Grundstein für Bürgerbeteiligungs-Initiative in Wendelstein gelegt
Wendelstein - Wendelstein. Der Grundstein für die Gründung einer Bürgerbeteiligungs-Initiative in Sachen Flächennutzungsplan ist in Wendelstein gelegt. Bei einem von der IG „Ortsrand“ initiierten Treffen haben am vergangenen Mittwoch 17 Wendelsteiner Bürger ihre Entschlossenheit bekräftigt, sich in Fragen der künftigen Ortsentwicklung aktiv zu engagieren. Sie stammen aus verschiedenen Teilen der Marktgemeinde. Das Altersspektrum reicht von Ende 20 bis 70 Jahre. Zu dem Treffen war nach einer Informationsveranstaltung der IG „Ortsrand“ Anfang April zum Thema „Künftige Wendelsteiner Ortsentwicklung“ eingeladen worden.
Vor allem mit Blick auf die anstehende Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplans – der Blaupause für die Ortsgestaltung in den nächsten 20 bis 30 Jahren – forderten die Bürger bei dem ersten Treffen von der Gemeinde eine Bürgerbeteiligung, die über die gesetzlich vorgeschriebene Form deutlich hinausgeht. Die verantwortlichen Politiker sollten sich in Zeiten der wachsenden Politikverdrossenheit über ein solches bürgerschaftliches Engagement im Ort glücklich schätzen, betonten die Teilnehmer der Zusammenkunft. Geplant sind monatliche Treffen, bei denen es zunächst um einen ersten Austausch und das gegenseitige Kennenlernen geht. Als Ansprechpartner für interessierte Bürger und Politiker fungiert bis zur offiziellen Benennung eines Sprecherkreises zunächst der Wendelsteiner Reinhold Selz (E-Mail-Adresse: reinhold.selz@outlook.de). Das nächste Treffen findet am 1. Juni, um 20.00 Uhr im FV-Sportpark, Wendelstein, Mozartstraße 72 statt. Das Treffen ist für alle Bürger offen. Bereits bei einer ersten Aussprache machten fast alle Teilnehmer deutlich, wie sehr sie den ländlichen Charakter Wendelsteins schätzen; dieser müsse unbedingt erhalten bleiben. Mehrere Bürger monierten vor allem den Verlust an Naturflächen im Ort und an den Ortsrändern. Immer wieder müssten Hecken und Bäume und kleine Wälder Verkehrs- und Bauprojekten weichen, beklagten sie, kritisierte auch Sprecher Reinhold Selz. Beklagt wurde auch der wachsende Autoverkehr in der Gemeinde, von dem sich Radfahrer und Fußgänger zunehmend bedrängt fühlten. Einige monierten auch den Umgang mit dem Badhaus im Altort und die Gestaltung des Badhaus-Grundstücks.Beklagt wurde vor allem der massive Natureingriff auf dem Lisenfeld-Grundstück, der respektlose Umgang mit dem denkmalgeschützten Kohlbauer-Hof in Kleinschwarzenlohe, der Flächenverbrauch für den überdimensionierten Verkehrskreisel und dem nun auch noch drohenden Waldverlust im Zuge des dort geplanten Feuerwehrhauses. Solche und andere „Fehlplanungen“ müssten künftig vermieden werden, indem die Gemeinde die Bürger frühzeitig und transparenter informiere. Ein junger Wendelsteiner machte bei der Versammlung klar: „Die Leute vor vollendete Tatsachen zu stellen, das gefällt mir gar nicht. Deshalb bin ich heute da“.
Weitere Seiten zum Thema: