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Insektenschutz im eigenen Garten – Nisthilfen für Wildbienen!

Region - Landauf, landab findet man in Baumärkten, Gartencentern und im Internet sogenannte „Insektenhotels“ und weitere Nisthilfen, die vermeintlich zum Artenschutz beitragen wollen. Doch gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht.

  • © Geza Farkas / stock.adobe.com

  • Nisthilfe (Holzkasten mit Rückwand,  Bienenbrettchen, Pappröhrchen) mit  Vogelschutz auf dem Gelände der  LWG Veitshöchheim

    Nisthilfe (Holzkasten mit Rückwand, Bienenbrettchen, Pappröhrchen) mit Vogelschutz auf dem Gelände der LWG Veitshöchheim
    © AELF

  • Upcycling-Idee: Holunderzweigröhren (10-15 cm Länge, Durchmesser max.  8 mm) in Konservendose

    Upcycling-Idee: Holunderzweigröhren (10-15 cm Länge, Durchmesser max. 8 mm) in Konservendose
    © AELF

  • Es muss nicht immer das große „Insektenhotel“ sein. Oft reichen schon kleinere Angebote, wie z.B. Hartholzblöcke aus gut abgelagertem Holz, die an der Längsseite quer zur Holzfaser mit Bohrlöchern von 3 bis 8 Millimetern Durchmesser und 10-15  Zentimetern Länge versehen werden. Die so entstandenen Röhren dürfen nur einseitig offen sein. Wichtig sind glatte Kanten, damit die Flügel der Wildbienen beim Einfliegen nicht verletzt werden. Auf keinen Fall sollte man ins Hirnholz (die Seiten, die Jahresringe zeigen) bohren, hier entstehen oft Risse, die wiederum Verletzungsgefahr bergen.

    Es muss nicht immer das große „Insektenhotel“ sein. Oft reichen schon kleinere Angebote, wie z.B. Hartholzblöcke aus gut abgelagertem Holz, die an der Längsseite quer zur Holzfaser mit Bohrlöchern von 3 bis 8 Millimetern Durchmesser und 10-15 Zentimetern Länge versehen werden. Die so entstandenen Röhren dürfen nur einseitig offen sein. Wichtig sind glatte Kanten, damit die Flügel der Wildbienen beim Einfliegen nicht verletzt werden. Auf keinen Fall sollte man ins Hirnholz (die Seiten, die Jahresringe zeigen) bohren, hier entstehen oft Risse, die wiederum Verletzungsgefahr bergen.
    © Botanik Guide / stock.adobe.com

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Leider bringen viele der erhältlichen Nisthilfen nicht den erwünschten Nutzen. Ungeeignete Materialien und Bauweisen können sogar schädlich sein. So gibt es beispielsweise Nisthilfen mit Glasröhrchen, beworben zur Beobachtung der Nistaktivitäten im Inneren der Brutröhre. Diese werden leider fatalerweise zur Todesfalle, weil kein Luftaustausch stattfindet und die Röhren von Pilzen besiedelt werden.

Der Schutz von Wildbienen sollte generell nicht nur die Bereitstellung von Nisthölzern oder -röhren beinhalten, es gilt zunächst weitere Faktoren zu berücksichtigen.
So sind nicht alle Wildbienenarten sogenannte Röhrenbrüter. Röhrenbrüter sind Insekten, die Hohlräume in Röhren zum Brüten nützen. Dazu gehören z.B. die rostrote Mauerbiene, die Löcherbiene, die Scherenbiene, die Lehmwespe und andere solitär lebende Arten. Mehr als die Hälfte der Arten sind jedoch Bodenbrüter, wie z.B. die Weiden-Sandbiene, die ihre Nester im Boden anlegt. Dazu braucht es im Garten offene, sandige und lockere Stellen, die frei von Bewuchs und Bodenverdichtungen sind und möglichst sonnig in einer ungestörten Ecke liegen.

Zur Förderung der Wildbienenpopulation gilt es auch, ein möglichst lückenloses Nektar- und Pollenangebot über das Gartenjahr zu schaffen. Ein vielfältiger Garten sollte blühende (Obst-) Gehölze und Sträucher, angefangen mit Frühblühern wie Kornelkirsche und Haselnuss bis hin zur spätblühenden Herbsthimbeere, beherbergen.

Frühblühende Stauden, wie z.B. Helleborus, und frühblühende Zwiebelblüher (Winterlinge, Schneeglöckchen, Krokusse etc.) helfen den Wildbienen beim Start in die neue Saison.

Auch im Gemüsegarten kann man problemlos mit einjährigen Blüten, wie z.B. Kapuzinerkresse oder Ringelblumen, und Beeteinfassungen aus niedrigen Kräutern, wie z.B. Thymian, ein reiches Nahrungsangebot für Insekten schaffen. Blühende Bohnenranken und Balkonpflanzen ergänzen das Angebot. Generell sollte jeder Gärtner Pflanzen mit ungefüllten Blüten bevorzugen, da die Insekten so leichter an Nektar und Pollen gelangen können.

Will man für Röhrenbrüter nun zusätzlich geeignete Nisthilfen schaffen, sollte man folgende Punkte beachten:

Zunächst sollte man Stauden im Garten nicht bereits im Herbst abschneiden, sondern über den Winter stehen lassen. In den hohlen Stängeln vieler Pflanzen, wie z.B. abgestorbenen Königs­kerzen oder dürren Brombeer­ranken, überwintern Insektenlarven.

Will man darüber hinaus aktiv werden, muss es nicht immer das große „Insektenhotel“ sein.
Oft reichen schon kleinere Angebote, wie z.B. Hartholzblöcke aus gut abgelagertem Holz, die an der Längsseite quer zur Holzfaser mit Bohrlöchern von 3 bis 8 Millimetern Durchmesser und 10-15  Zentimetern Länge versehen werden. Die so entstandenen Röhren dürfen nur einseitig offen sein. Wichtig sind glatte Kanten, damit die Flügel der Wildbienen beim Einfliegen nicht verletzt werden. Auf keinen Fall sollte man ins Hirnholz (die Seiten, die Jahresringe zeigen) bohren, hier entstehen oft Risse, die wiederum Verletzungsgefahr bergen.

Geschichtete Strangfalzziegel (vom Dachdeckerbetrieb) bieten ebenfalls Röhren, die gerne von Röhrenbrütern besiedelt werden.

Auch Stängelabschnitte von Bambus und Holunderzweigen (Mark mit Handbohrer entfernen) können als Brutröhren angeboten werden. Auch hier ist auf glatte Kanten zu achten. Im Internet sind „Bienenbrettchen“ und Pappröhren als Bruthilfen erhältlich. Diese beidseitig offenen Bruthilfen müssen in einen hinten geschlossenen Holzkasten oder in saubere Konservendosen gestapelt werden, um eine Rückwand zu bekommen.

Alle Nisthilfen sollten wind- und regengeschützt und nicht baumelnd, sondern fest, an einer sonnigen Stelle an Gebäuden angebracht werden. Für den Schutz gegen Vögel bringt man idealerweise einen Hasendraht vor der Nisthilfe an.

Somit kann jeder mit einfachen Mitteln im eigenen Garten aktiv zum Artenschutz beitragen.

Weitere Informationen zum Bereich „Nachhaltig handeln zu Hause“ finden Sie auf der Homepage des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg i. Bay. unter www.aelf-rw.bayern.de

Von: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth-Weißenburg i. Bay. (AELF) (Pressestelle), Freitag, 24. Februar 2023 - Aktualisiert am Montag, 27. Februar 2023

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