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Jupfis und Pfadis auf Oster-Hike 2017

Rednitzhembach - Velburg - Neumarkt - Schwanstetten - Der gemeinsame Weg war das Ziel! Von Mittwoch, 19.04. bis Freitag, 21.04.2017 waren die Jungpfadfinderstufe (10-13 Jahre) und die Pfadfinderstufe (13-16 Jahre) der DPSG Schwanstetten-Rednitzhembach mit Stammesvorsitzenden Richard Seidler und Jupfi-Leiter Simon Carl unterwegs auf dem Oster-Hike 2017. „Dieser Hike“, so hieß es in der Einladung, „ist nichts für Weicheier!“ Aber er war etwas für starke Jupfis und Pfadis, die gemeinsam auf Tour gehen und Abenteuer erleben wollten. Kurzum, er war etwas für echte Pfadfinderinnen und Pfadfinder! Das Ziel war: „Gemeinsam unterwegs sein, sich gegenseitig helfen und Natur erleben – soweit die Füße tragen!“

  • Die komplette Gruppe vor dem Bahnhof in Neumarkt

    Die komplette Gruppe vor dem Bahnhof in Neumarkt
    © Richard Seidler

  • Gemeinsam unterwegs - mit Gepäck

    Gemeinsam unterwegs - mit Gepäck
    © Richard Seidler

  • Ein Teil der Gruppe auf dem "Alligator" einem natürlichen Steingebilde oberhalb von Velburg

    Ein Teil der Gruppe auf dem "Alligator" einem natürlichen Steingebilde oberhalb von Velburg
    © Richard Seidler

  • Gemeinsames Frühstück in Velburg

    Gemeinsames Frühstück in Velburg
    © Richard Seidler

  • Stammeslogo der DPSG Schwanstetten-Rednitzhembach

    Stammeslogo der DPSG Schwanstetten-Rednitzhembach
    © DPSG Schwanstetten-Rednitzhembach

Aber was genau ist ein „Hike“ und was war genau geplant?

Hike ist Abenteuer pur. Es bedeutet, gemeinsam unterwegs sein und neue Wege gehen, sich einen Schlafplatz suchen, sich überraschen lassen.

Abenteuer im Ungewissen - Der Hike ist eine Reise ins Unbekannte. Daher ist es super, wenn man ihn da durchführt, wo sich die Gruppe noch nicht so gut auskennt. Es ist ungeheuer spannend, an jeder Weggabelung neu zu entscheiden, wohin es geht. Der Trupp geht mit wenig Essen und Getränken los, und verpflegt sich während des Hikes eigenständig.

Schlafplatz suchen

Die Wahl des Nachtlagers hängt davon ab, ob man mit oder ohne Zelt unterwegs ist. Verzichtet man auf ein Zelt, was die Pfadfinder aus Schwanstetten und Rednitzhembach taten, wird das Gepäck deutlich leichter und das Wandern macht mehr Spaß. Es bedeutet aber auch, dass man viel mehr auf Menschen zugehen muss, ob man im Heuschober, Gartenhaus, Garage oder Pfarrheim schlafen kann. Hier muss man um Erlaubnis fragen. Man muss sich also einsetzen und etwas wagen. Die Verantwortung der Gruppe ist es übrigens auch, was sie sich von ihrem Verpflegungsgeld kauft. Eine tolle Herausforderung für die Gruppe und eine nachhaltige Stärkung des „Wir-Gefühls“!

So viel zum Grundsätzlichen. Was erlebten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Schwanstetten und Rednitzhembach nun genau.

Am Mittwoch nach Ostern fuhrn die 15-köpfige Gruppe gemeinsam vom Rednitzhembacher S-Bahnhof über Nürnberg nach Neumarkt. Von dort aus sollte die Rufbuslinie 584 die Gruppe nach Velburg in der Oberpfalz bringen. Hier ergab sich bereits im Vorfeld das erste Problem. Pro Rufbus können nur 8 Personen befördert werden. Der Einsatz eines weiteren Busses war von der Mitfahrzentrale aus nicht möglich. Also war der Plan, dass der erste Teil mit dem Bus um 14:10 Uhr und der zweite Teil mit dem Kleinbus um 16:10 Uhr von Neumarkt nach Velburg fahren würde. Beim Eintreffen des ersten Busses organisierte die Fahrerin des Busfahrunternehmens Steidl, welches für diese Linie verpflichtet ist, kurzer Hand einen Zweitbus, welcher vom Seniorchef gefahren wurde.

So traf die Gruppe um 15:00 Uhr in Velburg ein und konnte das Pfarrheim der katholischen Pfarrgemeinde, welches kostenfrei überlassen wurde, beziehen. Alles war bestens vorbereitet. Im großen Saal konnten die Schlafplätze mit den am Rücken mitgeführten Isomatten und Schlafsäcken hergerichtet werden. Anschließend ging die Gruppe gemeinsam zum Einkaufen. Gemeinsam wurde entschieden was am Abend gekocht wurde und was für den nächsten Tag gekauft werden sollte. So entschied man sich für Nudelsuppe als Vorspeise, für Nudeln mit Hackfleischsoße als Hauptspeise und gemischten, frischen Salat. Für den nächsten Tag wurde der Proviant für die erste Tour eingekauft; Wurst, Käse, Karotten, Äpfel sowie 0,5l Trinkkakao für jeden und Saft. Zudem wurden 65 Semmeln für die 15-köpfige Gruppe bestellt und Sachen für das Frühstück am nächsten Tag gekauft.

Um 16:30 Uhr kam Schwester Clarissa, eine 44-jährige Ordensschwester der „Apostolischen Schwestern vom Heiligen Johannes“, die das Haus Betanien, ein Gästehaus in Velburg, führen und erzählte den Pfadfindern über Ihr persönliches Glaubensleben und Ihre Berufung als Ordensschwester zu leben. Die Kinder und Jugendlichen stellten viele Fragen und fanden es interessant aus erster Hand zu erfahren, was einen Menschen dazu bewegt ein Leben für Christus zu führen. (Nähere Informationen zum Haus Betanien erhalten Sie unter www.apostolischeschwesternvomheiligenjohannes.com )

Anschließend wurde gemeinsam gekocht und gegessen. Hier legten alle Jupfis und Pfadis selbst Hand an. Keiner blieb außen vor. Nach gemeinsamem Spiel fand der Tag dann um 22 Uhr ein gemeinsames Ende und die Nachtruhe begann.

Erste Etappe: 23km von Velburg nach Neumarkt

Mit weiß-gelb-weißer Wandermarkierung ging es nach Wecken um 06:30 Uhr, gemeinsamen Frühstück, besenreinem Hinterlassen des Pfarrheims und kurzem Gebet in der Pfarrkirche in Velburg um 09:00 Uhr zu Fuß auf nach Neumarkt. Die kürzeste Route wäre 18,9km lang gewesen. Da jedoch weite Teile der Strecke auf Hauptstraßen zurückzulegen gewesen wären, entschieden sich die Leiter für den längeren Weg, der sowohl schöner als auch ungefährlicher war. Viele Wegkreuze, Flurkreuze, Kapellen und andere Zeichen christlichen Glaubens säumten den Weg und es wurde immer wieder Pause eingelegt. Schließlich trugen die 15 Gruppenmitglieder ihr komplettes Gepäck in Rucksäcken mit sich – auch die Isomatten und Schlafsäcke.

Die Gruppe kam an der wunderschönen Pfarrkirche in Günching vorbei, wo der Pfarrer das Pfarrheim aufsperren ließ, um Möglichkeit zur Entsorgung und Versorgung zu geben. Die wunderschöne Nachbildung der Grotte von Lourdes ist hier zu sehen. Der Weg führte die Naturliebhaber auch an der Quelle der „weißen Laaber“ vorbei. Hier konnten alle ihre Trinkflaschen auffüllen. Das Wasser ist so gut, dass Einheimische es mit Flaschen und Kanistern zum Eigenverbrauch dort holen.

Gegen Ende der Etappe zeigten sich bereits die ersten Wehwehchen. Das Gepäck wurde schwer. Simon Carl trug für einen Jupfi über weite Strecken des Weges den Rucksack mit, so dass er vorne und hinten bepackt war. Eine Pfadfinderin konnte kraftmäßig nicht mehr. Auch ihr wurde teilweise das Gepäck von Richard Seidler übernommen. Auch sonst halfen sich die Kinder und Jugendlichen gegenseitig, indem die Starken den Schwächeren Gepäck abnahmen und mittrugen. So wurde der Grundsatz „Der Starke schützt den Schwächeren“ praktiziert.

In Neumarkt gegen 16 Uhr angekommen, waren alle zunächst ziemlich K.O. Richard Seidler holte den Schlüssel für das Jugendheim der Hofkirche von Monsignore Distler ab. Auch diese Übernachtungsmöglichkeit wurde der DPSG Schwanstetten-Rednitzhembach kostenfrei überlassen. Der Rest der Gruppe wartete vor dem Jugendheim. Keiner wollte mehr einen Schritt tun. Nach Bezug des Jugendheimes und Herrichten der Schlafstätten wurden die Badesachen gepackt. Es ging in das 500m entfernt liegende Hallenbad. Das war sowohl zur Erholung als auch zum Duschen dringend notwendig. Im Jugendheim gab es – so wie meist – keine Duschmöglichkeit. Nach Schwimmen und Toben im Hallenbad marschierten die wohlriechenden, frisch gebadeten Pfadfinder ins Jugendheim, hingen ihre Sachen zum Trocknen auf und gingen anschließend in die Stadt um gemeinsam in einem Lokal zu essen. Auch dies gestaltete sich nicht ganz leicht. Man hatte sich auf „italienisch“ geeinigt. Allerdings waren die ersten beiden Lokale sehr teuer und das dritte Lokal wollte eine 15-köpfige Gruppe mit Kindern nicht aufnehmen. Der vierte Versuch war jedoch ein Glückstreffer. Beste Pizza zu angemessenen Preisen und ein ewig netter, kinderfreundlicher Service führten zu einem tollen gemeinsamen Abend.

Gegen 21:30 Uhr ging es zurück ins Jugendheim. Alle wollten ihre müden Glieder in den Schlafsack strecken. Warum kurz nach „Licht aus“ keiner mehr etwas sagte, sondern nur noch gleichmäßiges Atmen vernommen wurde, war den Leitern bis heute ein großes Rätsel.

29km von Neumarkt nach Schwanstetten

Am folgenden Tag, Freitag, 21.04.2017, mussten drei 2 Pfadis und 1 Jupfi die Gruppe verlassen. Heimweh, die Befürchtung, dass man die Strecke nicht bewältigen könne sowie ein umgeknickter, geschwollener Knöchel erforderten dies. Ein Vater holte die drei ab und führte das Gepäck von dem ein oder anderen noch mit nach Hause.

Pünktlich um 08:30 Uhr ging es nach Frühstück, besenreinem Verlassen und Provianteinpacken zu Fuß weiter in Richtung Heimat. Die nunmehr 11-köpfige Gruppe lief quer durch Neumarkt und dann an der S-Bahn-Linie entlang bis nach Postbauer-Heng. Bis dort waren es rund 11km. Nach Pause und kurzer Besprechung wurden hier – mit Einverständnis der Eltern – fünf Gruppenmitglieder verabschiedet. Sie fuhren mit der S-Bahn von Postbauer-Heng über Nürnberg zurück nach Rednitzhembach und liefen von dort aus nach Hause.

Die verbleibenden sechs Pfadis und Jupfis liefen weiter über Pyrbaum, Straßmühle und Furth nach Schwand. Das geplante Eintreffen verschob sich von 17:00 auf 17:30 Uhr. Die letzten 10km mussten alle 2km Pausen eingelegt werden. Immer wieder wurden die drei Jungpfadfinder gefragt, ob sie Ihr Gepäck erleichtern wollen. „Nein! Wir wollen das so schaffen!“ war die Antwort. Sie bissen die Zähne zusammen und kamen mit letzter Kraft ins Ziel.

Dort wurden die sechs Eisernen bereits vom Rest der Gruppe und von Stammeskurat, Pfarrvikar Adriano Sturchio, erwartet. Gemeinsam feierten die Pfadfinder die Freitagabendmesse und dankten dem lieben Gott für die zweieinhalb erlebnis-reichen Tage.

„Jeder Einzelne der Gruppe kann auf sich stolz sein“, so Richard Seidler. „Alle haben alles gegeben. Dass der ein oder andere nicht die ganze Wegstrecke schaffen würde, war von vornherein klar. Bereits im Anfangskreis äußerten manche Befürchtungen. Deshalb wurde die Strecke auch so gewählt, dass für jeden eine Ausstiegsmöglichkeit vorhanden war. Wichtig war das gemeinsame Erleben und vielleicht auch das Erfahren einer persönlichen Grenze.“

Mal sehen wie der Oster-Hike im Jahr 2018 ausfällt. Vielleicht mit ein wenig kürzeren Wegstrecken ;-)

von Richard Seidler - Stammesvorsitzender

Wer bei den Pfadfindern mitmachen möchte, der ist herzlich zu den regelmäßigen Gruppenstunden eingeladen. Diese finden wie folgt im kath. Kirchenzentrum in Schwanstetten statt:
Wölflinge (6-10 Jahre):  Donnerstag 17:30 – 19:00 Uhr  (Leiter: Carina Hahn und Patricia Neumann)
Jungpfadfinder (10-13 Jahre):  Freitag  16:15 – 17:45 Uhr  (Leiter: Simon Carl und Michelle Rostock)
Pfadfinder (13-16 Jahre):  Freitag  16:15 – 17:45 Uhr  (Leiter: Richard Seidler, Johannes Gebert und Kristinia Dörfler)

Von: Richard Seidler (Stammesvorsitzender), Sonntag, 23. April 2017
Weitere Informationen, Artikel und Termine von »DPSG Schwanstetten-Rednitzhembach« finden Sie unter: www.meier-magazin.de/dpsgschwanstettenrednitzhembach
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