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IBgW: Licht und Schatten auf Hörnlein-Gelände

Wendelstein - Ortsinitiative zieht bei Ortsbesichtigung der neuen Reihenhaus-Siedlung gemischte Bilanz. Rund die Hälfte der Häuser ist bereits bezogen, spätestens im September werden die nächsten Neubürger einziehen – die Fertigstellung der neuen Reihenhaus-Siedlung auf dem früheren Hörnlein-Gelände im Wendelsteiner Ortsteil Großschwarzenlohe geht in ihre Endphase.

  • © Klaus Tscharnke

  • © Klaus Tscharnke

Höchste Zeit für eine Zwischenbilanz, fand die Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“ (IBgW) und lud für Ende August interessierte Bürger zu einer Ortsbegehung ein, die auch zu anderen ortsplanerischen Brennpunkten wie Schule, Ortsentwicklung und Verkehr in Großschwarzenlohe führte.

Kurzfazit: Die früheren orts- und verkehrsplanerischen Bedenken gegenüber einer solchen Reihenhaus-Bebauung mit 99 Einheiten bestehen unverändert fort. Positiv überrascht hat hingegen die architektonische Gestaltung der Häuser.

Insbesondere die Farbgestaltung der Fassaden stieß bei zwei an der Ortsbegehung teilnehmenden Architekten auf Lob. „Wenn Sie die Abschattierung in Kaffeefarben ansehen – wie hier mit Farben gespielt wird, ist hervorragend“, stellte einer der Architekten fest. Hier hätten Farbplaner gezeigt, dass es eine ansprechendere Alternative zu den in Einheitsweiß gestalteten Hausfassaden gebe.

Und auch die Gestaltung der Dachgauben unterscheide sich deutlich von dem, was man auf vielen anderen Wendelsteiner Hausdächern sehe. Ansonsten sahen sowohl die beiden Baufachleute als auch die Vertreter der einladenden Ortsinitiative ihre früheren Bedenken bestätigt: Abgesehen davon, dass die vom Ort abgesetzte Siedlung als ortsplanerischer Fremdkörper anmute, sei vor allem die Menge der Neubauten problematisch. Der Ortsteil Großschwarzenlohe wachse binnen kürzester Zeit um schätzungsweise 250 Einwohner. Ein organisches Wachstum, mit dem auch die Infrastruktur wachsen und die Menschen im Ort integriert werden könnten, sehe anders aus, stellte etwa IBgW-Sprechergruppenmitglied Klaus Tscharnke fest.

Die teilnehmenden Architekten kritisierten auch die ungenügende verkehrliche Anbindung; der Verkehr nach Nürnberg rolle morgens und abends durch den ohnehin schon stark belasteten Großschwarzenloher Altort. Mit der Vergabe des gesamten Bauprojekts an die Deutsche Reihenhaus AG habe die Gemeinde zudem ohne ersichtlichen Grund auf ihre kommunale Planungshoheit verzichtet. Eine faire Schul- und Kita-Platzverteilung für (Alt)Großschwarzenloher Bürger ist schwierig und ein alternatives Konzept zur grüneren Energie aufbauend auf das bestehende Gaskonzept mit BHKW auch.

Ein Anwohner, der sich während des Rundgangs zu der Besuchergruppe gesellte, erklärte hingegen, ihm gefalle die Wohnlage gut. Für Unverständnis sorge bei den bereits eingezogenen Bürgern aber die fehlende sichere Querungsmöglichkeit der Rother Straße (RH1), berichtete er. Zwar gebe es in Höhe der neuen Siedlung eine Ampel, die aber sei nicht in Betrieb. Bisherige Nachfragen von Bürgern bei den zuständigen Behörden seien mit dem Argument abgewiesen, eine Ampel würde auf der Rother Straße zu stockendem Verkehr führen. Auch die Busanbindung nach Nürnberg könnte besser sein, meinte der Anwohner vor allen Dingen am Wochenende.

Aktuelle Dürreperiode erfordert lokales Wassermanagement

Weiteres zentrales Thema auf der IBgW-Ortsbegehung vor dem Hintergrund des aktuellen Dürre-Sommers: Ein dringend erforderliches kommunales Wassermanagement. Das Regenwasser in Kanäle und die Kläranlage abzuleiten sei angesichts des sinkenden Grundwasserspiegels und des vertrocknenden Straßengrüns nicht mehr zu verantworten. Bei versiegelten Flächen, im Besonderen auch Straßen, ist zukünftig darauf zu achten, dass kein Wasser in Rinnen abläuft, sondern am Grundstück drum herum aufgehalten wird zur langsamen Versickerung, mit zum Beispiel Rigolen.

Bei allen versiegelten Flächen könnten nachträglich solche Rigolen angelegt werden. Diese seien kleinere unterirdische Regenwasser-Speicher etwa unter Bauminseln, in denen nach Regenfällen aufgefangenes Wasser nach und nach versickern könne und zugleich die Bäume in Trockenphase mit Wasser versorge, schlug ein anwesender Ortsplaner vor. Die örtlichen Möglichkeiten von Wasserspeicherung und dem Bau sogenannter Rigolen sollten von der Kommune systematisch in einem Wasserkataster erfasst werden. Zugleich könnten auch Bürger mit Hinweisen auf rigolen-geeignete Flächen aktiv werden oder auch auf eigenem Grundstück welche einsetzen.

Von: Klaus Tscharnke (IBgW: Öffentlichkeitsarbeit), Dienstag, 30. August 2022 - Aktualisiert am Samstag, 03. September 2022
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/initiative-buerger-gestalten-wst

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