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Imkern: Ein sehr wissenschaftliches Hobby

Katzwang - Der Katzwanger Ewald Schneider ist mittlerweile ein Experte bei den Themen Bienen und Honig. Auf seinen Frühjahrsblütenhonig muss er heuer wegen des kalten Wetters leider verzichten. Aber sein Favorit ist sowieso der Sommerblütenhonig.

  • Auf Nektarsuche: In Katzwang finden die Bienen viele verschiedene Obstbäume und Blumen - die perferkten Zutaten für einen herrlichen Blütenhonig.

    Auf Nektarsuche: In Katzwang finden die Bienen viele verschiedene Obstbäume und Blumen - die perferkten Zutaten für einen herrlichen Blütenhonig.

  • Gut geschützt: Seit drei Jahren erfreut sich Ewald Schneider an seinem Hobby, der "Imkerei".

    Gut geschützt: Seit drei Jahren erfreut sich Ewald Schneider an seinem Hobby, der "Imkerei".

Vor drei Jahren hat Ewald Schneider (51) ein neues Hobby für sich entdeckt: imkern. „Ich tue damit etwas für die Umwelt, unterstütze die Bienen und habe immer Honig als Belohnung“, erzählt der technische Angestellte. Ewald Schneider ist damit einer von rund 108 000 im Deutschen Imkerbund registrierten Imkern.

In Garten des Katzwangers stehen mehrere Bienenstöcke, in einem Volk leben etwa 40 000 bis 50 000 Bienen. „Gezählt“, lacht Ewald Schneider, „habe ich sie noch nicht genau.“ Ewald Schneider ist mittlerweile ein Experte bei dem wissenschaftlich höchst spannenden Thema Bienen und Honigerzeugung.

„Sommerbienen werden etwa 35 Tage alt und haben in ihrem Lebenszyklus verschiedene Aufgaben. Etwa fünf Prozent der Flugbienen sind Kundschafterinnen, mit dem Auftrag neue Nahrungsquellen, Trachten,  zu suchen“, erklärt er, „nach deren Rückkehr in den Stock, informieren sie die Sammelbienen über die Entfernung, die Richtung, die Ergiebigkeit sowie die Art der Trachtquelle in Form eines Tanzes.“

Anschließend fliegen die Sammelbienen zu der Tracht, um den Nektar und die Pollen der Pflanzen aufzunehmen. „Und das am richtigen Tag und zur richtigen Uhrzeit“, weiß Ewald Schneider, „die wissen genau, wann die Pflanzen den Nektar abgeben.“  Ein Wunder der Natur. Die Pflanzen, aus denen die Bienen den Nektar aufnehmen, bestimmen dann auch die Honigsorte, die der Imker am Schluss aus den Waben schleudert. Bisher durfte sich Ewald Schneider immer über Blütenhonig freuen.  Bedingt durch den kühlen Frühling wird es dieses Jahr keinen Frühlingsblütenhonig geben. „Einen Teil des Honigs bekommen die Bienen für den Winter zurück, was wir nicht als Eigenbedarf verzehren, verkaufen wir an interessierte Kunden.“

Als Blütenhonig werden allgemein Honige bezeichnet, die nicht überwiegend von einer Trachtpflanze stammen. Ein Blütenhonig besteht also aus dem Nektar mehrerer Blüten. „Katzwang ist ein gutes Mischgebiet“, erklärt Schneider, „da gibt es viele Gärten mit unterschiedlichsten Blumen und Obstbäumen.“ Im Süden Deutschlands besteht der Blütenhonig im Allgemeinen oft aus der Tracht von Obstblüten und Löwenzahn.

Um einen reinen Sortenhonig zu deklarieren, müssen genaue pollenanalytische und physikalisch-chemische Grenzwerte eingehalten werden. So muss der sortenreine Honig u.a. zum „überwiegenden Teil“ aus der angegeben Sorte bestehen und der Geruch und der Geschmack müssen sortentypisch sein. Das alles müsste dann genau im Labor untersucht werden.

Darauf hat Schneider jedoch bisher immer verzichtet. „Man kann schon rausschmecken, welche Pflanzen drin sind. Und man kann es auch an der Farbe erkennen“, sagt Schneider. „Rapshonig zum Beispiel ist relativ hell.“ Und Rapshonig ist sehr beliebt, vor allem wegen seines milden Geschmacks. Rapshonig ist der Honig mit dem höchsten Glukosegehalt. Er eignet sich daher sehr gut, um vor und nach dem Sport die Energiespeicher zu füllen.

Wollte Schneider nun doch einmal einen von einer Sorte dominierten Honig ernten, müsste er seine Völker neben ein Feld mit diesen Blüten anwandern – oft sieht man daher zum Beispiel Bienenkästen an einem Rapsfeld stehen.

So einen Umzug müsste Schneider jedoch offiziell melden. Denn – wie  alle Hobby-Imker auch – steht Ewald Schneider unter der Aufsicht eines Veterinäramtes. Die Gründe: Wer eine Imkerei betreibt, hat einen landwirtschaftlichen Betrieb. Denn auch bei Bienen gibt es Parasitenbefall und meldepflichtige Seuchen, wie die Amerikanische Faulbrut. 

Ganz und gar nichts mit Parasiten zu tun, haben die zuckerartigen und ballaststoffreichen Ausscheidungen von Blattläusen, Blattflöhen oder Zikaden. Aus diesem so genannten Honigtau erzeugen die Bienen Honigtauhonig. Und wenn auf einem Glas Honig Waldhonig steht, dann ist er aus Honigtau entstanden. Je nachdem, von welchem Sauger der Honigtau stammt, schmeckt der Honig anders. Waldhonig kann aus Laub- und Nadelbäumen gewonnen werden. Übrigens: Waldhonig hat besonders viele Mineralstoffe und Enzyme und er enthält ätherische Öle, die vor allem bei Bronchialerkrankungen helfen sollen.

Der Lieblingshonig von Ewald Schneider ist übrigens der Sommerblütenhonig. „Der Sommerblütenhonig ist sehr aromatisch, ein guter Mix aus vielen unterschiedlichen Nektaren, sowie mehr oder weniger hohe Anteile an Honigtau.“

Tracht: Die Tracht ist der Honig, den die Honigbienen in den heimischen Bienenstock eintragen und nicht selbst verbrauchen, so dass dieser Anteil durch die Imkerei geerntet werden kann. Ein Bienenvolk braucht, um den Winter zu um Überleben, rund 10 bis 20 Kilogramm Honig.

Von: Nicole Salamon, Donnerstag, 11. Mai 2017 - Aktualisiert am Donnerstag, 18. Mai 2017
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