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Flaschner – ein Versuch einer Standortbestimmung

Wendelstein - Was ist passiert? Im Jahr 2006 wurde das Anwesen der Gemeinde geschenkt. Klar war bereits damals, dass das Areal, bestehend aus Vorderhaus, „Scheune“, Nebengebäude und Hinterhof mit erheblichem Aufwand saniert werden muss. Die Sanierung des Flaschners war schon immer Teil des Förderprogramms „Altortsanierung“. Dies ist eine Voraussetzung, um in den Genuss von staatlichen Fördergeldern zu kommen.

  • Der Flaschner im Zentrum von Wendelstein

    Der Flaschner im Zentrum von Wendelstein
    © Wendelstein

  • © Wendelstein

Die Gemeinde richtete schon bald nach der Schenkung einen Arbeitskreis ein, der bei Bedarf tagte. 2016 wurde eine Bestandsuntersuchung und auf dieser Grundlage 2017 ein Sanierungsgutachten beauftragt – der Pachtvertrag sollte zu diesem Zeitpunkt nur noch bis Ende 2017 laufen. Allerdings wurde dann der Pachtvertrag auf Wunsch der Pächterin von Bürgermeister Langhans mehrfach, zuletzt bis Ende 2022 verlängert, der jeweils amtierende Gemeinderat wurde immer darüber informiert.

Bewegung kam in die Sache wieder Anfang 2022, als klar wurde, dass die Städtebauförderung letztmalig bis zum 31.12.2027 verlängert werden kann. Bedenkt man, dass bis Ende 2027 alle Sanierungsmaßnahmen geplant, beschlossen, durchgeführt und abgerechnet sein müssen, ein sportliches Unterfangen. Bei den Beratungen im Arbeitskreis wurde dann aber schnell klar, dass die künftige Nutzung der Kern- und Knackpunkt bei der Planung sein würde.

Die Fraktion der Grünen beantragte am 06.03.2022 die Durchführung einer Planungswerkstatt mit interessierten Bürgern zur künftigen Nutzung des Flaschner Areals. Das Ziel war, zusammen mit den Bürgern Nutzungsideen zu entwickeln, zu besprechen und in die Planungen zumindest miteinfließen zu lassen. Der Antrag wurde mit 6 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Allerdings wurde beschlossen, dass die Bürger die Möglichkeit bekommen, ihre Vorschläge zur möglichen künftigen Nutzung schriftlich einzureichen.  

In der Bürgerversammlung im Rathauspark am 20.06.2022 erläuterte der 1. Bürgermeister erstmals die bis dahin nichtöffentlichen Inhalte des Schenkungsvertrages. Die Schenkerin machte darin unter anderem zur Auflage, dass die künftige Nutzung sozialen und kulturellen Zwecken oder zur Erfüllung gemeindlicher Pflichtaufgaben oder freiwilliger Aufgaben ohne Gewinnerzielungsabsicht dienen soll.

Schließlich beauftragte der Bürgermeister vor der Infoveranstaltung am 18.07.22 in der Schwarzachhalle ein Gutachten bei der HOGA über die Frage, ob nach der Sanierung in den verbleibenden Erdgeschossräumen des Vorderhauses ein fränkisches Gasthaus sinnvoll betrieben werden kann. Ein Knackpunkt dabei war die geringe Fläche der Gastwirtschaft.

Nicht nur aus unserer Sicht ist es schwierig, Ideen für die Zukunft des Flaschners einzubringen, ohne dass vorher alle baulichen und fördermittelrechtlichen Rahmenbedingen geklärt sind.

Das Areal besteht nicht nur aus der derzeitigen Gaststätte und den oberen Gebäudegeschossen, sondern aus dem Hof und dem Rückgebäude mit Stall, Remise und Scheunenraum und großem Raum (Heuboden) im Dachgeschoss. Hinzu kommen noch der Scheunenanbau (wahrscheinlich eine ehemalige Wasch- oder Wurstküche) und ein möglicher Hofbrunnen.

Wo liegen die Probleme?

Das komplette Areal muss denkmalgerecht saniert werden, das ist teuer und braucht Zeit.

Ob sich eine Gaststätte darin verwirklichen lassen kann, hängt von vielen Faktoren ab. Ob dann 2027/2028 eventuell ein Pächter oder eine Pächterin zu finden ist, ist ungewiss.

Die Ausstattung einer Gaststätte mit Küche, Kühlraum etc. kostet Geld, das entweder der Betreiber mit der Pacht aufbringt oder aber die Gemeinde aus eigener Tasche bezahlt – quasi eine Subvention. Ob Fördergelder für eine Gaststättensanierung bewilligt werden, ist fraglich.

Die Frage, ob und in welchem Umfang die Verwaltung zusätzliche Räume benötig, ist im Gemeinderat noch nicht diskutiert worden. Ob und wie das Rückgebäude genutzt werden kann, ist unklar und war bislang nicht Teil der Diskussion.

Pläne und Unterlagen finden sich auf der Gemeindeseite unter:
https://www.wendelstein.de/Wendelstein/Markt-Wendelstein/Dauerhafte-Nachrichten/Buergerbeteiligung-Nutzungsideen-fuer-Flaschner-Anwesen-E194694.htm

Fazit:

Für eine abschließende Entscheidung fehlen viele Fakten – was ist technisch und rechtlich möglich, was wird gefördert? Daran arbeitet die Verwaltung mit externen Fachleuten.

Zusätzlich sind Zielvorstellungen zu erarbeiten. Das ist Aufgabe der Bürger und des Marktgemeinderates. Wir wünschen uns einen breiten Diskurs in der Gemeinde, um gemeinsam die beste Lösung zu erarbeiten. Aktuell wertet die Verwaltung die Anregungen der Bürger aus.

Weil wir hier leben.

Martin Mändl

Sprecher der Fraktion Bündnis90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat

Von: Martin Mändl, Sonntag, 16. Oktober 2022 - Aktualisiert am Montag, 24. Oktober 2022
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bündnis 90 / Die Grünen - Ortsverband Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/gruene-wendelstein

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