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IBgW für Ende der Planlosigkeit in Großschwarzenlohe

Wendelstein - Die jahrzehntelange „Planlosigkeit“ bei der Ortsentwicklung von Großschwarzenlohe muss nach Einschätzung engagierter Bürger endlich ein Ende haben. Leider lasse sich Vieles, was in den vergangenen Jahrzehnten in dem zweitgrößten Wendelsteiner Ortsteil aus dem Ruder gelaufen sei, heute nur noch schwer korrigieren. Umso wichtiger sei es, die weitere Entwicklung in Großschwarzenlohe, aber auch in anderen Wendelsteiner Ortsteilen, weitsichtig und planvoll zu gestalten, appelliert die Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“ (IBgW) nach einer gründlichen Analyse der aktuellen Ortssituation. Grundlage der Debatte mit Bürgern war eine Ortsbegehung der IBgW Ende September. Geleitet von dem IBgW-Aktiven und früheren SPD-Gemeinderat Helmut Wirkner hatte der Ortstermin zu den Brennpunkten des Ortsteils geführt.

Jüngste Bauprojekte wie das geplante Reihenhausghetto auf dem Hörnleingelände weisen nach IBgW-Einschätzung allerdings darauf hin, dass Teile der heutigen Kommunalpolitiker-Generation aus den Fehlern der Vergangenheit wenig gelernt haben. Von der IBgW mit den Hörnlein-Planungen konfrontierte Orts- und Verkehrsplaner sprechen von „lehrbuchhaften Beispielen, wie Planung nicht aussehen sollte“. Auch die IBgW ist überzeugt: Solches „planlose Dahinwurschteln“ nach dem Motto „Der Investor wird’s schon richten“ werde die Probleme des Ortsteils in Zukunft eher noch vergrößern, mahnt die parteiunabhängige Ortsentwicklungsinitiative in einer Mitteilung. Das habe der Ortsteil – nicht zuletzt vor dem Hintergrund seiner bis ins 13. Jahrhundert reichenden Geschichte – nicht verdient.

Gute Planung brauche vielmehr vor der Entscheidung über konkrete Bauprojekte ein umfassendes städtebauliches Konzept, das weit in die Zukunft gerichtet sei und im engen Dialog mit dem Bürger künftige Entwicklungsziele festlege. Als Beispiel für die in Großschwarzenlohe anzutreffende Planlosigkeit sieht die IBgW das Fehlen einer einladenden Ortsmitte. Die zwei sogenannten Zentren in Großschwarzenlohe und das in Sorg fänden sich angesichts des ungestümen und planlosen Wachstums der 1970er Jahre „inzwischen am Ortsrand wieder und wurden durch den enorm gewachsenen Autoverkehr zerschnitten und abgewertet“, berichtete Wirkner.

Teils würden die sogenannten Ortsteilzentren im Altort und an der Waldhalle von den Bewohnern gar nicht als solche wahrgenommen, auf jeden Fall aber kaum genutzt, weil sie schlicht nicht einladend seien, ist die IBgW überzeugt. „Das Ganze ist ziemlich seelenlos“, bilanzierte Wirkner. Er hatte die Entwicklung von Großschwarzenlohe und Sorg jahrzehntelang kritisch begleitet. Wer aber dauerhaft den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einem Ortsteil mit 3400 Einwohnern sichern und einen Ort der Begegnung schaffen wolle, kommt nicht daran vorbei, über ein attraktives Ortszentrum nachzudenken.

Grundsätzlich, so das Ergebnis einer Debatte beim jüngsten IBgW-Monatsreffen, gebe es dafür eine ganze Reihe von Ansatzpunkten. So sprach sich die in Großschwarzenlohe lebende Grünen-Marktgemeinderätin Caroline Töllner dafür aus, den demographischen Wandel im Ortsteil als „Chance für eine Umstrukturierung“ zu nutzen. In den kommenden zehn bis 15 Jahren dürften viele derzeit noch von älteren Bürgern bewohnten Häuser - nicht nur in Großschwarzenlohe - frei werden. Die Chance sollte die Gemeinde nutzen, um ein neues Ortszentrum zu schaffen. „Ziel sollte es sein, in jedem Ortsteil bewusst zu schauen: Wo geht noch was?“, sagte Töllner.

Als besonders attraktiv für ein mögliches Ortszentrum stuften mehrere IBgW-Aktive den bisher allein als Autozufahrt und Parkplatz genutzten Platz hinter der Gaststätte „Buchswirt“ im Altort von Großschwarzenlohe ein. Entsprechend ausgestaltet habe der Bereich „Hinteres Dorf“ abseits der verkehrsreichen Rother Straße das Zeug, zu einem attraktiven Treffpunkt und Ortsmittelpunkt zu werden, ist etwa IBgW-Sprecherkreismitglied Klaus Tscharnke überzeugt. Diskutiert wurde auch die Option „Großschwarzenloher Feuerwehrhaus“. Zwar sei derzeit noch völlig unklar, ob in dem am Kreisel geplanten Kleinschwarzenloher Feuerwehrhaus auch einmal die Groß’loher Feuerwehr unterkommen werde. Grundsätzlich käme das Areal zusammen mit dem alten Feuerwehrhaus aber als neues Ortszentrum und als Begegnungsstätte in Frage, waren mehrere Bürger überzeugt. Das hätten in den vergangenen Jahren nicht zuletzt die gut besuchten Feuerwehrfeste auf dem Gelände gezeigt.

www.ibgw.info

Die Initiative "Bürger gestalten Wendelstein" setzt sich ein für:
- Ausgewogenes Wachstum und Gestaltung Wendelsteins
- Bedarfsgerechte Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans
- Ortsverträgliche Gestaltung von Baumaßnahmen (Wohnen, Gewerbe)
- Erstellen eines Gemeindeentwicklungskonzeptes und Leitbildes
- Förderung der Sanierung von Bestandsgebäuden
- Entwicklung intelligenter Verkehrskonzepte
- Erhalt von Wendelsteins Natur- und Landschaftsräumen
- Erhalt der Eigenständigkeit der Ortsteile
- Beiträge der Gemeinde zur Energiewende (100% erneuerbar bis 2030)
- Förderung des gesellschaftlichen Zusammenwirkens
- Gestaltung von Wendelsteins Zukunft gemeinsam mit den Bürgern

Von: Klaus Tscharnke (Sprecherteam), Montag, 15. Oktober 2018 - Aktualisiert am Mittwoch, 24. Oktober 2018
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/initiative-buerger-gestalten-wst
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