Kirchenschätze im Landkreis Roth
Landkreis Roth - Neues Faltblatt zu den 16 Markgrafenkirchen
Ein neues Faltblatt führt zu den Markgrafenkirchen im Landkreis Roth. Insgesamt 16 Kirchen mit ihren Besonderheiten und die wichtigsten geschichtlichen Hintergründe zur Markgrafenzeit werden darin vorgestellt.
Reiche sakrale Bautätigkeit der Ansbacher Markgrafen
Etwa die Hälfte des heutigen Landkreises Roth gehörte historisch zum Markgraftum Ansbach. Dies betrifft vor allem den nördlichen Landkreis sowie im Süden das Land um Stauf mit den Orten Eysölden und Thalmässing.
Die Ansbacher Markgrafen hatten sich schon früh der Reformation angeschlossen, und sie entwickelten vor allem im 18. Jahrhundert eine rege sakrale Bautätigkeit. Die Kirchen, die damals entweder neu errichtet oder umgebaut wurden, waren vom sogenannten Markgrafenstil geprägt. Diese Kunstrichtung orientiert sich am französischen Barock und bringt diesen in Verbindung mit der lutherischen Theologie zu einer markanten Ausformung.
Im Landkreis Roth findet sich der Markgrafenstil bei sechzehn Kirchen. Elf davon tragen die Handschrift des renommierten Ansbacher Kirchenarchitekten und Hofbaumeisters Johann David Steingruber.
Ein besonders schönes Beispiel für den Markgrafenstil ist die Kirche in Eysölden, die 1749 -1752 von Steingruber gebaut wurde. Sie ist sowohl Dorf- wie auch Hofkirche, denn sie war das Gotteshaus der adeligen Oberamtmänner von Stauf. Deshalb wurden in der Kirche auch Herrschaftsstände eingerichtet. Aber auch die anderen Kirchen, wie zum Beispiel die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Schwand oder die St. Georgskirche in Georgensgmünd, sind sehenswerte Zeugnisse der Markgrafenzeit.
Informationen kompakt zusammengefasst
Aufgrund der großen historischen Bedeutung der Markgrafenkirchen hat die Volkshochschule im Landkreis Roth in den letzten beiden Jahren sowohl einen Studientag zu diesem Thema durchgeführt als auch eine eintägige Exkursion nach Bayreuth veranstaltet. Im dortigen Markgraftum fand eine vergleichbare kulturgeschichtliche Entwicklung statt.
Aus der Initiative der Volkshochschule entstand die Idee, ein Faltblatt mit den wichtigsten Informationen zum Markgrafenstil und zu den hiesigen sechzehn Markgrafenkirchen zu gestalten. Die jetzt fertiggestellte Veröffentlichung wurde von einer achtköpfigen Arbeitsgruppe erstellt und wird vom Landratsamt Roth herausgegeben.