Gartengeschichten: Von tollen Käfern und welchen, die es noch werden wollen
Region - Hochbeete – ein Paradies für Pflanzen und Insekten
Die Vorteile die solche Beete bieten, liegen auf der Hand, was mir aus verschiedene Informationsquellen (Lektüren, Bücher, Obst- und Gartenbauverein, …) aber vor allem durch persönliche Gespräche bestätigt wurde. Nachdem ein Platz gefunden wurde, war es klar, dass wir uns auch solche Beete bauen wollten. Mit vielen tollen Tipps und Anregungen im Gepäck, ging es an die Planung und seit drei Jahren sind unsere drei Hochbeete nun im Einsatz, an einer schön sonnigen und windgeschützten Lage.
Alleine schon die Planung, Vorbereitung und der Bau der Hochbeete hat uns viel Spaß bereitet. Bis die Beete standen, musste gründlich gemessen und das nötige Baumaterial besorgt werden. Es folgten die Begradigung des Standorts, das Fundament, Holz (wir entschieden uns für Douglasie unbehandelt) auf Maß sägen und Aufbau des Korpus der Beete mit Wühlmausgitter, Gartenvlies und Noppenfolie. Ein Ranggitter an der hinteren Stirnseite haben wir auch noch maßgeschneidert dazu gebaut.
Als alles geschafft war, dachte ich: jetzt nur noch befüllen. Aber was so ein Beet an Material »verschlingt« hatte ich etwas unterschätzt. Schubkarrenweise schaufelte ich in empfohlener Reihenfolge gröbere Äste, kleineres Geäst mit Laub, Kompost und Gartenerde erst aus unserem Garten und dann in die Hochbeete. Den Abschluss machte eine Lage aus frischer Hochbeeterde.
Im Frühjahr ging es dann los. Die ersten Pflanzen kamen sogar von selbst: offensichtlich beherbergte unser alter Kompost Hokkaido-Kerne, Mangold- und Mariendistel-Samen. Es entwickelten sich gesunde und kräftige Pflanzen. So konnten wir unter anderem sehr schmackhafte Hokkaidos und Mangold üppig ernten.
Die Verrottung, die in den Beeten stetig vonstattengeht und so für die optimale Bodentemperatur sorgt, hat zur Folge, dass die Füllschicht absackt. So habe ich mich in diesem Frühjahr an die Arbeit gemacht und eines der Beete wieder mit neuem Material »aufgefrischt« damit die Funktion erhalten bleibt. Das hieß: Die lockere Erde aus dem Beet auf den Parkplatz schaufeln und neues Material für die Zersetzung mit Kompost einbringen. Abschließend brachte ich die Erde wieder zurück ins Beet. Bei dieser Aktion wurde mir bewusst, dass nicht nur Pflanzen Hochbeete lieben. Bei meiner Grabaktion stieß ich auf Engerlinge. Ich fand so viele dieser Erdbewohner, dass ich das Zählen aufgab. Aber ich schätze die Anzahl in einem Beet auf über 50 Exemplare.
Doch von wem stammen diese Larven? Ich erinnerte mich an den letzten Sommer und daran, dass sich die metallisch-grün schillernden Rosenkäfer immer wieder am Hochbeet einfanden. Auch meine Recherche im Internet bestätigte den Verdacht: Es handelt sich um die Engerlinge des Rosenkäfers. Die Engerlinge leben bevorzugt im Kompost – somit auch im Hochbeet – und sind hier ein wichtiger Umsetzer von altem Holz zu wertvollem Humus.
Die Tatsache, dass die Larven keine Schädlinge, sondern eher als Nützlinge zu betrachten sind, bestätigte mein Handeln, da ich alle Larven schon längst mit der Erde wieder zurück ins Hochbeet schaufelte. Nun freue ich mich schon auf die schönen schillernden Käfer, die mir schon seit 2019 immer öfter in unserem Garten auffielen.
Kurzgeschichte zum Bild „Ameise trifft auf Rosenkäfer“
Eines schönen Morgens: Eigentlich wollte ich gerade unsere Indianerbanane fotografieren, als mir dieser schöne Rosenkäfer auf einem der Äste auffiel. Er schlief offensichtlich mit eingeklappten Fühlern und abgesenktem Kopf. Als ich ihn gerade fotografierte, bemerkte ich eine herannahende Ameise auf dem gleichen Ast. Die Ameise wollte ihren Weg fortsetzen doch leider war dieser komplett durch den schlafenden Rosenkäfer versperrt. Selbst als sie den Käfer anstieß, änderte sich nichts an der Situation für die Ameise. Nach zwei Anläufen folgte Plan B der Ameise, sie überwand das »Hindernis« ganz einfach auf dem unteren Weg. Zwischenzeitlich war der Käfer auch aufgewacht – guten Morgen! Diesen lustigen Moment konnte ich mit diesem schönen Bild festhalten.
Weitere einmalige Käfererlebnisse
Mit einer Länge von bis zu 4 cm sind Nashornkäfer ein ganzes Stück größer als Rosenkäfer. Dieses beeindruckende Nashornkäfer-Männchen, fotografierten wir im Mai 2007, nachts in unserem Garten (siehe Foto).
Es war ein echter »Sensationsfund«, als wir ein Exemplar des extrem seltenen Walker (Türkischer Maikäfer) eines Nachts unter einer Laterne in Wendelstein entdeckten. Eine weitere Besonderheit: Diese Tiere – ähnlich groß wie Nashornkäfer – können bei Bedrohung sehr laute Geräusche erzeugen, was ich jedoch noch nicht wusste, als ich das Tier vom Asphalt in die sichere Wiese setzen wollte. Was für ein Schreck, gefolgt von einem großen Sprung von mir nach hinten. Die Abwehr hat funktioniert. Leider hatten wir damals keine Kamera dabei, um selbst ein Bild von diesem extrem seltenen Gast zu machen.
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