Frauen brauen
Schwabach - Drei weibliche Mitglied der Schwabacher Brauvereins produzieren am internationalen Frauentag 40 Liter Altbier.
Just am 8. März, dem Internationalen Frauentag, hat eine kleine Gruppe weiblicher Mitglieder des Schwabacher Brauvereins erstmals eigenständig ein „Altweiberbier“ gebraut. Der selbst gewählte Name soll die Bierart mit dem Geschlecht der Braugruppe verbinden.
Gulla Vonau, Andrea Lehmann und Katja Ammon haben in der vereinseigenen Braustätte an der Nördlichen Ringstraße etwa sechs Stunden lang Hopfen, Malz und 40 Liter Wasser so weit behandelt, dass die Würze entstanden ist. Ihr wurde am Ende Hefe zugesetzt. Sie setzt den Gärprozess in Gang. Nun muss der Sud etwa drei Wochen ruhen, um den Zucker in Alkohol und Kohlensäure zu verwandeln.
Dass ausschließlich Damen Bier herstellen, hat Tradition, denn es war lange Frauensache, Bier zu brauen. So war es bei den Wikingern den Frauen vorbehalten, Bier zu produzieren. Katharina von Bora, Die Gattin Martin Luthers, soll eine wunderbare Braumeisterin gewesen sein. Erst infolge der Industrialisierung wurde es zur Männersache und es entstand das „Gender-Brew-Gap“, also die „Geschlechter-Brau-Lücke“, wie Vereinschef André Betz es nannte. „Ich bin sehr stolz auf unsere weibliche Braugruppe“, sagte der Vereinschef.
„Man braucht Hygiene, Sorgfalt, Können und Geduld, aber selbstverständlich auch gute Zutaten und ein Wenig Glück, damit es gelingt“, erklärte Gulla Vonau, die aus dem Frauenbrauen eine neue Tradition innerhalb des Schwabacher Brauvereins machen will. Künftig soll es jedes Jahr um den Internationalen Frauentag herum ein Treffen geben, um „Altweiberbier“ zu brauen.
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