Jahresbericht der Bund Naturschutz Kinder- und Jugendgruppe Wendelstein
Wendelstein - Seit letztem Herbst trifft sich die Bund Naturschutz Kinder- und Jugendgruppe 'Naturforscher' in Wendelstein auch am Alten Kanal in einem herrlichen Garten und bewirtschaftet diesen naturnah. Biologie und Naturkunde, Kunst und Werken – die Kinder lernen viel während unserer wöchentlichen Treffen. Die Naturforscher bestehen derzeit aus 10 Mädchen und einem Jungen im Alter zwischen 8 und 14 Jahren.
Im letzten Winter formten wir Tiere aus Ton, damit auch die Kunst in unserem neuen Garten nicht zu kurz kommt. Außerdem sind wir viel im Wald unterwegs gewesen, machten dort Spiele, bauten ein Mobile aus kleinen Ästen, machten Picknick (auch im Winter schön) und sind entsetzt gewesen, wie sich der Wald zusehends veränderte, immer mehr Bäume gefällt wurden und dabei lauschigen Plätze und schöne Pfade zerstört wurden.
Im Frühjahr endlich wurden eigenständig die Gartenbeete von den Kindern angelegt und überlegt, was wo gepflanzt wird und immer wieder die lästigen Beikräuter entfernt. Tomaten, Kohlrabi, Weißkraut und mehr hatten wir in Töpfen vorgezogen.
Ein Ausflug nach München zur Preisverleihung der schönsten Naturtagebücher brachte eine schöne Abwechslung in unseren „Gartenalltag“.
Im März ernteten wir die ersten Radieschen und die Bienen zogen bei uns ein. Immer wieder ein Grund inne zu halten, um den fleißigen Insekten bei ihrer Arbeit zuzusehen und über die Blumenwiese zu staunen, die wöchentlich immer mehr zu blühen begann.
Belohnt wurde die aufwendige Gartenarbeit mit einer gigantischen Erdbeerernte im Juni.
Außerdem gönnten wir uns einen Ausflug mit dem Biologen Wolfgang Dötsch zu dem Sandbiotop bei Kornburg. Die Sandgrasnelke braucht den sandigen und trockenen Boden, auch der seltene Warzenbeißer (eine Heuschreckenart) und der stark gefährdete Purpurfalter ließen sich ausgiebig betrachten. Wir erfuhren viel über die Bewohner und Pflanzen dieses Lebensraums.
Schön war auch, dass wieder die fleißigen 'Landschaftspfleger' da waren: 2 Esel und 2 Schafe, die zur Abwechslung Karotten von uns bekamen. Nach einem ausgiebigen Picknick und schönen, lehrreichen Spielen verabschiedeten wir uns von Wolfgang.
Die Tomatenpflanzen wucherten, der Rhabarber wurde abgeerntet, die Bohnen schlängelten sich am Tipi aus Haselnussruten empor, der Mangold leuchtete Pink, die Kartoffeln blühten, der Salat wurde abgeerntet und neuer gepflanzt, die Johannisbeeren und Himbeeren wurden reif und so veränderte sich der Garten jede Woche und unser Vesper, am Freitagnachmittag, wurde immer abwechslungsreicher.
Der Sommer meinte es zu gut mit uns und wir mussten täglich bis zu 60-mal Wasser mit der Schwengel-Pumpe in die Gießkannen pumpen und unsere Pflanzen gießen.
Dank einiger Eltern, die unermüdlich mithalfen, um genügend Wasser heranzuschaffen, gelang uns eine ausreichende Bewässerung für unsere Blumen und unser Gemüse.
Im Juli gab es ein kleines Sommerfest. Eltern und Kinder der Kindergruppe grillten zusammen mit den aktiven BN-lern der Ortsgruppe. Die Kinder genossen diese tropische Nacht und schliefen sogar unter freiem Himmel.
Anfang September ernteten wir unsere Kartoffeln. Wir kochten aus dem frisch geernteten Gemüse eine Suppe aus Lauch, Karotten, lila Bohnen, Knoblauch, mildem Chili, Kartoffeln und vielen Kräutern.
Nun ist der goldene Herbst angebrochen und wir haben zum Werkzeug gegriffen und Igelquartiere für den Winter gebaut. 6 Häuschen sind durch sägen, bohren, schrauben und hämmern entstanden.
Die jungen Naturforscher sind wirklich fantastisch, wie sie sich begeistern lassen, lustig sind und schon einiges über Naturschutz, Pflanzen und Tiere wissen.
Falls sich jemand berufen fühlt, mit mir gemeinsam diese tolle Gruppe zu leiten, würde ich mich über Unterstützung sehr freuen!
Anja Schneider