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Interview mit Frau Pfarrerin Johanna Graeff

Wendelstein - Frau Pfarrerin Johanna Graeff steht im Interview Rede und Antwort

  • Pfarrerin Johanna Graeff im Gespräch mit MGR Martin Mändl

    Pfarrerin Johanna Graeff im Gespräch mit MGR Martin Mändl
    © Johannes Mändl

Welche Ziele verfolgt die evangelische Kirche in Wendelstein?
Unser Ziel ist, nach den Grundsätzen unseres christlichen Glaubens zu leben und zu handeln. Dazu gehört einerseits, dass wir weitertragen, was wir glauben – in Gottesdienst, Konfirmandenkurs, Schule und an vielen anderen Orten und Gelegenheiten. Dazu gehört aber auch, dass wir für das Gemeinwesen da sind und ganz praktisch aus unserem Glauben heraus Menschen seelsorgerlich begleiten und diakonisch arbeiten.

Wie haben Sie sich dazu entschieden, Pfarrerin zu werden?
In der Grundschule hatte ich Religionslehrerinnen, die mich für die Jungschar begeistert haben – so bin ich langsam in die Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde und im Dekanat hineingewachsen. Dort und in überregionalen Jugendfreizeiten habe ich mich intensiv auch mit Glaubensthemen auseinandergesetzt und Verschiedenes ausprobiert. Mit der Zeit erwachte das Interesse am Theologiestudium, und über zwei ausgedehnte Praktika in der Gemeinde wurde mir auch klar, dass ich gerne als Pfarrerin arbeiten möchte. Meinen Glauben weitergeben zu können, für und mit Menschen zu arbeiten, dabei eine große Vielfalt an Aufgaben – es wird nie langweilig, und ich bin froh, an so vielen Orten Menschen begleiten zu dürfen.

Welchen Mehrwert haben die Bürger Wendelsteins durch Ihre Arbeit?
Wir sind da, wenn sich im Leben der Menschen grundlegend etwas ändert: Taufe oder Trauerfeier, Hochzeit oder Konfirmation. Wir sind Seelsorger bei Besuchen zu Hause oder in den Pflegeheimen – und lassen uns gerne anfragen. Wir feiern Gottesdienst in den Kirchen und im Freien. In all dem verstehen wir uns als Weg-Begleiter für die Menschen, die kommen: Wir hören zu, wir fragen und suchen gemeinsam Antworten. Wir bringen Glaubensfragen zur Sprache. Oftmals sind diese Fragen bei unseren Gesprächspartnern schon da, aber es ist nicht so leicht, selbst die richtigen Worte zu finden oder allein Antworten zu finden – wir nehmen uns Zeit als Gesprächspartner.

Wir geben praktische Unterstützung und Hilfe, z.B. Unterstützung für Bedürftige oder Raum für einen Deutschkurs für Geflüchtete.

Wir sind Träger des Diakonievereins Wendelstein-Röthenbach-Kornburg und zweier großer Kindertagesstätten. Hier kümmern wir uns um etwa 300 Kinder, 48 Pflegebedürftige im stationären Bereich, ca. 150 Patienten in der ambulanten Pflege, wir betreiben eine Tagespflege, bieten Mittagstisch, Treffpunkte für Senioren, Nachbarschaftshilfe und vieles mehr.

In Nach-Corona-Zeiten wollen wir wieder ein attraktives Angebot an Veranstaltungen aufbauen. Einiges läuft schon wieder, z.B. Jungschar oder Literaturkreis, anderes wird in den nächsten Wochen folgen. Hier wollen wir Treffpunkte für Menschen schaffen, Möglichkeiten zum Austausch sowie Information und kulturelle Veranstaltungen anbieten.

Wir arbeiten dazu eng zusammen mit den evangelischen Kirchengemeinden Röthenbach St. Wolfgang und Kornburg und sind in gutem Kontakt mit der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus. Wir versuchen, uns in unserer Arbeit gut zu ergänzen.

Am Freitag, 22. Juli laden wir gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde und der Evangelischen Kirche Röthenbach St. Wolfgang zur „Nacht der offenen Kirchen“.
Von 20 bis 23 Uhr finden in den drei Kirchen jeweils zur vollen Stunde verschiedene Veranstaltungen statt – eine gute Gelegenheit, mal reinzuschauen und ins Gespräch zu kommen. Herzlich willkommen dazu!

Im Rückblick auf das letzte Jahr – was konnte umgesetzt werden?
Wir haben sehr viele Menschen seelsorgerlich begleitet, bei Besuchen, bei Todesfällen, aber auch bei freudigen Anlässen. In Blick auf Veranstaltungen waren wir leider durch die Corona-Maßnahmen in den letzten 12 Monaten leider ziemlich eingeschränkt. Hier freuen wir uns, dass wir jetzt wieder ausbauen können!

Was planen Sie in der Gemeinde für die zweite Hälfte des Jahres 2022 und für das Jahr 2023?
Oh, eine ganze Menge: Die Ökumenische Nacht der offenen Kirchen und ein Tauferinnerungsgottesdienst für die Kinder, die 2021 getauft wurden. Der Neustart der G+-Gottesdienste einmal monatlich in der Arche (Anmerkung: Gottesdienste in freier Form, mit viel moderner Musik, gleichzeitig Kindergottesdienst, im Anschluss gemeinsames Essen; ab Juli am letzten Sonntag im Monat). Gebetspaten für unsere neugetauften Kinder (d.h. Menschen, die ein neu getauftes Kind ein Jahr lang im Gebet begleiten – wenn Sie dazu mehr wissen wollen, fragen Sie gern nach). Den Konfirmandenkurs gemeinsam mit der Kirchengemeinde Röthenbach St. Wolfgang. Verzahnung der Gemeindearbeit mit den Kirchengemeinden Röthenbach und Kornburg. Die faire Woche im September, einen Bibelkurs. Literatur- und Seniorenkreis, Jungschar und Jugendgruppe. Selbstverständlich unsere regulären Gottesdienste. In der Karwoche 2023 ist wieder der Wendelsteiner Bibelmarathon geplant. Und da fällt uns sicher noch mehr ein!

Was wünschen Sie sich von der Wendelsteiner Verwaltung und den Marktgemeinderäten?
Dass die Zusammenarbeit so gut und vertrauensvoll bleibt, wie es bisher der Fall ist.

Vielen Dank Frau Pfarrerin Johanna Graeff, dass Sie meine Fragen so offen beantwortet haben.

Das Interview führte Martin Mändl, Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein

 

*Aus Gründen der Lesbarkeit wird männlich, weiblich, divers im Text verallgemeinert formuliert - versteht sich aber für alle Geschlechter. Wir bitten dies zu berücksichtigen.

Von: Martin Mändl (Fraktionssprecher BÜNDNIS90/DIEGRÜNEN im Marktgemeinderat Wendelstein), Donnerstag, 09. Juni 2022 - Aktualisiert am Freitag, 10. Juni 2022
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »Bündnis 90 / Die Grünen - Ortsverband Wendelstein« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/gruene-wendelstein
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