Gartengeschichten: „Ganz schön spuki“
Region - Spannende Nächte am Gartenteich.
Faszinierend und fast schon etwas unheimlich verschwinden an lauen Sommerabenden plötzlich Blätter im Erdboden. Nach längerem Beobachten erscheint ein Regenwurm, der auf Nahrungssuche die Blätter in die Tiefe zieht. Wenn man in die nächtliche Stille hört, raschelt und knistert es auf einmal überall. Manchmal wird das Rascheln immer lauter, dann macht sich der Igel aus seinem Versteck auf den Weg.
Wenn die Abende angenehm warm sind, ist in unseren Gärten ganz schön was los. Es gibt viel zu sehen, hören und entdecken. Manche Tiere schaffen es, trotz unserer regelmäßigen Beobachtungen, lang unentdeckt zu bleiben. So erging es mir auch mit dem Schlüpfen der Libellen aus ihren Larven. Schon oft konnte ich morgens die leeren Hüllen an den Stilen der Sumpfdotterblume bestaunen, doch der Vorgang der offensichtlich nächtlichen Metamorphose blieb mir immer verborgen, so gerne ich ihn auch gesehen hätte.
Bis zu einem schönen Juli-Abend 2020: Wir saßen auf der Bank vor unserem wirklich kleinen Gartenteich. Ich habe ihn sehr flach als Badeplatz für Vögel angelegt, mit Uferzone und einem toten Ast, der hineinragt – so natürlich wie möglich, aber eben im ganz Kleinen. An diesem schönen Abend lüftete sich für uns endlich das Geheimnis der Libellen.
Es war fast 24 Uhr, also kurz vor der Geisterstunde ;–), als mir mit einem Mal eine zuckende Bewegung an einem Pflanzenstil auffiel, der aus dem Wasser ragte. Ich traute meinen Augen kaum, als ich eine wunderschöne, frisch geschlüpfte Libelle entdeckte, die noch an ihrer soeben verlassenen leeren Larvenhülle hing.
Bei genauerem Hinsehen fanden wir immer mehr Larven, die sich gerade auf den Weg machten das Wasser zu verlassen, um einen geeigneten Platz für ihre Verwandlung aufzusuchen und welche, die bereits sicheren Halt gefunden hatten. Danach vollzog sich die Verwandlung relativ schnell, was streckenweise schon Gänsehautfeeling bei uns auslöste. Gerade der Moment, indem sich die Larve am Rücken öffnete und der noch weiße, fast elfenartige Körper der Libelle erschien, erinnerte uns stark an Aliens.
Absolut fasziniert und begeistert verfolgten wir dieses Naturwunder bis in die Morgenstunden. Die Kamera samt Stativ haben wir natürlich gleich aufgebaut und so entstanden einmalig schöne Fotos, die wir Ihnen natürlich gerne zeigen.
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Kommentare
Liebe Angela, das sind wirklich tolle Aufnahmen