Giftgasalarm auf der Muna - und dann?
Wendelstein - "Da der Sicherheitsstatus dieser Kampfmittel generell nicht bekannt ist, muss sämtliche unter der Erdoberfläche liegende Fundmunition als sehr gefährlich angesehen werden. Mechanische Belastungen an der Munition bzw. deren vorhandenen Zündungseinrichtungen können diese Munition zur Explosion bringen.“ Das ist ein Zitat aus einem Gutachten der LGA Nürnberg aus dem Jahr 2004. Es gilt gleichermaßen für den Giftgas-Sarkophag und das dort in Blechdosen vergrabene Giftgas.
Niemand weiß, wie sich Erschütterungen der Bau- und Betriebstätigkeit auf den Giftgas-Sarkophag auswirken würden. Was wäre also, wenn schleichend oder plötzlich Giftgas austreten würde und Evakuierungen durchgeführt werden müssten? Es gibt, soweit bekannt, keine behördlichen Evakuierungspläne. Wäre auch schwierig, weil sie zigtausende von Anwohnern betreffen müssten. Dazu mehrere Alters- und Pflegeheime und zwei Krankenhäuser (Klinikum Nürnberg-Süd, Rummelsberg). Diese zu evakuieren wäre nahezu unmöglich! Das Szenario ist real, weil die DB beabsichtigt, bis auf wenige Meter an den Sarkophag heran zu bauen bzw. Gleise zu verlegen. Mit der Bautätigkeit sowie dem späteren Rangierbetrieb wären definitiv Bodenerschütterungen verbunden, die den Giftgas-Sarkophag beschädigen können. Der Giftgas-Sarkophag wurde seinerzeit unter der Prämisse gebaut, dass er unberührt mitten Wald steht und außerdem kommt das Ende seiner planmäßigen Lebensdauer bereits in Sichtweite. Was passiert dann? Sicher ist, dass das dort vergrabene Giftgas final geräumt werden muss. Genauso, wie die ebenfalls auf dem Gelände befindlichen Kampfstoffe. Ginge das überhaupt im laufenden Betrieb eines ICE-Instandhaltungswerks? Gibt es ein Räumungskonzept, und wie ist sichergestellt, dass Gefährdungen für die Bevölkerung ausgeschlossen sind? Es geht unsere Gesundheit, vielleicht sogar um die Abwehr einer tödlichen Gefahr für uns hier!
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