× Archiv der gedruckten Ausgaben Erscheinungstermine & Redaktionsschluss Auflage, Verbreitungsgebiet, Zustellung Artikel / Termine Einreichen Ansprechpartnerin Redaktion Mediadaten / Preisliste Ansprechpartner für Gewerbe Newsletter abonnieren
× Für Gewerbe Beratung anfordern Ansprechpartner für Gewerbe Ihre Werbung auf meier-magazin.de Kostenloser Brancheneintrag Newsletter abonnieren
Für alle Besucher*innen Erstanmeldung Kommentar schreiben Newsletter abonnieren Kleinanzeige einreichen
Infos für Vereinigungen Infos für Künstler*innen
Artikel & Termine einreichen Neu! Galerie
Ansprechpartnerin (Redaktion)

Flächenfraß – eines der größten regionalen Umweltprobleme

Wendelstein, Roth - Jahreshauptversammlung der BUND Naturschutz-Kreisgruppe mit wichtigem Vortrag Auf ein arbeitsreiches Jahr blickte die Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Roth, Beate Grüner, bei der Jahreshauptversammlung zurück, die heuer in Georgensgmünd stattfand. Mit dem Vortrag »Flächenverbrauch stoppen - Frankens Schönheit erhalten« referierte Tom Konopka, Regionalreferent des BN-Landesverbandes, über ein heißes Eisen.

  • JHV der BN Kreisgruppe

    JHV der BN Kreisgruppe
    © pieger

Geehrt wurden an diesem Abend Stefanie und Friedrich Loy aus Landersdorf und Fritz Werner aus Wendelstein (gesonderter Bericht)

Zahlreiche Vertreter aus Politik und Verbänden, darunter Landrat Herbert Eckstein und der Gmünder Bürgermeister Ben Schwarz, waren gekommen. Herbert Eckstein betonte in seinem Grußwort die Kontinuität und die Überzeugung, die man braucht, um regionale Vermarktung und Energieeinsparung zu erreichen. Nicht die Überschriften seinen wichtig, sondern das Machen und Vorleben. Bürgermeister Ben Schwarz erinnerte an die Umweltstation Hämmerleinsmühle in Georgengmünd, die seit 30 Jahren gute Arbeit macht.

Beate Grüner stellte in ihrem Bericht die Aktivitäten der Kreisgruppe im letzten Jahr vor.
Besonders hob sie das Engagement der vielen Ehrenamtlichen beim Volksbegehren »Artenvielfalt – Rettet die Bienen« hervor, das mit einem großen Erfolg endete. Thematisch verbunden war damit auch das Kreisgruppenprojekt »Vergleich von natürlichen und künstlichen Blühflächen im Landkreis«, bearbeitet von Karl-Heinz Donth, Erich Hochreuther und Richard Radle. Sehr großen Zulauf hatten auch die Vorträge »Heimische Pflanzen im Garten« von Birgit Helbig und »Noch besser leben ohne Plastik« mit Nadine Schubert, der zusammen mit der VHS und der Stadtbücherei Roth veranstaltet wurde. Das Wildkatzenmonitoring mit sogenannten »Lockstöcke« wurde im Spätwinter wiederholt, die Untersuchungsergebnisse stehen leider noch aus. Der Arbeitskreis Müllvermeidung führte eine Umfrage zum Einkaufsverhalten vor Supermärkten durch. Das Energiespardorf wurde wieder an vielen Schulen, auch in benachbarten Landkreisen, eingesetzt. Beate Grüner bedankte sich bei den Aktiven, die sich bei allen Aktionen, insbesondere bei der Haus-und Straßensammlung und der Amphibienrettung beteiligt haben.

Flächenverbrauch stoppen
In seinem Vortrag zum Flächenverbrauch zeigte Tom Konopka vom BN-Landesverband nicht nur die Probleme auf, sondern auch Wege, um es besser zu machen. Die Folgen von Flächenfraß sind nicht nur ein gestörtes Landschaftsbild, sie reichen viel weiter: Natur und Artenvielfalt werden beeinträchtigt, Arbeits- und Einkaufswege verlängern sich, Lärm- und Luftbelastung nehmen zu. Rund 12 Hektar unbebauter Fläche werden in Bayern derzeit täglich „verbraucht“. Das ist alle zweieinhalb Jahre die Fläche von Nürnberg. Der Flächenfraß ist eines der größten regionalen Umweltprobleme unserer Zeit – und wird von vielen kaum wahrgenommen. Das fränkische Landschaftsbild ist allseits geschätzt, das wissen nicht nur die Bewohner, sondern auch die zahlreichen Touristen. Durch Landschaftszerschneidung gerät die Artenvielfalt weiter unter Druck, Tieren und Pflanzen fehlt nicht nur die Fläche selbst, sondern auch die Vernetzung der Lebensräume zum Austausch ihres Genpools. Der Flächenverbrauch ist die zweitwichtigste Ursache für den Artenrückgang. Und nicht zuletzt werden durch die Erschließung fruchtbare Ackerböden für immer vernichtet. Unter dem Flächenfraß leidet jedoch nicht nur die Natur, sondern auch der Mensch. Durch längere Wege zur Arbeit, zum Einkaufen oder sozialen Aktivitäten verbringen die Einwohner immer mehr Zeit im Auto oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das kostet Geld und Lebenszeit – und es widerspricht den Zielen von Klimaschutz und Energiesparen.

Der Bund Naturschutz setzt dagegen auf Innenentwicklung statt Zersiedlung. Alte Gebäude in den Ortskernen sollen reaktiviert und renoviert werden, Baulücken, die sogenannten »Enkelgrundstücke« sollen genutzt werden. Notwendig dafür sind klare gesetzliche Regelungen und Kompetenzen für die Kommunen.

Von: Stefan Pieger (1. Vorstand), Dienstag, 22. Oktober 2019 - Aktualisiert am Donnerstag, 24. Oktober 2019
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bund Naturschutz in Bayern e.V. - Ortsgruppe Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/bn-wendelstein
Empfehlen Sie diesen Artikel:

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.