Knoblauchsrauke, Löwenzahn & Co. - Wilde Köstlichkeiten auf Gredinger Flur
Greding-Herrnsberg - Im Rahmen der landkreisweiten Bio-Woche lud das Regionalmanagement zu einer Wanderung mit der Gredinger Kräuterpädagogin Claudia Wittmann ein. Rund um ihren Betrieb fanden sich zahlreiche essbare Köstlichkeiten aus der Natur.
Ein dutzend Teilnehmer machte sich bei schönstem Sonnenschein auf in die Herrnsberger Natur. Die Führung begann in Claudia Wittmanns weitläufigem Garten, wo sie in Hochbeeten Kräuter wie Salbei, Sauerampfer und viele mehr zu „Demonstrations- und Versuchszwecken“ gepflanzt hat. Weiter entlang des Gredinger Wallfahrerwegs stießen die Teilnehmer auf zahlreiche essbare Schätze.
Wittmann erklärte die Besonderheiten und Zubereitungsmöglichkeiten und empfahl das Untermischen einiger Kräuter in Salaten und Gemüsegerichten. „Wenn man mit wenigen kleingeschnitten Kräutern anfängt und die Menge langsam steigert, schmeckt es sogar Kindern“, erzählt die gelernte Erzieherin.
Beim Löwenzahn empfiehlt die Expertin große Blätter zu suchen, da immer nur eine bestimmte Menge Bitterstoffe vorhanden sei und diese sich im großen Blatt besser verteilen würde. Früher waren zahlreiche Lebensmittel bitter, heute schätzt man den Gesundheitsaspekt nur noch bei Zuckerhut, Endivien und Chicorée als bewusst bittere Lebensmittel.
Bekömmliche Knoblauchsrauke
„Riecht wie Knoblauch, schmeckt wie Knoblauch, ist aber kein Knoblauch“, klärt Claudia Wittmann auf und präsentiert den Teilnehmern mit der Knoblauchsrauke einen echten Geheimtipp in der Küche: Das Kraut ist leicht bekömmlich, schmeckt hervorragend im Kräuterdip und Mundgeruch gibt es auch nicht!
„Alles-Kur“ mit Brennnessel
Als Königin der Heilpflanzen stellte sich die Brennnessel heraus, deren Blätter sich hervorragend zum Aufgießen für einen Tee eignen. Hierbei sollte man stets die obersten vier bis sechs Blätter nutzen, da diese am Frischesten seien. Die Früchte der Brennnessel, die sogenannten Nüsschen, die an den Pflanzen herabhängen, können dagegen direkt als Snack verspeist werden. Brennt man sich beim Sammeln der Blätter, eignet sich Spitzwegerich als „Gegenmittel“.
Bei Nachfragen der Teilnehmer, ob die gefundenen Kräuter essbar seien, musste Wittmann nur einmal verneinen - und zwar vor dem eigentlich gut bekannten Holunderstrauch. Roh sollten die Holunderbeeren nämlich nicht verzehrt werden, erst im gekochten oder gebackenen Zustand sind sie unbedenklich essbar. Holunder ist seit jeher bekannt als heiliger Busch, der vor allem Bauernhöfe beschützen sollte und daher heute noch oft auf Hofstellen zu finden ist. Auch wegen seiner universellen Einsetzbarkeit wird der Holunder sehr geschätzt: Blüten, Blätter, Beeren und Wurzeln finden in der Küche Verwendung.
Zum Abschluss der Führung konnten die Teilnehmer in der neuen Schulungsküche Wasser mit zuvor gesammelten Kräutern, Kräuterquark und Kräuter-Teigschnecken genießen. Claudia Wittmann bietet neben Kräuterwanderungen als ausgebildete Hauswirtschafterin auch Bio-Catering an und betreibt immer freitags am Betriebsgelände, Jurastraße 5, einen Bio-Laden.
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