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Grüne Bildungspolitik im Fokus

Wendelstein - Thomas Gehring (MdL), Bildungspolitischer Sprechen von BÜNDNS 90/DIE GRÜNEN im Landtag, konnte vom Kreisverbands Roth für einen Vortrag in Wendelstein gewonnen werden. Thema war die bayerische Bildungspolitik aus grüner Sicht mit anschließender Diskussion.

  • Thomas Gehring (MdL referiert zum Thema Bildung

    Thomas Gehring (MdL referiert zum Thema Bildung
    © Christoph Leikam

Er beleuchtete das Bildungssystem kritisch und konstruktiv mit allen Vor- und Nachteilen, die sich aus dem bayerischen Bildungsweg ergeben. „Wir haben in Bayern als Alleinstellungsmerkmal eine „Teilzeit-Vormittags-Schule“ – das ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, gab er zum Auftakt seines Vortrages zu bedenken. Der verstärkte Ausbau von Horten und die verschiedenen Modelle der Ganztagsschulen seien zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber auf längere Sicht muss eine Schulform gefunden werden, die es beiden Elternteilen ermöglicht, berufstätig zu sein. Denn dass nur ein Elternteil arbeitet und der andere die Kinderbetreuung und - als „Hilfslehrkraft“ -  die Hausaufgabenbetreuung übernimmt, kann sich heute eigentlich keine Familie mehr leisten. „Auch wenn unsere Regierung das nicht wahrhaben möchte, so sind wir doch eine Einwanderungsgesellschaft, und entsprechend wandeln sich die Anforderungen an die Schulen“.

Folge der Halbtagsschule und vor allem auch des dreigliedrigen Schulsystems, das immer noch zehnjährigen Kindern eine Entscheidung über ihren weiteren Lebensweg abverlangt, ist der zweite bayerische „Rekord“: In keinem anderen Bundesland hängen die Bildungschancen so stark von der sozialen und kulturellen Herkunft der Kinder ab wie hier. Ganztagsschulen mit qualifiziertem pädagogischem Konzept und Personal („gebundene Ganztagsschulen“) und längeres gemeinsames Lernen aller Kinder bis zur 10. Klasse sieht Gehring als Chance, die Chancenungerechtigkeit zumindest abzumildern.

Weiter stellte Thomas Gehring fest: „Die Digitalisierung, auch als Arbeitswelt 4.0 bekannt, ist eine Herausforderung, der sich auch die Schulen stellen müssen“. Aus seiner Sicht muss auch das Handyverbot an Schulen auf den Prüfstand, denn mit diesem Medium arbeiten und lernen die Kinder und Jugendlichen bereits. Um sie für das Leben zu ertüchtigen, genüge es nicht, die Schulen mit Computern auszurüsten – da kommen noch ganz andere Anforderungen auf Schüler und die Lehrerschaft zu. Die Digitalisierung und damit auch die Lehrinhalte bezüglich neuer Medien sei ein Umbruch vergleichbar der industriellen Revolution. Die jungen Menschen müssen gezielt auf den sinnvollen und kritischen Umgang mit den neuen Möglichkeiten vorbereitet werden.

„Nichts ist so wichtig, wie gut ausgebildete Lehrer“ so Gehring schließlich. Der Nachholbedarf  - auch in Bezug auf pädagogische Techniken -  sei bereits bekannt und kann nur durch Veränderungen in der Ausbildung und durch gezielte Weiterbildungen gedeckt werden. Nach wie vor gäbe es auch zu wenigeLehrkräfte, die Deutsch als Zweitsprache unterrichten können. In Anlehnung an skandinavische Länder regt Gehring an, den Sprachunterricht für Schüler mit Migrationshintergrund über einen längeren Zeitraum fortzusetzen.

Kontrovers diskutiert wurden in diesem Zusammenhang die beruflichen Integrationsklassen an den Berufsschulen, in denen junge Flüchtlinge sowohl Sprache als auch Schulabschluss erwerben sollen. Eine rege Diskussion über bildungspolitische Themen und die Denkanstöße aus dem Vortrag rundete den Abend ab.

Der Vorstand des Kreisverbands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, vertreten durch Ursula Burkhardt, Monika Siebert-Vogt, Christoph Leikam und Boris Czerwenka dankte Thomas Gehring sehr herzlich dafür, dass er sich die Zeit für diese Veranstaltung genommen hat, obwohl gerade im Landtag Sitzungswoche war.

Von: Christina Czerwenka, Donnerstag, 05. April 2018 - Aktualisiert am Sonntag, 22. April 2018
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bündnis 90 / Die Grünen - Ortsverband Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/gruene-wendelstein
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