Großes Interesse für neues Baugebiet in Schwand
Schwanstetten - Der Markt Schwanstetten vergibt Bauplätze nach einem Punktesystem. Große Vorteile haben Ortsansässige und Familien.
Die Frist läuft am 18. Juni ab, aber schon in den ersten Tagen der Bewerbungszeit haben sich ein Dutzend Interessenten beim Markt Schwanstetten gemeldet. „Und wir rechnen damit, dass es Bewerbungen im dreistelligen Bereich geben wir“, erzählt Schwanstettens Kämmerer Peter Lösch, „das schätzen wir aus Erfahrungen, die andere Kommunen gemacht haben.“ Alle Bewerber haben ein Ziel vor Augen: einen Bauplatz im Neubaugebiet Alte Straße West in Schwanstetten. Auf dem Areal nahe des Geländes des 1. FC Schwand und des Gemeindezentrums sollen sieben Einfamilienhäuser und sechs Doppelhaushälften entstehen – Baubeginn ist wohl Ende dieses Jahres.
Da ein großes Interesse an diesen Bauplätzen besteht, hat sich der Markt Schwanstetten dafür entschieden, die Parzellen nach Vergabekriterien und damit einem Punktesystem zu vergeben. Die Vergabekriterien richten sich dabei an Richtlinien, die von der Europäischen Union vorgegeben sind. Eines ist dabei jedoch für den Marktgemeinderat Schwanstetten besonders wichtig: Familien und Ortsansässige bekommen besonders viele Punkte.
Im Einzelnen sehen die Bewerbungskriterien und die Punktevergabe so aus: Bewerben können sich Privatpersonen, die volljährig und geschäftsfähig sind, eine EU-Staatsbürgerschaft und ihren Hauptwohnsitz innerhalb der EU haben. Dann bekommen die Bewerber für jedes Jahr, dass Sie in Schwanstetten wohnen, 2 Punkte (maximal sind dabei 50 Punkte zu erreichen). Wer verheiratet ist, in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft oder einer eheähnlichen Gemeinschaft lebt oder wer alleinerziehend ist, bekommt 15 Punkte. Jedes Kind wird mit 20 Punkten bewertet. Freimacher einer sich auf dem Marktgebiet befindenden Wohnung erhalten 15 Punkte, und auch wer in Schwanstetten arbeitet oder eine Ausbildung macht, bekommt für jedes Jahr 1 Punkt. Bei Punktegleichheit wird der Antragsteller berücksichtigt, der die meisten Kinder hat. Erst wenn dann immer noch keine Entscheidung gefallen ist, bestimmt das Los.
„Die Marktgemeinde hat sich für das Punktesystem entschieden, weil wir zwar als Privatperson agieren, wir aber doch als Kommune der gesamten Vergabe einen starken öffentlichen Charakter geben“, erklärt Peter Lösch, „keiner soll sich benachteiligt fühlen.“
Der Preis für einen Quadratmeter kostet 217 Euro (inklusive Erschließungskosten für die Straße, den naturfachlichen Ausgleich und die Herstellungsbeiträge für die Entwässerungsanlage). Die kleinste Parzelle einer Doppelhaushälfte ist 401 Quadratmeter groß, die kleinste Parzelle eines Einfamilienhauses 509 Quadratmeter. Das sind dann rund 87 000 Euro und rund 110 000 Euro. Dazu kommen dann noch die Vermessungs-, Notar- und Grundbuchkosten. Auch die Anschlusskosten für Strom, Gas, Telefon und Breitband sind direkt mit dem jeweiligen Versorger abzurechnen.
„Wir bewegen uns mit dieser Preiskategorie am Bodenrichtwert des Gutachterausschuss vom Landkreis Roth“, erklärt Peter Lösch, „auch deshalb sind die Plätze so begehrt.“ Nicht nur von Schwanstettenern, viele Anträge kommen auch aus den Nachbargemeinden und Nürnberg.