nach fünf Tagen das Experiment ab. Der im Film dargestellte Unterrichtsversuch hat an seiner Aktualität nach wie vor nichts verloren. „Die Welle“ bietet diverse Parallelen zu den Vorgängen, die wir heute beispielsweise in der Türkei, in Polen oder in Ungarn erleben und stellt den entmündigenden und zerstörerischen Einfluss eines autoritär gesteuerten Systems dar.

In der anschließenden Diskussion wurde sich rege und kontrovers über die Möglichkeit einer durch eine Ideologie hervorgebrachten Gruppendynamik in der heutigen Zeit ausgetauscht. Als beunruhigend wurden die Entwicklungen hinsichtlich der schrittweisen Verwandlung in Autokratien in unserer direkten Nachbarschaft – in demokratischen Staaten der EU – gesehen. Auch der Zustrom zu Gruppierungen wie Pegida und AfD lassen den Schluss zu, dass Menschen auch heute noch von Massenphänomenen und Gruppenzwang mitgerissen werden können.

Mit dem Filmabend wollte das Aktionsbündnis vor der Anziehungskraft faschistischer Bewegungen warnen und möglichst viele Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Einsatz für unsere Demokratie ermutigen und anregen. Aufgrund der durchweg positiven Resonanz werden noch weitere Veranstaltungen dieser Art folgen.

Von: Renate Diaczyszyn, Donnerstag, 17. August 2017 - Aktualisiert am Mittwoch, 30. August 2017
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »AKTIONSBÜNDNIS Schwanstetten ist bunt und schaut nicht weg« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/schwanstetten-ist-bunt
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