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Haushalt Wendelstein: Grüne lehnen mittelfristige Finanzplanung ab

Wendelstein - Der Marktgemeinderat Wendelstein hat den Haushalt für 2025 beraten und beschlossen.

Einstimmig hat der Wendelsteiner Marktgemeinderat den Haushalt für das laufende Jahr beschlossen. Erster Bürgermeister Werner Langhans (CSU) kann 2025 allerdings weniger ausgeben als aufgrund des Rekordhaushalts 2024, denn die Gemeinde hat 4,970 Millionen Euro geringere Investitionen veranschlagt, wird sich aber dennoch stark verschulden. 

Ende 2025 werden die Kredite laut Planung von 365 000 auf 8,844 Millionen Euro angewachsen sein. Allerdings stammt ein Großteil davon aus einem Übertrag des Haushalts 2024. Die formale neubeschlossene Verschuldung liegt für 2025 bei 2,859 Millionen Euro. 5,8 Millionen Euro hatte der Gemeinderat bereits für 2024 abgesegnet.

Damit wird also fast die Hälfte des gesamten Investitionsvolumens von 20,562 Millionen Euro im Vermögenshaushalt laut Plan fremdfinanziert werden. 5,7 Millionen Euro kommen aus der allgemeinen Rücklage. Insgesamt schließt das nun gültige Zahlenwerk in Einnahmen und Ausgaben mit 73,314 Millionen Euro ab. Für den laufenden Betrieb sind dabei im Verwaltungshaushalt 52,787 Millionen Euro vorgesehen. Das sind 1,143 Millionen Euro mehr als 2024.

Laut mittelfristiger Finanzplanung wird die Gesamtverschuldung der Marktgemeinde bis 31. Dezember 2028 auf 14,260 Millionen gestiegen sein. Ein Grund für die Grünen-Fraktion diesem Teil der Haushaltswirtschaft nicht zuzustimmen. „Wir halten sie für unseriös, weil sie die bekannte Realität nicht berücksichtigt“, erklärte Martin Mändl. „Es ist in der heutigen Lage nicht akzeptabel, Schulden zu machen für Projekte, die bestenfalls ‚nice to have‘ sind, und dafür in Kauf zu nehmen, dass sich die Zahlen im Haushalt kontinuierlich verschlechtern“, fügte der Grüne Fraktionschef hinzu. Denn nicht nur die Verschuldung wachse. Auch die Rücklage verringere sich. „Von 11,7 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 547 000 Euro bis 2026.“

Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Maximilian Lindner war nicht völlig zufrieden mit der Richtung der gemeindlichen Investitionstätigkeit. „Die Gemeinde konzentriert ihre Ressourcen aktuell sehr stark auf Großprojekte“, kritisierte der SPD-Politiker. Lindner zählte den Neubau der Waldhalle mit 15 Millionen Euro sowie das Flaschner-Gebäude und den Wohnungsbau in Kleinschwarzenlohe für jeweils gut acht Millionen Euro auf. Dort werden mittlerweile „Mietpreise aufgerufen, die für nicht wenige Bürgerinnen und Bürger kaum mehr als bezahlbar gelten“. 

Lindner mahnte eine Konzentration auf die Pflichtaufgaben an. Beim Straßenbau beispielsweise passiere aktuell deutlich zu wenig, erklärte er und kritisierte auch die Verteilung. „Offensichtlich sind hier die Ortsteile in Vergessenheit geraten“, warf er dem Ersten Bürgermeister vor. Positiv äußerte sich der SPD-Fraktionschef zu den Überlegungen für das Wendelsteiner Feuerwehrhaus. „Gemeinsam sollten wir die Sanierung oder einen Ersatzneubau nun entschlossen vorantreiben“, lautete Lindners Appell.

Für Michael Rösler sind „die fetten Jahre vorbei“. Sparen will der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Fraktion aber noch nicht. „Vielmehr ist ein umsichtiger Umgang mit den Haushaltsmitteln angebracht“, fand er. „Dabei müssen und werden wir“, versprach Rösler, „weiter in unsere Pflichtaufgaben und auch die vielen freiwilligen Leistungen investieren.“ Feuerwehr, Straßen und Kanalisation stehen für ihn dabei ganz oben. Röser brach außerdem eine Lanze für den Kauf des Flaschner-Gebäudes durch die Gemeinde im Jahre 2006. „Hätten wir ein höchst geschichtsträchtiges Haus im Ortskern Wendelsteins dem Verfall überlassen sollen?“, lautete seine Frage. Alles in allem seien die Kredite also „nicht schön, aber notwendig“.

Jürgen Lechner sah „mutige und notwendige Investitionen in die Infrastruktur, die zeigen, dass wir uns den Herausforderungen der Gegenwart stellen und auch an die Zukunft denken“. Der Vorsitzende der Fraktionsgemeinschaft aus Freien Wählern und FDP sah durch die Holzbauweise beim Kindergarten in Kleinschwarzenlohe, der Waldhalle und dem kommunalen Wohnungsbau das Prinzip der Nachhaltigkeit als besonders berücksichtigt an. Zugleich lobte er die energetische Sanierung gemeindlicher Gebäude. „Lasst uns gemeinsam diesen Weg fortsetzen“, rief er dem Gemeinderat zu.

Erster Bürgermeister Werner Langhans erklärte, im Haushalt seien „enger werdende finanzielle Spielräume durch den Marktgemeinderat klug genützt worden“. Das Gremium arbeite konsequent daran, „freiwillige Leistungen und Infrastruktur zu erhalten“, lobte Langhans und nannte die Aufwendungen „wichtige Investitionen für die nächste Generation, um die Lebensbedingungen für die Menschen zu verbessern“.

Von: Robert Schmitt, Freitag, 28. März 2025 - Aktualisiert am Mittwoch, 09. April 2025
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