Initiative: Bei Richtweg-Grünzug Karten auf den Tisch
Wendelstein - In der Debatte um die Zukunft des Richtweg-Grünzugs fordert die Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“ die Gemeinde auf, die Karten endlich offen auf den Tisch zu legen. Mit der sogenannten Richtigstellung von Bürgermeister Werner Langhans (CSU) kommt endlich eine öffentliche Debatte über die Zukunft des ortsnahen Grünzugs in Gang. Die gemeindlichen Überlegungen dazu wurden in den vergangenen Jahren offensichtlich sehr intransparent geführt. Dies hat sich zur großen Überraschung der Bürger bei der Planungswerkstatt im April 2017 mit den damals vorgestellten Planungsüberlegungen gezeigt.
Klare Informationspolitik
Mit der „Richtigstellung“ von Bürgermeister Langhans zu Bedenken der IBgW in Sachen Richtweg-Grünzug hat der Bürgermeister mit seinen Ausführungen im Grundsatz die Einwände der IBgW in zentralen Punkten bestätigt. Dass die planlose Zerstückelung des Areals auf rechtlich nicht zu beanstandenden Gemeinderatsbeschlüssen basiert (,was die IBgW im Falle der Gewerbebauten gar nicht in Zweifel gezogen hat), mache die Sache ebenso wenig besser wie die lange Tradition, der scheibchenweisen Versiegelung des Richtweg-Grünzugs. Die IBgW erwartet, dass Gemeinde und Gemeinderatsfraktionen sich mit der Vorlage zum künftigen Flächennutzungsplan klipp und klar zu dem von ihnen favorisierten Umgang mit dem für Naherholung und Kleinklima wertvollen Grün-Areal erklären.
Ernsthafte Bürgerbeteiligung
Überrascht ist die Initiative über die offenbar weit fortgeschrittenen Planungen der Gemeinde für die angedachte Verbindungsstraße zwischen Richtweg und Sperbersloher Straße. Selbst gut informierte Bürger, die seit vielen Jahren die Wendelsteiner Politik verfolgen, berichten, niemals von einer „Machbarkeitsstudie“ für die Errichtung einer Verbindungstraße mit Ausweisung von kleineren Gewerbegrundstücken gehört zu haben. Mit der Information von Bürgermeister Langhans, dass die Gemeinde bereits mit dem Erwerb von Grundstücken beauftragt wurde, stellt sich der Initiative eine brennende Frage. Warum lässt man die Bürger bei der Planungswerkstatt dann über die Zukunft des Richtweg-Areals diskutieren, wenn die Gemeinde schon längst Fakten geschaffen hat?
Ernsthafte Bürgerbeteiligung sieht anders aus.
Umsetzung von Bürgervorschlägen aus der Planungswerkstatt
Mit einer Ortsbegehung am 12. August 2017 haben sich Mitglieder der Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“ ein Bild von den aktuellen Gegebenheiten des beschriebenen Geländes gemacht. Es hat sich eindeutig gezeigt, eine behutsame Gestaltung und Entwicklung der Marktgemeinde Wendelstein für die Zukunft kann nicht mit einer einmaligen Bürgerbeteiligungsaktion wie der Planungswerkstatt erreicht werden. Fortlaufende stichhaltige Informationen der Bürger durch die Gemeinde zu Zukunftsplanungen würden Missverständnisse erst gar nicht entstehen lassen.
Auch eine zeitnahe Präsentation von umgesetzten Bürgervorschlägen, die während der Planungswerkstatt eingebracht wurden, wäre ein hilfreicher Schritt zu mehr Vertrauen in die Gemeindepolitik.