× Archiv der gedruckten Ausgaben Erscheinungstermine & Redaktionsschluss Auflage, Verbreitungsgebiet, Zustellung Artikel / Termine Einreichen Ansprechpartnerin Redaktion Mediadaten / Preisliste Ansprechpartner für Gewerbe Newsletter abonnieren
× Für Gewerbe Beratung anfordern Ansprechpartner für Gewerbe Ihre Werbung auf meier-magazin.de Kostenloser Brancheneintrag Newsletter abonnieren
Für alle Besucher*innen Erstanmeldung Kommentar schreiben Newsletter abonnieren Kleinanzeige einreichen
Infos für Vereinigungen Infos für Künstler*innen
Artikel & Termine einreichen Neu! Galerie
Ansprechpartnerin (Redaktion)

Initiative warnt vor Hau-Ruck-Politik bei Großschwarzenloher Reihenhaus-Projekt

Wendelstein - In die Debatte um das geplante Großschwarzenloher Neubausiedlungs-Projekt mit 102 Reihenhäusern hat sich jetzt auch die neu gegründete Bürgerbeteiligungsinitiative „Bürger gestalten Wendelstein“ (IBGW) eingeschaltet.

  • Der Sprecherkreis bei der Ortsbesichtigung

    Der Sprecherkreis bei der Ortsbesichtigung

Die aus knapp drei Dutzend Bürgern bestehende Initiative, die sich für eine bessere Beteiligung der Bürger bei der Wendelsteiner Ortsplanung einsetzt, hat vor einer „Hau-Ruck-Politik“ in dieser Größenordnung gewarnt.

Das Projekt stelle wegen seiner Dimension einen so schwerwiegenden Eingriff in das intakte Großschwarzenloher Ortsgefüge dar, dass es einer umfassenden Abwägung der städtebaulichen Auswirkungen bedarf. Bevor über das Projekt seitens der Gemeinde weiter entschieden werde, sei auch eine Bürgerbeteiligung bereits im Vorfeld unerlässlich, fasste der Interims-Sprecher der Initiative, Reinhold Selz, die Diskussion über das Reihenhausprojekt zusammen.

Um Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich aus erster Hand zu informieren, plant die Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“ nach den Sommerferien eine Informationsveranstaltung in Großschwarzenlohe über das Siedlungsprojekt. Dabei sollen gemeinsam mit den Vertretern der Gemeinde und den Fraktionen Gegner und Befürworter des Projekts zu Wort kommen. Über Ort und Termin wird die IBGW rechtzeitig informieren.

Die Initiative hat vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung als Ort ihrer nächsten beiden Treffen Großschwarzenlohe gewählt. Die nächsten Treffen finden am 27. Juli und am 10. August, jeweils 20 Uhr im Restaurant „Zum Buchswirt“ (Großschwarzenlohe, Rother Straße 14) statt. Die Treffen sind für jeden Bürger offen.

In der knapp zweistündigen Diskussion über das Großschwarzenloher Reihenhausprojekt kristallisierten sich im Kern folgende Argumente heraus:

Mit der zu erwartenden Genehmigung einer komplett neuen Siedlung schafft die Gemeinde zur großen Überraschung der IBGW im Vorgriff auf die Flächennutzungsplan-Aufstellung bereits unumstößliche Fakten. „Das ist, als würde ein Autobauer schon mal 100.000 großdimensionierte Kofferraummodule bauen, bevor er überhaupt an die Konstruktion des geplanten Neuwagens geht“, verglich ein Diskussionsteilnehmer das Vorgehen der Gemeinde. Für problematisch hält die Initiative auch die Entscheidung des Bauausschusses, die Aufstellung des Bebauungsplans allein dem Investor zu überlassen und sich später nur noch auf kleinere Änderungen zu beschränken, wie dies in der Vergangenheit bei anderen Bauprojekten der Fall war. Stattdessen sollte die Gemeinde nach IBGW-Einschätzung mit einem städtebaulichen Vertrag die Gestaltung der Hörnlein-Gelände-Bebauung von Anfang an selbst in die Hand nehmen. Den Bedarf an maßvollem Wohnbau bestreitet die Initiative grundsätzlich nicht; dabei sei es auch nicht abwegig, dafür das frühere Hörnlein-Gelände zu nutzen. Ein Projekt in dieser Dimension sei aber ortsteilunverträglich. Dafür fehle die erforderliche gemeindliche Infrastruktur. Großschwarzlohe, das auf einen Schlag um bis zu 300 Bürger anwachsen würde, wäre auch in sozialer Hinsicht überfordert.

Schwere Bedenken hat die Initiative gegen einen solchen Siedlungsbau auch in verkehrsplanerischer Hinsicht: Da erfahrungsgemäß die meisten Wendelsteiner Pendler ihren Arbeitsplatz in Nürnberg haben, würden sich morgens und abends noch mehr Autos durch das jetzt schon stark belastete Verkehrsnadelöhr Rother Straße zwängen. Ein Verkehrschaos und weitere erhebliche Belastungen durch Lärm und Abgas wären für die Anwohner vorprogrammiert.

Vor dem Hintergrund dieser Probleme rät die Initiative der Gemeinde, dem Gemeinderat und dem Investor dringend davon ab, auf die Schnelle Fakten zu schaffen. Das Projekt bedarf keiner politischen Schnellschüsse, die in der Vergangenheit bei vielen Wendelsteiner Bürgern den Eindruck erweckt haben, es werde immer öfter an den Bürgern vorbei geplant und entschieden. Das sich in jüngster Zeit vermehrt Bürger in Bürger-Initiativen organisieren, sei kein Zufall.

Kontakt: Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“
Reinhold Selz
Schubertstraße 89, Wendelstein
E-Mail: reinhold.selz@outlook.de

Von: Reinhold Selz, Dienstag, 12. Juli 2016 - Aktualisiert am Donnerstag, 14. Juli 2016
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Initiative „Bürger gestalten Wendelstein“« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/initiative-buerger-gestalten-wst
Empfehlen Sie diesen Artikel:

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.